Krankheitsbild: Was ist ein Ovarialkarzinom?
Etwa 7.200 Frauen sind in Deutschland jährlich von Eierstockkrebs betroffen. Es handelt sich bei dieser Krebserkrankung um einen bösartigen Tumor der weiblichen Geschlechtsorgane.
Der Fachbegriff für Eierstockkrebs lautet Ovarialkarzinom. Da sich zu Beginn der Erkrankung keine Beschwerden bemerkbar machen, wird Eierstockkrebs häufig erst spät erkannt. Das Risiko für Eierstockkrebs steigt mit zunehmendem Alter, im Schnitt wird die Diagnose mit 68 Jahren gestellt.
Wie ist die Prognose bei Eierstockkrebs?
Grundsätzlich ist die Prognose bei Eierstockkrebs besser, je früher die Erkrankung erkannt wird. Eierstockkrebs früh zu erkennen ist jedoch schwierig, da diese Krebsform im frühen Stadium keine Beschwerden verursacht. Tatsächlich nimmt die Anzahl der Frauen, die an Eierstockkrebs sterben, jedoch seit einigen Jahren ab. Das sogenannte Staging und Grading gibt wichtige Hinweise für die Einschätzung des individuellen Krankheitsverlaufs.
Wo entsteht Eierstockkrebs?
Die Eierstöcke zählen zusammen mit den Eileitern, der Gebärmutter und der Scheide zu den inneren weiblichen Geschlechtsorganen. Im gebärfähigen Alter setzen die Eierstöcke monatlich Eizellen frei, die über den Eileiter in die Gebärmutter gelangen. Darüber hinaus werden in den Eierstöcken die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron gebildet.
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Bei Eierstockkrebs kommt es zu einer unkontrollierten Vermehrung von veränderten Zellen des Eierstocks. Sie entgehen dem Kontrollmechanismus des Körpers, wachsen in gesundes Gewebe ein und schädigen es. Diese bösartige Gewebeneubildung wird als Tumor bezeichnet.
Eierstock-, Eileiter- und Bauchfellkrebs
Nicht nur die Eierstöcke, auch Eileiter und Bauchfell – die Haut, die den Bauchraum auskleidet – können von einer Krebserkrankung betroffen sein. Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinom) und Eileiterkrebs (Tubenkarzinom) sind bezüglich ihrer Entstehung, weiteren Eigenschaften und Therapie fast gleich. Daher werden sie in der Regel unter dem Begriff Eierstockkrebs zusammengefasst bzw. gleichgesetzt, auch wenn es sich um unterschiedliche Krebserkrankungen handelt.
Arten von Eierstockkrebs
Die Eierstöcke bestehen aus verschiedenen Gewebe- bzw. Zellarten. Abhängig davon, von welchem Bereich die Erkrankung ausgeht, werden unterschiedliche Arten von Eierstockkrebs unterschieden.
- Epithelialer Eierstockkrebs
Die äußere Zellschicht der Eierstöcke wird Epithel genannt. Entwickelt sich die Krebserkrankung aus diesen Zellen, wird sie als epithelialer Eierstockkrebs bezeichnet. Es ist die häufigste Art von Eierstockkrebs mit etwa 90 % der Erkrankungen. Eine Sonderform des epithelialen Eierstockkrebses sind Borderline-Tumoren, sie lassen sich nicht eindeutig als gutartig oder bösartig einstufen. - Keimzelltumoren
Bei Keimzelltumoren entwickelt sich der Tumor aus den Eizellen. Diese Art von Eierstockkrebs ist seltener und macht weniger als 2 % der Erkrankungen aus. Es sind eher jüngere Frauen betroffen. - Stromatumoren
Diese Form von Eierstockkrebs entsteht im Bindegewebe der Eierstöcke aus sogenannten Stromazellen. Dies ist bei etwa 1 % der Erkrankungen der Fall.
Metastasen bei Eierstockkrebs: Wenn sich die Erkrankung ausbreitet
Im fortgeschrittenen Stadium eines Ovarialkarzinoms kann es dazu kommen, dass sich die Krebszellen in Nachbarorgane ausbreiten. Diese sogenannten Metastasen bei Eierstockkrebs können z. B. die Gebärmutter, den Eileiter, das Bauchfell oder auch den Darm betreffen.