Chronische Migräne: Behandlung

Die Behandlung von Migräne und inbesondere der Chronischen Migräne gehört in die Hände erfahrener Kopfschmerzspezialisten. Alle Maßnahmen (medikamentös oder nicht medikamentös) sollten immer auf Ihre persönliche Lebenssituation abgestimmt sein.

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Das Ziel der Behandlung der Chronischen Migräne ist die signifikante Reduktion der Kopfschmerztage. Heute stehen vielfältige Behandlungsmethoden zur Verfügung, mit denen sich die Migräne meist gut in den Griff bekommen lässt. Am vielversprechendsten ist eine Kombination aus Medikamenten und begleitenden Maßnahmen. Der umfassende Ansatz lohnt sich: Mit einer gezielten Behandlung lassen sich die Kopfschmerztage deutlich reduzieren.

Behandlungsmöglichkeiten bei Chronischer Migräne

Die Behandlung von Migräne und insbesondere der Chronischen Migräne gehört in die Hände erfahrener Kopfschmerzspezialisten. Alle Maßnahmen (medikamentös oder nicht-medikamentös) sollten immer auf Ihre persönliche Lebenssituation abgestimmt sein.

Allgemeine Massnahmen bei einer Migräne-Attacke

Bei einem Anfall sollten sich Patienten nach Möglichkeit in einen abgedunkelten, geräuscharmen Raum zurückziehen. Vielen hilft Schlaf. Eine kühlende Kompresse kann ebenfalls helfen.

Behandlung bei Chronischer Migräne

Idealerweise besteht eine erfolgreiche Therapie gegen Migräne aus einer Kombination von medikamentöser und nicht-medikamentöser Therapie und passt zu Ihrer persönlichen Lebenssituation.

Dabei werden zwei Arten der medikamentösen Therapie unterschieden: Akut- und Prophylaxe-Therapie.

  • Akutbehandlung
    Maßnahmen zur Linderung akuter Kopfschmerzattacken
  • Vorbeugende Behandlung
    Maßnahmen zur Verringerung von Anzahl und Schwere der Anfälle
  • Nicht-Medikamentöse Behandlung
    Begleitende Maßnahmen

Chronische Migräne – Selbsttest

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Akuttherapie bei Migräne

Manchen hilft es oft schon, sich zurückzuziehen und sich auszuruhen. Bei Bedarf kann noch ein rezeptfreies Schmerzmedikament, ein sogenanntes Akutschmerzmittel, aus der Apotheke eingenommen werden. Die Einnahme sollte für eine bestmögliche Wirksamkeit frühzeitig erfolgen.

Zu den bekannten „Klassikern“ gegen Kopfschmerzen zählen Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Ibuprofen. Speziell für mittlere bis schwere Migräne-Anfälle stehen Medikamente aus der Gruppe der Triptane zur Verfügung. Allerdings ist die Wirkdauer begrenzt. Bei längeren Migräneanfällen kann es nach einer beschwerdefreien Phase erneut zu Kopfschmerzen und anderen Symptomen kommen.

Alle Schmerzmittel, vor allem Medikamente gegen Migräne, können bei zu häufiger Einnahme schädlich sein. Sie können zu einem Dauerkopfschmerz führen, einem sogenannten Medikamentenübergebrauchskopfschmerz (MÜK).

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie an mehr als zehn Tagen im Monat Schmerztabletten benötigen.

Migräne vorbeugen und behandeln

Werden Kopfschmerzen und Migräne von der Ausnahme zu nahezu ständigen Begleitern, so kann eine Behandlung mit Akutschmerzmitteln keine (alleinige) Lösung sein: Hier gewinnt die Migräne-Prophylaxe (Vorbeugung) an Bedeutung. Ziel der Prophylaxe bei Chronischer Migräne ist, dass die Schmerzattacken deutlich weniger werden und/oder die Schmerzstärke spürbar geringer wird.

Eine medikamentöse Prophylaxe sollte gemäß Leitlinien erwogen werden, wenn mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft:

  • 3 oder mehr Migräneattacken im Monat
  • Anzahl der Migräneattacken nimmt zu
  • Migräneattacken dauern länger als 72 Stunden
  • Schmerz- oder Migränemittel wirken nicht ausreichend
  • Einnahme von Schmerz- oder Migränemittel an > 10 Tagen im Monat
  • Lebensqualität durch Migräne stark eingeschränkt
Notizen

Bestimmte Arzneimittel können die Anzahl und die Schwere von Migräneattacken langfristig verringern. Es gibt unterschiedliche Darreichungsformen der Medikamente, zum Beispiel als Tablette, Fertigspritze oder Fertigpen. Sie alle haben gemeinsam, dass sie regelmäßig eingenommen oder verabreicht werden müssen. Es gibt jedoch Unterschiede, inwiefern Patientinnen und Patienten die Einnahme oder Verabreichung selbst durchführen können oder hierfür auf medizinisches Personal angewiesen sind. Einige der Substanzen sollten nicht von Frauen in der Schwangerschaft oder mit Kinderwunsch verwendet werden. Bei Fragen zu den unten genannten Therapiemöglichkeiten wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt. Die Auflistung der Medikamente erfolgt alphabetisch und in keinem Zusammenhang mit der Wirkung.

Antiepileptika sind krampflösende Wirkstoffe und finden eigentlich Anwendung in der Therapie von Epilepsie, werden aber auch in der Migränebehandlung eingesetzt. Mögliche Nebenwirkungen von Antiepileptika als Prophylaktika bei Migräne sind z.B. Müdigkeit, Hautausschläge oder Missempfindungen wie Kribbeln der Haut und Schwindel.

Bestimmte Blutdrucksenker werden zur Vorbeugung von Migräneattacken angewendet. Sie beruhigen das Nervensystem, verlangsamen den Herzschlag und senken den Blutdruck. Es können sowohl Betablocker als auch ACE-Hemmer oder Sartane zum Einsatz kommen. Zu den Nebenwirkungen von Betablockern gehören z.B. Müdigkeit, Schwindel, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Magen-Darm-Beschwerden.

Der Kalziumkanal-Blocker Flunarizin wird vorwiegend zur Behandlung von Schwindel eingesetzt, diese zeigt auch Effekte in der Migräneprophylaxe. Die Wirkweise ist noch nicht gänzlich geklärt. Sie basiert vermutlich auf der Blockade des Calciumstroms in die Muskelzellen, welcher fürs Zusammenziehen und Anspannen von Muskeln sorgt. Allerdings kommt es unter der Einnahme vermehrt zu Nebenwirkungen wie z.B. Depressionen und Gewichtzunahme.

Der Botenstoff CGRP (Calcitonin-Gene-Related-Peptide) wirkt gefäßerweiternd. CGRP wird eine wichtige Rolle in der Pathophysiologie der Migräne zugeschrieben. Es gibt so genannte monoklonale Antikörper, die unter die Haut gespritzt oder als Infusion gegeben werden. Als Nebenwirkungen können z.B. Rötungen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Verstopfung oder Schwindel auftreten.

Es gibt auch Gepante, die oral gegeben werden. Als Nebenwirkungen können z.B. Übelkeit, Verstopfungen, Müdigkeit oder Schläfrigkeit, verminderter Appetit oder Gewichtsabnahme auftreten.

Die Zahl der Migräneanfälle kann durch Injektionen eines sogenannten Neuromodulators verringert werden. Der Wirkstoff kann hilfreich in der Medizin eingesetzt werden, indem er z. B. die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin an der Verbindung von Nerven und Muskeln hemmt. Zudem wird vermutet, dass der Wirkstoff die an der Migräneentstehung beteiligte Neuropeptiden wie CGRP beeinflusst. Nebenwirkungen können z.B. muskelkaterähnliche Beschwerden, hängende Augenlider oder Schmerzen an der Injektionsstelle sein.

Unter den Antidepressiva, die normalerweise zur Behandlung von Depressionen eingesetzt werden, wird nur ein Medikament zur Vorbeugung einer Migräne empfohlen: der nicht selektive Monoamin-Rückaufnahme-Hemmer Amitriptylin. Möglich Nebenwirkungen sind z.B. Verstopfung oder Kreislaufschwäche.

Bei der Migräneprophylaxe kommen auch Medikamente zum Einsatz, die normalerweise bei anderen Krankheiten oder Beschwerden Verwendung finden. Die Medikamente blockieren zum Beispiel bestimmte Botenstoffe der Nervenzellen, die bei der Schmerzentstehung oder Schmerzweiterleitung eine Rolle spielen.

Einige der oben genannten Medikamente sind hingegen speziell zur Vorbeugung der Migräne entwickelt worden.

Gut zu wissen!
Alle diese Medikamente wirken unterschiedlich und haben verschiedene Neben- und Wechselwirkungen. Besprechen Sie Ihre Fragen und Vorbehalte jetzt schon offen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt!

Migräne-Behandlung ohne Medikamente

Sport bei chronischer Migräne

Ihr Arzt kann Ihnen helfen, die besten Strategien gegen Kopfschmerzen und Migräne-Anfälle zu finden. Die Behandlung der Chronischen Migräne sollte dabei nicht nur Medikamente umfassen. Auch begleitende Maßnahmen, also nicht-medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, können viel bewirken. Dazu gehören z. B.:

  • Sport- und Physiotherapie
  • Psychologische Beratung
  • Entspannungsverfahren
  • Akupunktur
  • Neurostimulation
  • Biofeedback-Therapie
Entspannungstechniken

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Behandlungsmöglichkeit individuell für Ihre chronische Migräne geeignet ist.

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