Tipps für Angehörige
Hepatitis C ist nicht nur für Betroffene mit vielen Herausforderungen verbunden. Auch für Partner oder Angehörigen können mit der Diagnose viele Fragen verbunden sein. Was ist Hepatitis C eigentlich? Hepatitis C bezeichnet eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus. Die Viren vermehren sich in den Leberzellen und verursachen damit eine Entzündung im Lebergewebe. Unbehandelt nimmt die Krankheit meist einen chronischen Verlauf und kann langfristig zu bleibenden Leberschäden führen. Da die Symptome am Anfang und während der HCV-Infektion sehr unspezifisch sind, können oft Jahre, manchmal auch Jahrzehnte vergehen, bis die Krankheit erkannt wird.
Geringes Infektionsrisiko im Alltag
Hepatitis C wird durch Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen. Wenn ein Partner oder Angehöriger an Hepatitis C erkrankt ist, ist das Infektionsrisiko im alltäglichen Miteinander eher gering. Man kann bedenkenlos Geschirr, Besteck, Dusche, Toilette und das Bett teilen. Vorsicht ist bei allen Gegenständen geboten, die mit Blut in Berührung kommen können. Zahnbürste oder Rasierer sollten daher nicht gemeinsam genutzt werden. Umarmen, küssen und kuscheln ist also kein Problem. Auch Sex mit dem Partner ist in der Regel kein Problem. Eine Übertragung bei nicht- verletzungsträchtigen Sexualpraktiken ist zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich. Das Risiko steigt jedoch, wenn der Geschlechtsverkehr während der Menstruation stattfindet oder bei Sexualpraktiken, bei denen eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Grundsätzlich kann man sich und den Partner durch Kondome am besten schützen.
Ansprechpartner auf Augenhöhe
Vielleicht verunsichert die Hepatitis-C-Erkrankung des Partners oder Angehörigen. Das ist verständlich. Es kann helfen, sich ausführlich über Hepatitis C zu informieren. Damit können nicht nur eigene Unsicherheiten und Bedenken abgebaut, sondern auch der Partner oder Angehörige unterstützt werden. So wird signalisiert, dass man sich wirklich für die Erkrankung interessiert. Wenn man gut über Hepatitis C Bescheid weiss, kann man dem Partner oder Angehörigen ein guter Ansprechpartner sein. Gemeinsam kann man über die Erkrankung sprechen und sich über die Therapie austauschen.
Menschen mit Hepatitis C leiden oft darunter, dass ihre Krankheit in der Öffentlichkeit als Makel empfunden wird. Deshalb sollte man dem Partner oder Angehörigen deutlich zeigen, dass es dafür keinen Grund gibt. Man sollte zu ihnen stehen und sie unterstützen.
Es ist jedoch auch wichtig Grenzen zu Respektieren. Man sollte darüber Sprechen welche Form der Unterstützung gut tut und welche nicht. Für einige Betroffenen kann es beispielsweise eine Hilfe bei der Therapie sein, sie an ihre Medikamenteneinnahme zu erinnern. Auch die Begleitung zum Arztbesuch kann eine emotionale Unterstützung sein.
Als Angehöriger eines mit dem Hepatitis-C-Virus infizierten Menschen hat man aber nicht nur die Aufgabe, Stütze für den Betroffenen zu sein, sondern hat auch selbst ein Recht auf Unterstützung. Auch Angehörige können sich beispielsweise an die Selbsthilfe wenden und sich dort Rat holen.