CED: Behandlung

Es stehen unterschiedliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Ziel ist es, die Beschwerden zu stoppen und Einschränkungen im täglichen Leben zu vermeiden.

Therapie: Auswahl und Ziele

Es stehen verschiedene Therapien zur Verfügung, mit denen die Entzündung und damit die Beschwerden von CED bei Kindern und Jugendlichen wirksam und langfristig kontrolliert werden können.

Ein kleines Mädchen steht vor dem Arzt und beantwortet dessen Fragen.

Bei Kindern und Jugendlichen wird eine CED anders behandelt als bei Erwachsenen, da junge Patienten andere Bedürfnisse und körperliche Voraussetzungen mitbringen. Die Behandlung orientiert sich am Alter, an der Ausbreitung und Schwere der CED sowie der persönlichen Situation. Für jedes Kind und jeden Jugendlichen wird die Therapie individuell ausgewählt.

Neben Medikamenten zählen psychologische Unterstützung, Ernährung und auch operative Maßnahmen zum Behandlungsspektrum. Generell wird zwischen der Behandlung der akuten Krankheitsaktivität und einer Dauertherapie zur Vermeidung von Schüben unterschieden.

Mögliche Therapieziele

  • Stillstand der aktiven Entzündung und anhaltende Entzündungsfreiheit
  • Vollständige und dauerhafte Abheilung der Darmschleimhaut, um bleibende Schäden und Komplikationen zu mindern
  • Ausbreitung der Erkrankung sowie neue Schübe verhindern
  • Beschwerden stoppen und Einschränkungen des täglichen Lebens – Freizeit, Ausbildung – vermeiden
  • Beeinträchtigung von Wachstum und Pubertätsentwicklung abwenden

AbbVie Care-Serviceprogramm

Hier finden Sie Informationen über das AbbVie Care-Serviceprogramm zur Begleitung einer Therapie mit einem AbbVie-Arzneitmittel.

Zum Serviceprogramm

Morbus Crohn: Ernährungstherapie

Bei Morbus Crohn im Kindes- und Jugendalter gibt es im Gegensatz zur Colitis ulcerosa eine Besonderheit bei der Therapie. Es kommt die sogenannte exklusive enterale Ernährungstherapie (EET) zum Einsatz. Sie ist die wichtigste Behandlungsform, die in der Regel bei den meisten Kindern als Erstes bei akuter Krankheitsaktivität angewendet wird, wenn keine Komplikationen wie Fisteln oder Verengungen des Darms vorhanden sind.

Ein Mädchen trinkt aus einem Glas

Die EET unterdrückt die Entzündung, vermindert Beschwerden und verbessert das Wohlbefinden. Darüber hinaus unterstützt sie die normale Entwicklung und gleicht einen Mangel an Nährstoffen aus.

Exklusive enterale Ernährungstherapie (EET)

  • Es erfolgt eine ausschließliche Ernährung mit dafür geeigneter Trinknahrung über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen.
  • Die Trinknahrung besteht aus speziellen Flüssigkeiten mit hochkonzentrierten Nährstoffen. Der Kalorienbedarf wird in dieser Zeit vollständig durch die EET gedeckt.
  • Bereits nach zwei Wochen zeigt sich häufig eine deutliche Besserung, bei einem Großteil der Patienten wird Entzündungsfreiheit erreicht.
  • Nach sechs bis acht Wochen wird schrittweise wieder eine normale Kost eingeführt.
  • Die EET ist nebenwirkungsfrei und gleicht eventuell vorhandene Mangelzustände aus, sodass sich meist auch das Wachstum wieder normalisieren kann.
  • Nach einer EET muss keine spezielle „Morbus-Crohn-Diät“ eingehalten werden. Empfehlenswert ist eine optimierte Mischkost und die Berücksichtigung persönlicher Verträglichkeiten.

Partielle enterale Ernährungstherapie (PET)
Bei der PET besteht nur ein Teil der Ernährung aus spezieller Trinknahrung. Die PET kann in bestimmten Fällen als Ergänzung zur Dauertherapie bei Morbus Crohn eingesetzt werden.

Medikamentöse Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit CED

Übersicht der Behandlungsmöglichkeiten

Morbus Crohn Colitis ulcerosa
Behandlung akuter
Krankheitsaktivität
Exklusive Ernährungstherapie (EET)
Kortisonpräparate
Biologika
Aminosalicylate
Kortisonpräparate
Immunsuppressiva
Biologika
Dauertherapie zur
Vermeidung von
Rückfällen
Teilweise Ernährungstherapie (PET)
Aminosalicylate
Immunsuppressiva
Biologika
Aminosalicylate/Probiotika
Immunsuppressiva
Biologika

Sie werden auch 5-ASA-Präparate genannt.

Wirkung: Sie hemmen die Entzündung.

Einsatz: Sie können als Tablette, Granulat, Zäpfchen, Rektalschaum oder Einlauf (Klysma) verabreicht werden, abhängig davon, wo sich die Entzündung befindet.

Sie werden auch Glukokortikoide, Kortikoide oder umgangssprachlich Kortison genannt.

Wirkung: Wirken entzündungshemmend, ihre Wirkung setzt rasch ein; hochdosiert unterdrücken sie die Reaktion des Immunsystems, führen jedoch nicht zu einer Abheilung der Schleimhaut.

Einsatz: Werden als Tabletten, Spritzen, Infusionen, Rektalschaum oder Einlauf verabreicht; wegen ihrer Nebenwirkungen sollten sie bei Kindern und Jugendlichen möglichst wenig und generell nicht langfristig eingesetzt werden; können sich insbesondere ungünstig auf das Wachstum auswirken.

Besonderheit: Nach längerem Einsatz müssen Kortisonpräparate ausgeschlichen, also schrittweise abgesetzt werden.

Wirkung: Wirken auf das überschießende körpereigene Abwehrsystem und hemmen dadurch die Entzündung; sie wirken erst nach zwei bis sechs Monaten.

Einsatz: Werden als Tabletten oder Spritzen angewendet.

Besonderheit: Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um Nebenwirkungen auszuschließen und die Wirkung zu überprüfen.

Wirkung: Greifen gezielt in die fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems ein; indem sie bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe (Zytokine) blockieren, unterbrechen sie den Entzündungsprozess und können die CED langfristig kontrollieren; ihre Wirkung setzt in der Regel schnell ein.

Einsatz: Bei CED bei Kindern und Jugendlichen kommen z. B. TNF-Hemmer zum Einsatz; Biologika werden unter die Haut gespritzt (subkutan) oder als Infusion verabreicht (intravenös).

Besonderheit: Während der Behandlung sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um Nebenwirkungen auszuschließen sowie die Wirksamkeit zu überprüfen.

Biologika sind sehr komplexe Medikamente. Biosimilars sind Nachahmerprodukte von Original-Biologika, bei denen es sich um sehr komplexe Arzneimittel handelt. Im Gegensatz zu Nachahmerpräparaten chemischer Arzneimittel (Generika) sind Biosimilars nicht mit dem Originalprodukt identisch, sondern ihm ähnlich, ohne dass es klinisch relevante Unterschiede gibt.

Impfschutz
Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen, können das Infektionsrisiko erhöhen. Vor der Therapie müssen daher Infektionen, z. B. Tuberkulose oder Hepatitis B, ausgeschlossen werden. Darüber hinaus sollte überprüft werden, ob ein ausreichender Standardimpfschutz besteht oder ob Impfungen ergänzt bzw. aufgefrischt werden müssen. Dies trifft sowohl auf die Behandlung mit Immunsuppressiva als auch mit Biologika zu.

Operationen
Ist eine CED besonders aktiv und lässt sie sich durch andere Therapien nicht beeinflussen oder sind Komplikationen aufgetreten, zum Beispiel Abszesse, Fisteln oder Verengungen im Darm, kann eine Operation nötig sein. Es können dann zum Beispiel Teile des Darms entfernt werden. In manchen Fällen wird, wenn möglich vorübergehend, ein künstlicher Darmausgang, ein sogenanntes Stoma, gelegt, um den Darm zu entlasten. Wichtig ist, dass Operationen bei Kindern und Jugendlichen in Kliniken durchgeführt werden, die sich darauf spezialisiert haben, denn dafür ist eine besondere Erfahrung notwendig.

Ergänzende Maßnahmen

Eine CED kann das Leben des Kindes oder Jugendlichen und auch das der Eltern auf den Kopf stellen. Zusätzliche Kräfte müssen mobilisiert, neue Wege gefunden werden. Dabei muss jeder Mensch seinen eigenen Weg bei der Krankheitsbewältigung finden.

Ein Mädchen und ein Junge stehen voneinander entfernt, beide angelehnt an eine rote Wand.

Eine aktive Auseinandersetzung mit der Erkrankung kann bei der erfolgreichen Entwicklung von Bewältigungsstrategien helfen. Verschiedene Hilfestellungen können den Umgang mit der Erkrankung erleichtern. Patienten- und Elternschulungen sind ein Beispiel.

Auch eine psychosomatische oder psychotherapeutische Begleitung kann Kindern oder Jugendlichen und auch ihren Eltern helfen, neue Wege im Umgang mit der CED zu finden. Im Gespräch mit dem behandelnden Arzt lässt sich klären, ob eine solche Unterstützung empfehlenswert ist.

Rehabilitation für Kinder und Jugendliche

Ziel einer medizinischen Rehabilitation, kurz Reha, ist es, die Gesundheit zu stärken, die Leistungsfähigkeit wiederherzustellen, Beschwerden zu lindern, Folgen einer Erkrankung vorzubeugen und die Lebensqualität zu steigern. Jede Reha-Maßnahme wird individuell auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmt. Es gibt Reha-Kliniken, die speziell auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet sind. Kostenträger für eine medizinische Reha ist in der Regel die Deutsche Rentenversicherung. Der behandelnde Arzt kann beraten, ob eine medizinische Rehabilitation infrage kommt.

Infomaterialien zum Download

  • Titel der Broschüre CED bei Kindern und Jugendlichen
    CED bei Kindern und Jugendlichen
    Info-Broschüre
    3.77 MB

DE-HUM-210001

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