Riesenzellarteriitis: Krankheitsbild

Die Riesenzellarteriitis ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, bei der es zu einer Gefäßentzündung kommt. Betroffen sind die mittelgroßen und großen Arterien, vor allem an der Schläfe, die Aorta und ihre Hauptäste.

Was ist Riesenzellarteriitis?

Die Riesenzellarteriitis ist eine rheumatische Erkrankung, die durch eine Gefäßentzündung (Vaskulitis) bestimmter ArterienAuch Schlagader; Blutgefäß, das das Blut vom Herzen in den Körper transportiert und die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. gekennzeichnet ist.

Frau mit Riesenzellarteriitis

Sie zählt zu den eher seltenen Formen von entzündlichem Rheuma. An Riesenzellarteriitis erkranken in der Regel Menschen ab dem 50. Lebensjahr. Etwa 80 % der Betroffenen sind 70 Jahre oder älter. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Es handelt sich um eine immunvermittelte Erkrankung, bei der es zu einer Fehlleitung des ImmunsystemsKomplexes Abwehrsystem des Körpers, das ihn mithilfe von Zellen und Botenstoffen vor Angriffen durch Krankheitserreger schützt. Eine Fehlleitung des Immunsystems kann u. a. zu einer Entzündung führen. kommt.

Ein anderer, eher veralteter Begriff für Riesenzellarteriitis (RZA) ist Arteriitis temporalis. Darüber hinaus wird diese Form von Rheuma auch GCA, vom englischen Begriff „giant cell arteritis“, genannt.

Riesenzellarteriitis: Entzündung der Arterien

Arterien sind die Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen in den Körper transportieren. Die Entzündung bei Riesenzellarteriitis betrifft die mittelgroßen und großen Arterien. Besonders häufig ist die Schläfenarterie betroffen. Auch an der Hauptschlagader und ihren abzweigenden Blutgefäßen im oberen Körperbereich kann es zur Entzündung kommen.

Riesenzellarteriitis: Arterien

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Riesenzellarteriitis: Symptome erkennen

Riesenzellarteriitis, auch Arteriitis temporalis genannt, kann zu sehr unterschiedlichen Symptomen führen. Sie können schleichend oder plötzlich auftreten. Wie sich Riesenzellarteriitis äußert, hängt vor allem davon ab, welche ArterienAuch Schlagader; Blutgefäß, das das Blut vom Herzen in den Körper transportiert und die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. von der Entzündung betroffen ist.

  • Riesenzellarteriitis: Mögliche Symptome abklären
    Symptome, die auf eine Riesenzellarteriitis hindeuten, sollten zeitnah ärztlich abgeklärt werden. Insbesondere bei Sehstörungen muss sofort eine Ärztin bzw. ein Arzt aufgesucht werden!

Typische Symptome der Riesenzellarteriitis (Arteriitis temporalis)

  • Pulsierende Kopfschmerzen, oft im Bereich der Schläfe
  • Sehstörungen (u. a. doppeltes oder verschwommenes Sehen, blinde Flecken im Sichtfeld) oder Verlust der Sehkraft
  • Empfindliche Kopfhaut, die bei Berührung schmerzt, z. B. beim Kämmen
  • Verdickte, hervortretende und berührungsempfindliche Schläfenarterie
  • Kieferschmerzen, z. B. beim Kauen, eine meist schmerzlose Kiefersperre oder Schmerzen beim Schlucken
  • Mögliche Folge der Verengung einer Arterie kann eine Ausbuchtung der Gefäßwand (Aneurysma) sein
  • Allgemeine Krankheitssymptome wie Schwäche, Müdigkeit, allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber, Nachtschweiß, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust

Polymyalgia rheumatica (PMR) und Riesenzellarteriitis

Riesenzellarteriitis kann auch mit Beschwerden der Polymyalgia rheumatica (PMR) einhergehen. Diese rheumatische Erkrankung ist durch MorgensteifigkeitEingeschränkte Beweglichkeit von Gelenken in den Morgenstunden nach längerer Ruhe, charakteristisch für einige entzündlich-rheumatische Erkrankungen, z. B. Polymyalgia rheumatica. sowie Muskelschmerzen vor allem am Nacken sowie im Hüftbereich geprägt. Symptome einer Polymyalgia rheumatica treten bei mehr als der Hälfte der Menschen mit Riesenzellarteriitis auf.

  • Verlauf der Riesenzellarteriitis

    Wie sich eine Riesenzellarteriitis im Verlauf entwickelt und ob es erneut zu Symptomen kommt, wenn die Beschwerden durch die Behandlung zum Rückgang gebracht wurden, ist unterschiedlich und lässt sich nicht vorhersagen. Generell ist auch ein Rückfall (Rezidiv) möglich. Daher ist es besonders wichtig, die Entzündung zu kontrollieren, um Folgeschäden aufzuhalten und erneute Beschwerden möglichst zu verhindern.

Ursachen der Riesenzellarteriitis

Die Ursache für Riesenzellarteriitis ist nicht abschließend geklärt. Es scheint jedoch unterschiedliche Risikofaktoren für die Erkrankung zu geben, darunter hormonelle Faktoren oder auch Rauchen.

Patientin mit Riesenzellarteriitis informiert sich

Eine erbliche Veranlagung zählt ebenfalls zu den Risikofaktoren. Das bedeutet, die Riesenzellarteriitis wird nicht direkt vererbt. Das Risiko zu erkranken ist jedoch erhöht, wenn Familienmitglieder Riesenzellarteriitis haben. Darüber hinaus spielt das Immunsystem eine entscheidende Rolle im Erkrankungsprozess.

Fehlleitung des Immunsystems bei Riesenzellarteriitis

Bei der Riesenzellarteriitis kommt es zu einer Fehlsteuerung des ImmunsystemsKomplexes Abwehrsystem des Körpers, das ihn mithilfe von Zellen und Botenstoffen vor Angriffen durch Krankheitserreger schützt. Eine Fehlleitung des Immunsystems kann u. a. zu einer Entzündung führen.. Die Immunreaktion richtet sich gegen Bestandteile der Blutgefäße.

Es entsteht eine knötchenartige Entzündung mit einer Ansammlung von Immunzellen (Granulom). Makrophagen, die zu den Immunzellen gehören, schließen sich zudem häufig zu sogenannten Riesenzellen zusammen. Nach ihnen ist die Erkrankung benannt.

Verengte Arterie bei Riesenzellarteriitis
Das Auge mit Beschriftung

Durch die entzündlichen Veränderungen ist die Gefäßwand verdickt und der Blutfluss wird behindert oder sogar ganz unterbrochen. Es gelangt nicht genug sauerstoffreiches Blut in den Körperbereich, der durch das Blutgefäß versorgt wird, und es kann zur Schädigung kommen.

Quellen:
Kraemer M, Becker J, Bley TA et al. Diagnostik und Therapie der Riesenzellarteriitis. Nervenarzt 2022; 93: 819–827.
Salvarani C, Muratore F. Clinical manifestations of giant cell arteritis. UpToDate. URL: https://www.uptodate.com/contents/clinical-manifestations-of-giant-cell-arteritis?search=giant%20cell%20arteriitis&source=search_result&selectedTitle=3%7E120&usage_type=default&display_rank=3 (Zugriff: 02.01.2025).
Ness T, Bley TA, Schmidt WA et al. Diagnose und Therapie der Riesenzellarteriitis. Dtsch Arztebl Int 2013; 110 (21): 376–386.

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