Leben mit Eierstockkrebs

Neben der Behandlung von Eierstockkrebs gilt es nach der Diagnose auch Schritt für Schritt einen guten persönlichen Weg im Umgang mit der Erkrankung zu finden. Rehabilitation, Psychoonkologie oder auch der Austausch in der Selbsthilfe können dazu einen Beitrag leisten.

Rehabilitation nach Eierstockkrebs

Diagnose, Therapie, mit der Erkrankung umgehen lernen – tritt Eierstockkrebs ins Leben, erschüttert das zunächst den gewohnten Weg und es muss mit vielen Belastungen umgegangen werden. Die Rehabilitation ist ein wichtiger Schritt nach Abschluss der Ersttherapie, um wieder Kräfte zu sammeln und in den Alltag zu finden.

Die Rehabilitation ist ein wichtiger Baustein der Therapie bei Eierstockkrebs.

Ziel der medizinischen Rehabilitation, kurz Reha, ist es, die Folgen der Erkrankung zu bewältigen und zu lernen, mit den psychischen und sozialen Belastungen umzugehen. Wie sich die Reha im Einzelnen gestaltet, richtet sich nach dem individuellen Bedarf.

Mögliche Rehamaßnahmen:

  • Bewegungstraining
  • Ernährungsberatung
  • das Erlernen von Entspannungstechniken
  • psychoonkologische Beratung

Die Reha dauert meist drei Wochen und erfolgt üblicherweise in einer spezialisierten Rehaklinik. Leistungsträger ist in der Regel die Rentenversicherung. In der Klinik informiert der Sozialdienst über Reha-Möglichkeiten und unterstützt bei der Antragstellung.

Psychoonkologie: Unterstützung für Patientinnen und Angehörige

Eierstockkrebs geht mit einer vielseitigen Belastung einher – körperlich wie psychisch. Zur Therapie der Erkrankung gehört es auch, die psychische Seite zu berücksichtigen. Eine psychologische oder psychosoziale Unterstützung kann sehr hilfreich sein und die Krankheitsbewältigung in positive Bahnen lenken.

Psychoonkologische Angebote sind wichtig bei Eierstockkrebs.

Die Psychoonkologie ist darauf spezialisiert, Patientinnen und Angehörigen bei den Herausforderungen im Umgang mit einer Krebserkrankung zur Seite zu stehen. Im Fokus stehen dabei die psychischen und sozialen Auswirkungen der Erkrankung.

  • Was ist das Ziel einer psychoonkologischen Betreuung?
    Sie bietet Hilfestellung, um mit den unterschiedlichen Herausforderungen einer Krebserkrankung besser umzugehen. Neben den rein psychologischen Aspekten können das auch praktische Seiten des Alltagslebens sein, z. B. wenn es um Sozialleistungen geht. Ziel der Unterstützung ist es, Belastungen zu reduzieren, Wege zu finden, um Kraft zu schöpfen, und neue Perspektiven zu eröffnen.
  • Wann kommt eine psychoonkologische Betreuung infrage?
    Psychoonkologische Angebote können zu jedem Zeitpunkt einer Krebserkrankung sinnvoll sein: nach der Diagnose, während der Therapie oder auch im weiteren Leben mit der Erkrankung. Die Diagnose Eierstockkrebs erlebt jede Frau anders und die Strategien, damit umzugehen, sind sehr individuell. Es ist daher wichtig, für sich selbst herauszufinden, welche Hilfe guttut und wo Unterstützung benötigt wird.
  • Wo ist psychoonkologische Hilfe erhältlich?
    Auf eine psychoonkologische Betreuung kann an unterschiedlichen Stellen zurückgegriffen werden. Angebote gibt es z. B. in Kliniken, in onkologischen Praxen oder während der Rehabilitation. Darüber hinaus gibt es psychosoziale Krebsberatungsstellen sowie Psychotherapeut*innen mit psychoonkologischem Schwerpunkt. Auch die Form der Hilfestellung ist variabel und richtet sich nach dem persönlichen Bedarf. Manchen Patientinnen bietet ein einmaliges Beratungsgespräch eine gute Hilfe, andere wünschen sich längerfristige Begleitung. Eine Suche für Psychoonkologie-Praxen vor Ort und weitere Hinweise zur Psychoonkologie bietet der Krebsinformationsdienst.
  • Wird eine psychoonkologische Behandlung von der Krankenkasse bezahlt?
    Eine psychoonkologische Behandlung kann von der gesetzlichen wie auch der privaten Krankenversicherung erstattet werden. Voraussetzung ist, dass eine entsprechende Diagnose vorliegt, z. B. eine Belastungsstörung, Anpassungsstörung oder leichte Depression. Mit der Diagnose kann ein Antrag auf Psychotherapie bei der Krankenkasse gestellt werden. Die Details zur Kostenübernahme und Antragstellung sollten stets vorab mit der Krankenversicherung und der Therapeutin bzw. dem Therapeuten geklärt werden.

Beratungsstellen der Landeskrebsgesellschaften
Die Wartezeiten bis zu einer psychoonkologischen Behandlung können variieren, aber im Fall langer Wartezeit überbrückt werden. Eine gute Anlaufstelle für eine psychoonkologische Beratung vor Ort sind die Landeskrebsgesellschaften. Eine Übersicht bietet die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) auf ihrer Internetseite.

Zur Übersicht der DKG

Selbsthilfe bei Eierstockkrebs

Das behandelnde Team ist bei Eierstockkrebs die wichtigste Anlaufstelle für alle Fragen und Informationen zur Erkrankung. Darüber hinaus können Patienteninitiativen eine gute Unterstützung und Informationsquelle sein.

Der Austausch in der Selbsthilfe kann Mut machen.

Die Selbsthilfe bietet die Möglichkeit, Frauen in einer ähnlichen Situation kennenzulernen und zu erfahren, wie sie ihr Leben mit der Erkrankung meistern. Sie kennen die Herausforderungen, die Eierstockkrebs mit sich bringt, sehr genau. Oft fällt es dann leichter, auch schwierige Themen, Unsicherheiten oder Zweifel anzusprechen. Erfahrungen und Ratschläge auszutauschen kann Mut machen und neue Kraft geben. Neben Selbsthilfeorganisationen gibt es noch weitere Initiativen, die fundierte Informationen zu Eierstockkrebs und dem Leben mit der Erkrankung bereitstellen.

Auf dem Videoportal CancerSurvivor erzählen Betroffene ihre Geschichte vom Umgang mit ihrer Krebserkrankung. Das Angebot richtet sich an Menschen mit der Diagnose Krebs und ihr Umfeld. Der sehr persönliche Blick auf den Krebs macht Mut und motiviert, aktiv nach vorn zu blicken. Neben Videos bietet die Initiative auch praktische Hilfen, z. B. Fragebögen für das Arztgespräch, einen Podcast und eine Liste von Beratungsstellen.

www.menschen-mit-krebs.de

Vielseitige Informationen zu Krebserkrankungen, darunter Eierstockkrebs, sowie weiteren Themen wie unterstützende Therapie oder psychologische Betreuung sind über das Onko-Internetportal der DKG erhältlich. Persönliche Beratung bietet die DKG über die 16 Landeskrebsgesellschaften.

www.krebsgesellschaft.de

Die gemeinnützige Organisation informiert ausführlich über unterschiedliche Krebsformen sowie über das Leben mit einer Krebserkrankung. Die Broschürenreihe „Die blauen Ratgeber“ bietet auch ein Heft zu Eierstockkrebs. Für die persönliche Beratung steht das Infonetz Krebs bereit, ein gemeinsames Angebot der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft und der Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe.

www.krebshilfe.de

Die gemeinnützige Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Eierstockkrebs zu informieren, aufzuklären und zum Thema zu forschen. Neben Online-Informationen bietet die Stiftung u. a. Informationsbroschüren, ein Patientinnenmagazin und Informationsveranstaltungen.

www.stiftung-eierstockkrebs.de

Die Frauenselbsthilfe Krebs möchte Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die Initiative hat bundesweit ein dichtes Netz an regionalen Selbsthilfegruppen. Zum weiteren Angebot zählen ein Forum, eine Telefonberatung, eine Infothek mit vielen Themen rund um das Leben mit einer Krebserkrankung und Broschüren, u. a. zu Eierstockkrebs.

www.frauenselbsthilfe.de

Der Verein Gynäkologische Krebserkrankungen Deutschland/Schwerpunkt Eierstockkrebs e. V. bietet Betroffenen und Angehörigen ein umfassendes Informationsangebot, den Austausch in Selbsthilfegruppen vor Ort, Veranstaltungen und eine HilfeHotline.

www.eskd.de

Mit fundierten Informationen zu Eierstockkrebs und weiteren gynäkologischen Krebserkrankungen steht Mamma Mia! Betroffenen zur Seite, um einen selbstbestimmten Umgang mit Krebs zu fördern. Zum Angebot der Initiative zählen u. a. ein Informationsportal, ein Eierstockkrebsmagazin und ein Patientinnenkongress.

www.mammamia-online.de

Bewusster Lebensstil für mehr Lebensqualität bei Eierstockkrebs

Die Diagnose Eierstockkrebs ist ein Einschnitt im Leben. Ziele, Gewohnheiten und Lebenseinstellungen werden infrage gestellt und müssen neu ausgerichtet werden. In dieser neuen Situation seinen Weg zu finden geht nur Schritt für Schritt.

Ein bewusster Lebensstil kann zur Lebensqualität beitragen.

Nun ist es wichtig, auf sich selbst zu achten und den Alltag ausgewogen zu gestalten. Eine gesunde und bewusste Lebensweise kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu steigern.

Ernährung, Bewegung oder Achtsamkeit – ganz unterschiedliche Aspekte im täglichen Leben mit dem Eierstockkrebs können zu Ihrem Wohlbefinden beitragen, stets an den persönlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten ausgerichtet. Die Ärztin bzw. der Arzt kann beraten, was in Bezug auf die Erkrankung empfehlenswert ist oder beachtet werden sollte.

Positive Impulse im Leben setzen

  • Ernährung bei Eierstockkrebs
    Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sorgt dafür, dass der Körper alle wichtigen Nährstoffe erhält und Energie bekommt. Essen und Trinken steht darüber hinaus für Genuss und trägt zur Lebensqualität bei. Die Krebserkrankung oder auch die Therapie kann die Ernährung stark beeinflussen, wenn sie etwa zu Appetitlosigkeit oder Übelkeit führt. Schenken Sie Ihrer Ernährung Aufmerksamkeit und finden Sie heraus, was Sie für eine ausgewogene Ernährung und genussvolles Essen tun können.

    Eine bestimmte Diät für Menschen mit einer Krebserkrankung gibt es nicht. Empfehlenswert ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung, bei der die persönlichen Bedürfnisse und Gegebenheiten berücksichtigt werden. Richten Sie Ihre Mahlzeiten ansprechend an und lassen Sie weg, was Ihnen nicht bekommt. Essen soll Genuss und kein Zwang sein.
  • Bewegung
    Körperliche Aktivität ist wichtig und tut Körper und Psyche gut. Es ist wissenschaftlich belegt, dass Sport und Bewegung bei einer Krebserkrankung empfehlenswert sind und zahlreiche positive Effekte haben. Die körperliche und psychische Belastbarkeit kann verbessert und damit auch die Rückkehr in den Alltag – etwa nach einer Therapie – erleichtert werden. Sogar Fatigue kann gelindert oder auch Ängste oder Depression gemindert werden.

    Generell gibt es nicht „die“ eine Sportart oder „das“ Trainingsprogramm bei Eierstockkrebs. Wenn Sie in Bewegung bleiben möchten, finden Sie die Bewegungsform in der Intensität, die individuell zu Ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten passt. Lassen Sie sich individuell z. B. ärztlich beraten, welche Form von Bewegung und Sport für Sie empfehlenswert ist. Abhängig von Ihrer persönlichen Situation können das einfach ein kleiner Spaziergang oder auch regelmäßige Sporteinheiten sein. Fangen Sie an – jeder kleine Schritt zählt!
  • Entspannung
    Das Leben mit Eierstockkrebs ist vielfach belastend und kann auch großen Stress bedeuten. Neben einer psychoonkologischen Unterstützung können Sie auch im täglichen Leben bewusst durch kleine Maßnahmen dafür sorgen, besser mit Stress und Belastung umzugehen. Ein Weg ist dabei, für gezielte Entspannung zu sorgen.

    Entspannung kann die Stressreaktion des Körpers entschärfen und negative Spannungen abbauen. Finden Sie heraus, wie Sie am besten zur Ruhe kommen. Die Wege zur Entspannung können sehr unterschiedlich sein: ein Buch lesen, Bewegung, mit dem Hund spazieren gehen oder Musik hören. Mit dem Erlernen einer gezielten Entspannungstechnik können Sie ebenfalls für mehr Ausgeglichenheit sorgen. Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Achtsamkeit oder Meditation sind nur einige Beispiele. Finden Sie Ihren persönlichen Weg zu mehr Entspannung.

Buchtipp: Sinnvolle Ernährung bei Krebserkrankungen

Viele Informationen und praktische Tipps für eine abwechslungsreiche Ernährung bei Eierstockkrebs finden Sie im Arbeitsbuch „Sinnvolle Ernährung bei Krebserkrankungen“. Der umfassende Ratgeber erläutert die Rolle der Ernährung bei Krebs und gibt viele Anregungen für einen genussvollen Umgang mit Essen und Trinken. Bestellen Sie sich kostenfrei Ihr persönliches Exemplar.

Zur Bestellung

Quellen:
Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF, DKG und DKH (Hrsg.). S3-Leitlinie Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren. Version 6.0, Januar 2024. AWMF-Registernummer: 032-035OL.
Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF, DKG und DKH (Hrsg.). Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatient*innen. Version 2.1, August 2023. AWMF-Registernummer: 032-051OL.

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