Riesenzellarteriitis früh erkennen
Eine frühe Diagnose der Riesenzellarteriitis ist wichtig, um zeitnah eine konsequente Therapie zu starten, die Entzündung zu kontrollieren und die Beschwerden sowie mögliche Folgen aufzuhalten.
In einigen Fällen ist es notwendig, die Behandlung bereits bei Verdacht auf eine Riesenzellarteriitis zu beginnen, noch bevor alle Untersuchungen abgeschlossen sind. Unterschiedliche Untersuchungen tragen zur Diagnose der Riesenzellarteriitis bei.
Diagnose Riesenzellarteriitis: Arztgespräch
In einem ausführlichen Gespräch erfragt die Ärztin bzw. der Arzt die Krankengeschichte (Anamnese), z. B. welche Beschwerden es gibt und wann sie begonnen haben, und erhält so erste Hinweise für die Diagnose.
Blutwerte bei Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis)
Für die Diagnose der Riesenzellarteriitis können unterschiedliche Laborwerte im Blut gemessen werden, die einen Hinweis auf Entzündungsprozesse geben. Einen Blutwert, der Riesenzellarteriitis direkt nachweist, gibt es jedoch nicht.
- C-reaktives Protein (CRP) kann bei Entzündungen im Körper erhöht sein.
- Eine beschleunigte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) kann auf eine Entzündung im Körper hinweisen.
Bildgebende Verfahren
Bildgebende Verfahren sind ein wichtiger Schritt bei der Diagnose der Riesenzellarteriitis.
- UltraschallBildgebendes, strahlungsfreies Verfahren, das durch Ultraschallwellen Bilder vom Inneren des Körpers macht. (Sonografie) ist in der Regel die erste Methode, die angewendet wird. Es wird eine sogenannte Farbduplexsonografie gemacht, mit der Gefäßwandveränderungen, z. B. Verengungen, erkannt und der Blutstrom sichtbar gemacht werden kann.
Bei Bedarf können weitere Untersuchungen hinzugezogen werden:
- MagnetresonanztomografieAuch Kernspintomografie; bildgebendes Verfahren, mit dem digitale Schnittbilder vom Körper erzeugt werden. (MRT) und ComputertomografieSpezielles Röntgenverfahren, das digitale Schnittbilder vom Körper erzeugt. (CT) können Veränderungen der Arterienwände und des Arterienhohlraums durch die Riesenzellarteriitis darstellen.
- Mit der Positronenemissionstomografie (PET) lassen sich vor allem entzündliche Veränderungen der Aorta darstellen.
Biopsie
Bei Verdacht auf eine Riesenzellarteriitis im Bereich des Kopfes, der durch ein bildgebendes Verfahren nicht bestätigt werden kann, kann eine Biopsie weiteren Aufschluss geben. Dafür wird eine Gewebeprobe aus der Schläfenarterie entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Das charakteristische Aussehen von Gewebe bzw. Zellen kann den Verdacht einer Riesenzellarteriitis bestätigen.
Rheumatologische Behandlung
Internistische Rheumatolog*innen sind die richtige Anlaufstelle für die Diagnose und Behandlung der Riesenzellarteriitis. Darüber hinaus gibt es VaskulitisGefäßentzündung.-Zentren, z. B. an einigen Kliniken, die u. a. auf Riesenzellarteriitis spezialisiert sind.
Zur Arztsuche
Quellen:
Kraemer M, Becker J, Bley TA et al. Diagnostik und Therapie der Riesenzellarteriitis. Nervenarzt 2022; 93: 819–827.
Ness T, Bley TA, Schmidt WA et al. Diagnose und Therapie der Riesenzellarteriitis. Dtsch Arztebl Int 2013; 110 (21): 376–386.