Unterstützung und weitere Informationen

Das Leben mit Hepatitis C kann einige Herausforderungen mit sich bringen. Es gibt viele Angebote, die Sie dabei unterstützen und Ihnen das Leben mit der Erkrankung erleichtern.

Wie findet man den richtigen Arzt

Hepatitis C und Lebererkrankungen werden von unterschiedlichen Fachärzten betreut. Neben Hepatologen behandeln unter anderem Infektiologen, Gastroenterologen, Suchtmediziner und einige spezialisierte Hausärzte Hepatitis C. Für die Wahl der Schwerpunktpraxis ist daher nicht die Ausbildung des Mediziners ausschlaggebend. Viel wichtiger ist Erfahrung mit der Erkrankung und mit dem gesamten Spektrum der bestehenden Therapiemöglichkeiten.

Ein Leberspezialist in der Nähe des eigenen Wohnortes kann über die Arztsuche der Deutschen Leberhilfe und die der Deutschen Leberstiftung gefunden werden. Beide Einrichtungen können Ihnen qualifizierte und verlässliche Informationen zur Verfügung stellen.

Hilfe zur Selbsthilfe


Eine wichtige Quelle für Informationen über Hepatitis C sind neben dem behandelnden Arzt auch Selbsthilfegruppen. Dort kann man neue Kontakte knüpfen und sich mit anderen Betroffenen über Hepatitis C austauschen. Vielleicht hilft es für den Umgang mit der Erkrankung, wenn man sieht, wie andere mit einer HCV-Infektion umgehen. Außerdem trifft man hier auf Menschen, die die Herausforderungen der Erkrankung kennen und hat die Möglichkeit, sich anonym im Forum auszutauschen. Kontakte zu Selbsthilfegruppen in der eigenen Umgebung findet man hier:

Deutsche AIidshilfe e. V.: Die Deutsche Aidshilfe ist der Dachverband von etwa 120 regionalen Mitgliedsorganisationen. Ziel der Aidshilfe ist es, dass die Gesellschaft als Ganze und jeder und jede Einzelne informiert, selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit den Risiken von HIV/AIDS, Hepatitis und anderen sexuell und beim Drogenkonsum übertragbaren Infektionen umgehen kann. Auf der Internetseite der Aidshilfe finden sich zahlreiche Informationen dazu sowie Beratungsangebote.

Deutsche Leberhilfe e. V.: Die Deutsche Leberhilfe ist die größte Patientenorganisation, die sich der Behandlung und Vorbeugung von Leberkrankheiten widmet. Auf der Internetseite der Deutschen Leberhilfe finden sich vielfältige Informationsangebote und Erfahrungsberichte zu Hepatitis C sowie eine Liste lokaler Selbsthilfegruppen und ärztlicher Schwerpunktpraxen. Der gemeinnützige Verein ist ein guter Ansprechpartner bei Fragen zu Erkrankung oder Behandlung.

Deutsche Leberstiftung: Die deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte verbessern. Mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärztinnen bzw. Ärzte und Apotheker*innen in medizinischen Fragen.

Lebertransplantierte Deutschland e. V.: Der gemeinnützige Patientenselbsthilfeverband Lebertransplantierte Deutschland e.V. ist ein bundesweit tätiger Verband für Lebertransplantierte, Wartelistenpatienten und Transplantationspatienten und deren Angehörige in Deutschland.

Tipps für Angehörige

Hepatitis C ist nicht nur für Betroffene mit vielen Herausforderungen verbunden. Auch für Partner oder Angehörigen können mit der Diagnose viele Fragen verbunden sein. Was ist Hepatitis C eigentlich? Hepatitis C bezeichnet eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus. Die Viren vermehren sich in den Leberzellen und verursachen damit eine Entzündung im Lebergewebe. Unbehandelt nimmt die Krankheit meist einen chronischen Verlauf und kann langfristig zu bleibenden Leberschäden führen. Da die Symptome am Anfang und während der HCV-Infektion sehr unspezifisch sind, können oft Jahre, manchmal auch Jahrzehnte vergehen, bis die Krankheit erkannt wird.

Geringes Infektionsrisiko im Alltag

Hepatitis C wird durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen. Wenn ein Partner oder Angehöriger an Hepatitis C erkrankt ist, ist das Infektionsrisiko im alltäglichen Miteinander eher gering. Man kann bedenkenlos Geschirr, Besteck, Dusche, Toilette und das Bett teilen. Vorsicht ist bei allen Gegenständen geboten, die mit Blut in Berührung kommen können. Zahnbürste oder Rasierer sollten daher nicht gemeinsam genutzt werden. Umarmen, küssen und kuscheln ist also kein Problem. Auch Sex mit dem Partner ist in der Regel kein Problem. Eine Übertragung bei nicht- verletzungsträchtigen Sexualpraktiken ist zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich. Das Risiko steigt jedoch, wenn der Geschlechtsverkehr während der Menstruation stattfindet oder bei Sexualpraktiken, bei denen eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Grundsätzlich kann man sich und den Partner durch Kondome am besten schützen.

Ein älteres Ehepaar sitzt im Bett und prostet sich mit Wassergläsern zu.

Ansprechpartner auf Augenhöhe

Vielleicht verunsichert die Hepatitis-C-Erkrankung des Partners oder Angehörigen. Das ist verständlich. Es kann helfen, sich ausführlich über Hepatitis C zu informieren. Damit können nicht nur eigene Unsicherheiten und Bedenken abgebaut, sondern auch der Partner oder Angehörige unterstützt werden. So wird signalisiert, dass man sich wirklich für die Erkrankung interessiert. Wenn man gut über Hepatitis C Bescheid weiss, kann man dem Partner oder Angehörigen ein guter Ansprechpartner sein. Gemeinsam kann man über die Erkrankung sprechen und sich über die Therapie austauschen.

Menschen mit Hepatitis C leiden oft darunter, dass ihre Krankheit in der Öffentlichkeit als Makel empfunden wird. Deshalb sollte man dem Partner oder Angehörigen deutlich zeigen, dass es dafür keinen Grund gibt. Man sollte zu ihnen stehen und sie unterstützen.

Es ist jedoch auch wichtig Grenzen zu Respektieren. Man sollte darüber Sprechen welche Form der Unterstützung gut tut und welche nicht. Für einige Betroffenen kann es beispielsweise eine Hilfe bei der Therapie sein, sie an ihre Medikamenteneinnahme zu erinnern. Auch die Begleitung zum Arztbesuch kann eine emotionale Unterstützung sein.

Eine junge tatoowierte Frau liegt nachdenklich auf einem Bett.

Als Angehöriger eines mit dem Hepatitis-C-Virus infizierten Menschen hat man aber nicht nur die Aufgabe, Stütze für den Betroffenen zu sein, sondern hat auch selbst ein Recht auf Unterstützung. Auch Angehörige können sich beispielsweise an die Selbsthilfe wenden und sich dort Rat holen.

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