Morbus Crohn: Diagnose
Morbus Crohn möglichst früh zu erkennen ist wichtig, damit von Anfang an wirksam behandelt werden kann, die Beschwerden bekämpft werden und eine Schädigung des Darms vermieden wird.
Gastroenterologe: Beim CED-Spezialisten
- Gastroenterologen sind Fachärzte für Erkrankungen des Verdauungstrakts. Unter ihnen gibt es CED-Spezialisten, die sich insbesondere mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) auskennen. Sie sind die richtigen Ansprechpartner für die Diagnose und Therapie von Morbus Crohn.
Arztsuche
Sie sind auf der Suche nach einem auf CED spezialisierten Gastroenterologen in Ihrer Nähe?Hier geht’s zur Arztsuche.
Untersuchungen bei Morbus Crohn
Unterschiedliche Untersuchungsmethoden helfen dabei herauszufinden, ob es sich um Morbus Crohn handelt, wie stark er ausgeprägt und wie weit er fortgeschritten ist. Nach der Diagnose dienen Kontrolluntersuchungen dazu, den Krankheitsverlauf und den Therapieerfolg zu überprüfen.
In einem ausführlichen Gespräch erfragt der Gastroenterologe die Krankengeschichte (Anamnese). Dabei findet er heraus, welche Beschwerden wann begonnen haben, ob Familienangehörige an CED erkrankt sind oder ob andere Erkrankungen vorliegen.
Bei der körperlichen Untersuchung kann er z. B. beim Abtasten des Bauchs feststellen, ob Druckschmerzen auftreten oder ob Bereiche des Bauchs verhärtet sind. Auch der After kann ausgetastet werden, um Veränderungen festzustellen.
Es gibt keinen bestimmten Laborwert, mit dem sich Morbus Crohn eindeutig nachweisen lässt. Es können jedoch verschiedene Werte durch eine Blutuntersuchung oder eine Stuhlprobe gemessen werden, die auf die Erkrankung oder auf eine Entzündung im Körper hinweisen.
- C-reaktives Protein (CRP) im Blut kann bei Entzündungen im Körper erhöht sein.
- Die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) kann bei Entzündungen im Körper erhöht sein.
- Ein Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und Eisen kann Zeichen einer Blutarmut (Anämie) sein.
- Magen-Darm-Infektionen werden mit einer Stuhlprobe, die im Labor untersucht wird, ausgeschlossen.
- Ein erhöhter Calprotectin-Wert ist ein Hinweis auf eine Entzündung im Darm. Er wird durch eine Stuhlprobe bestimmt.
Bei einem Endoskop handelt es sich um einen flexiblen Schlauch mit einer winzigen Kamera, der über den After in den Darm eingeführt wird.
Mittels Endoskopie lassen sich Veränderungen an der Darmschleimhaut, z. B. Rötungen, Schwellungen oder Verletzungen, sowie das Ausmaß der Entzündung erkennen.
Es können unterschiedliche Bereiche des Verdauungstrakts endoskopisch untersucht werden.
- Koloskopie: Dickdarmspiegelung über den After
- Ileokoloskopie: Dickdarmspiegelung bis zum Übergang in den Dünndarm
- Sigmoidoskopie: Spiegelung von Enddarm und Sigma
- Rektoskopie: Spiegelung des Enddarms
- Gastroskopie: Spiegelung des Magens und des Zwölffingerdarms über den Mund
Während der Endoskopie werden in der Regel auch Gewebeproben entnommen (Biopsie), die unter dem Mikroskop untersucht werden. So lassen sich Entzündungen oder andere Veränderungen der Schleimhaut genauer feststellen.
Mit Ultraschall (Sonografie) können Entzündungen des Darms, z. B. anhand von Verdickungen der Darmwand oder einer vermehrten Durchblutung, sichtbar gemacht werden.
Magnetresonanztomografie (MRT) nutzt Magnetfelder, um Schnittbilder des menschlichen Körpers zu erzeugen. Es lässt sich damit abbilden, welche Bereiche des Darms entzündet und ob umliegende Organe betroffen sind.
Computertomografie (CT) ist ein spezielles Röntgenverfahren, das Schnittbilder vom Darm erzeugt. Mit CT lassen sich Veränderungen im Darm erkennen.
Bei Verdacht auf Morbus Crohn ist es besonders wichtig, dass eine Ileokoloskopie durchgeführt wird, d. h. eine Spiegelung des letzten Dünndarmteils (terminales Ileum) und des Übergangs in den Dickdarm, da sich hier häufig gerade zu Beginn der Erkrankung eine Entzündung zeigt.
Quelle:
Sturm A, Atreya R, Bettenworth D et al. Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) – August 2021 – AWMF-Registernummer: 021-004. Z Gastroenterol 2022; 60 (3): 332–418.