Leben mit Schuppenflechte bei Kindern und Jugendlichen

Schuppenflechte kann zu Verunsicherung führen und Dein Leben verändern. Ein aktiver Umgang mit der Erkrankung trägt dazu bei, dass die Schuppenflechte Dein Leben nicht bestimmt.

Leben mit Schuppenflechte bei Kindern und Jugendlichen

Wenn bei Dir Schuppenflechte festgestellt wird, wirft das zunächst viele Fragen auf. Was ist mit mir los? Wie geht mein Leben jetzt weiter? Wie gehe ich mit der Erkrankung im Alltag um?

Mach Dich schlau und werde zum Schuppenflechte-Experten!

Jede Schuppenflechte ist anders und jeder Mensch geht unterschiedlich mit einer Diagnose wie Schuppenflechte um. Eine individuell abgestimmte Therapie ist die wichtigste Voraussetzung für den erfolgreichen Umgang mit Schuppenflechte. Aber auch die eigene Mitarbeit kann die Symptome beeinflussen. Ängstliche oder verunsichernde Gefühle entstehen oft dadurch, weil man nicht genug über die Erkrankung weiß. Ein aktiver und positiver Umgang kann dazu beitragen, dass Du die Schuppenflechte als weniger belastend empfindest. Deswegen ist es wichtig, dass Du Dich über die Schuppenflechte informierst. Zum einen kann dabei ein Hautarzt helfen, der auf diese spezialisiert ist. Zum anderen gibt es auch Bereiche, auf die Du möglicherweise Einfluss nehmen kannst. Dazu gehören unter anderem ein offener Umgang mit der Erkrankung im Umfeld, eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung.

Sprich mit Deinem Umfeld wie Familie, Freunde und Schule über Schuppenflechte!

Wenn Du bereit bist, offen mit Deiner Familie, Deinen Freunden oder in der Schule über die Schuppenflechte zu sprechen, kann es ihnen helfen, Deine Gefühle zu verstehen. Deine Offenheit kann Dich vor unangenehmen Situationen und lästigen Fragen schützen. Du darfst einfach mal Deine Ruhe haben wollen oder genervt von der Schuppenflechte sein. Das ist verständlich. Meistens ist das Unwissen anderer stressiger als die Schuppenflechte selbst. Höre in Dich hinein und überlege Dir, ob ein offener Umgang mit Schuppenflechte eine Möglichkeit ist, die Dir gut tut.

Ein junges Mädchen steht angelehnt an einer Wand.

Stärke Deinen Körper mit gesunder Ernährung und Bewegung

Es ist belegt, dass der Lebensstil Einfluss auf die Erkrankung hat. Mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung kannst Du dafür sorgen, dass Dein Körper mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist. Es gibt sogar Obst und Gemüse, wie Äpfel, Heidelbeeren, Brokkoli, Tomaten oder Spinat, die entzündungshemmend wirken. Diese Lebensmittel sind besonders interessant. Auch mit regelmäßiger Bewegung kann das Wohlbefinden verbessert und Stress abgebaut werden. Das ist ein wichtiger Punkt, denn je besser Du Dich fühlst, desto entspannter bist Du. Bewegung sorgt dafür, dass Du mal vom Alltag abschalten kannst. Sie stärkt das Immunsystem, gibt neue Energie und viele Glückshormone.

Auf den folgenden Seiten stellen wir Dir konkrete Themen vor, die für Dein Leben und Wohlbefinden mit Schuppenflechte ausschlaggebend sind und die Du aktiv beeinflussen kannst.

AbbVie Care-Serviceprogramm

Hier finden Sie Informationen über das AbbVie Care-Serviceprogramm zur Begleitung einer Therapie mit einem AbbVie-Arzneitmittel.

Zum Serviceprogramm

Schuppenflechte im Alltag und gemeinsam mit der Familie meistern

Für Dich, Deine Familie und Deine Freunde entsteht im Umgang mit Schuppenflechte eine neue Situation. Überlege Dir, was sich für Dich besser anfühlt. Findest Du, dass die Erkrankung niemanden oder nur Deine Familie etwas angeht? Oder hast Du das Bedürfnis, offen mit der Schuppenflechte umzugehen, und lässt Dein Umfeld daran teilhaben? Wir möchten Dir aufzeigen, welche Vorteile ein offener Umgang hat und wie dieser Weg Dir den Alltag erleichtern kann. An folgenden drei Schritten kannst Du Dich orientieren. Es geht um:

  1. Informieren
  2. Organisieren
  3. Kommunizieren

Schritt für Schritt zum Schuppenflechte-Experten werden

Im ersten Schritt geht es darum, dass Du Dich zusammen mit Deinen Eltern über die Erkrankung Schuppenflechte informierst. Dein Hautarzt wird Dich genau untersuchen und Dir eine Behandlung empfehlen. Das ist abhängig davon, wie stark die Hautstellen betroffen sind bzw. ob es auch Anzeichen von Entzündungen im Körper, zum Beispiel in den Gelenken, gibt. Bis das richtige Medikament gefunden wird, kann es etwas dauern. Aber es lohnt sich, geduldig zu sein. Die Behandlung ist die wichtigste Grundlage dafür, dass Du möglichst wenige Einschränkungen aufgrund der Schuppenflechte hast.

Du kannst zum Erfolg der Behandlung beitragen, indem Du Deinen Körper beobachtest und Dich gut auf den Arztbesuch vorbereitest. Vielleicht hilft es Dir, Fragen zur Schuppenflechte, die Dich beschäftigen, vorher zu notieren. Wenn Dir etwas unklar ist, frag nach. Der Hautarzt ist auf jeden Fall der Experte und kann Dir helfen, die Schuppenflechte zu verstehen. Mit ihm gemeinsam kannst Du die passende Therapie finden.

Im zweiten Schritt geht es um die Organisation Deines Alltags. Du wirst von nun an regelmäßig vom Arzt untersucht. Der Hautarzt erstellt für Dich ein individuelles Behandlungskonzept, das auf Deine Situation, Deine Bedürfnisse und den Schweregrad der Schuppenflechte ausgerichtet ist. Überlege für Dich, vielleicht sogar gemeinsam mit Deinen Eltern, wann Du Deine Medikamente am besten einnimmst. Bestimme eine feste Uhrzeit oder einen festen Tag für die Anwendung des Medikaments, denn nur durch die regelmäßige und pünktliche Einnahme Deiner Medikamente stellst Du sicher, dass sich die Erkrankung nicht verschlechtert. Im Prinzip ist es eine kleine Hausaufgabe, die schnell erledigt werden kann. Vielleicht stellst Du Dir am Beginn Deiner Therapie den Wecker oder nutzt die Erinnerungsfunktion Deines Smartphones, um auch sicher keine Medikamenteneinnahme zu verpassen. Wenn Du Dich erst daran gewöhnt hast, wird es selbstverständlich sein. Auch die regelmäßigen Arztbesuche sind anfangs ungewohnt und stören vielleicht, aber irgendwann gehören sie einfach dazu.

Hilfe annehmen und selbst Verantwortung übernehmen

Besprich mit Deinen Eltern, ob Ihr zusammen zum Arzt geht oder ob Du das allein machen möchtest. Und wenn Du mal gar keine Lust hast, dann verbinde den Arztbesuch mit einem schönen Erlebnis. Gönne Dir danach etwas. Wenn Du es schaffst, die Anwendung der Medikamente und die regelmäßigen Arztbesuche in Deinen Alltag zu integrieren, wird Dir der Umgang mit Schuppenflechte viel leichter fallen. Ansonsten kannst Du Deinen Alltag wie bisher gestalten und musst Dich nicht einschränken. Die Schuppenflechte ist mit Sicherheit eine neue Herausforderung, aber sie stärkt Dich auch, weil Du lernst, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen.

Über die Schuppenflechte reden

Der dritte Punkt bezieht sich darauf, wie Du mit der Erkrankung gegenüber Deinem Umfeld umgehst. Du weißt jetzt, was mit Dir los ist. Aber was ist mit Deinen Freunden, Mitschülern oder Lehrern? Vielleicht wundern die sich, warum Du in letzter Zeit viel beim Arzt gewesen bist, vielleicht sehen sie Veränderungen auf Deiner Haut und fragen Dich danach. Überleg Dir vorher, wie Du darauf reagieren möchtest und wem Du von Deiner Schuppenflechte erzählen willst.

Es kann Dir helfen, wenn Du Deine Freunde und Deine unmittelbaren Kontaktpersonen wie Lehrer oder Trainer informierst. Auch wenn es Dir am Anfang vielleicht schwerfällt, zu sagen, dass Du Schuppenflechte hast und dafür eine ständige Behandlung erforderlich ist, wirst Du bestimmt Verständnis und positive Rückmeldungen erhalten. Wenn sie Bescheid wissen, können Deine Freunde die Situation verstehen und Dich unterstützen

Natürlich musst Du nicht mit jedem in Deinem Bekanntenkreis über die Schuppenflechte sprechen. Lockere Bekannte geht so etwas Privates vielleicht gar nichts an. Das Thema ist wichtig, aber es sollte nicht Dein gesamtes Leben bestimmen.

Leider wirst Du trotzdem immer wieder Menschen begegnen, die etwas Blödes sagen oder komisch schauen werden. Versuche, diese zu ignorieren, oder wende Dich an Deine Familie bzw. Deine engsten Freunde, wenn Hänseleien von den immer gleichen Personen kommen. Vielleicht kannst Du Dir mit ihnen gemeinsam schlagfertige Antworten überlegen. Du kannst nichts dafür, dass Du eine Schuppenflechte hast, genauso wenig wie für Deine Haar- oder Augenfarbe. Jemand, der darüber dumme Bemerkungen macht, hat keine Ahnung von den wirklichen Hintergründen.

Eine Frau und ein Mann lächeln sich an und unterhalten sich.

Feiern und mitmachen

Möchtest Du abends mit Deinen Freunden auf eine Party? Mal ein Wochenende gemeinsam verbringen? Es gibt keinen Grund, warum Du aufgrund der Schuppenflechte nicht mitmachen solltest. Denk vorher daran, Deine Medikamente einzupacken, und richte Dich auf Eventualitäten wie einen neuen Schub ein. Vielleicht machen sich Deine Eltern Sorgen um Dich. Aber wenn Du ihnen im Alltag zeigst, dass Du auf Dich selbst achten kannst, werden sie sich weniger Gedanken um Dich machen.

Natürlich kann es auch sein, dass man sich mal nicht wohlfühlt oder mit juckenden Hautstellen nicht weggehen möchte. Dann sag es Deinen Freunden und lass Dich nicht drängen, gegen Deinen Willen mitzugehen. Bei der nächsten Gelegenheit fühlst Du Dich vermutlich wieder besser. Niemand muss immer gut gelaunt und fit sein, auch Menschen ohne Schuppenflechte haben mal einen schlechten Tag. Das Gleiche gilt für Alkohol oder Zigaretten. Es ist bekannt, dass beides die Symptome der Schuppenflechte verschlimmern kann. Wenn alle anderen mitmachen, fühlt man sich vielleicht ausgegrenzt, wenn man selbst „Nein“ sagt. Aber das sollte man als Zeichen von Stärke sehen: Es ist keine Leistung, mit der Herde mitzurennen, sondern bewundernswert, zu seiner eigenen Meinung zu stehen. Und richtige Freunde werden verstehen, dass man wegen dem kurzfristigen Genuss von Alkohol und Zigaretten nicht den nächsten Krankheitsschub provozieren möchte.

Schule und Ausbildung: Das macht Dich stark

Sind Schule oder eine Ausbildung mit Schuppenflechte vereinbar?

Auf die Frage, ob ein normaler schulischer oder beruflicher Werdegang mit Schuppenflechte möglich ist, gibt es eine klare Antwort: Ja! Wenn Du eine konsequente und wirksame Therapie erhältst, kannst Du Deinen Schul- oder Ausbildungsalltag ganz normal führen.

Offenheit bei Schuppenflechte hilft in guten und in schlechteren Phasen

Jedoch kann es auch mal zu einer Phase kommen, in der Dich die Schuppenflechte stärker beeinflusst. Möglicherweise muss dann die Therapie angepasst werden und Du kannst aufgrund von Arztbesuchen nicht am Unterricht teilnehmen. Bei einem Schub können die Symptome an den sichtbaren Körperstellen wie Gesicht, Händen, Nägeln, Ellenbogen oder Knien stärker auftreten. Dadurch ist es möglich, dass man mit neugierigen Blicken und Fragen konfrontiert wird. Das ist bestimmt nicht leicht und kann dazu führen, dass man sich unwohl und gestresst fühlt. Um unangenehme Reaktionen von Mitschülern oder Fragen von Lehrern oder Ausbildern zu vermeiden, kann es hilfreich sein, wenn Du offen mit Deiner Schuppenflechte umgehst!

Ein lächelndes Mädchen sitzt in der Schule.

Hier findest Du weitere Tipps, wie Du selbstbewusst mit der Erkrankung in der Schule, der Ausbildung oder irgendwann auch einmal im Studium oder Beruf umgehen kannst.


1. Kläre Deine Mitschüler/Kollegen im Unterricht auf

Überlege zusammen mit Deinen Eltern, ob Du ein Referat zur Schuppenflechte halten kannst und damit Unwissen abbaust und Deine Mitschüler sowie Lehrer zu Mitwissenden machst. Besprich das mit dem entsprechenden Lehrer, zum Beispiel aus dem Fach Biologie. Wenn Dich diese Vorstellung zunächst Überwindung kostet und wenn es vom Lehrer erlaubt wird, ziehe Deine Eltern oder alternativ Deine beste Freundin oder Deinen besten Freund hinzu. Sie können Dich dabei unterstützen, wenn Du nicht allein vor der Klasse stehen willst. Mit einem Vortrag zur Schuppenflechte hast Du den Vorteil, dass alle Mitschüler auf einmal informiert sind und Dir dazu Fragen stellen können. Das kann vieles im zukünftigen Miteinander leichter machen.

2. Entwickle Strategien, Dich vor unangenehmen Kommentaren zu schützen
Es wird immer Mitschüler oder Kollegen geben, die aufgrund ihrer Unwissenheit und ihres fehlenden Mitgefühls blöde Bemerkungen machen. Oft fühlt man sich dann vor den Kopf gestoßen oder so verletzt, dass man darauf keine Antwort weiß. Indem Du Dir eine Liste mit ein paar klugen Antworten überlegst, bist Du in solchen Situationen gewappnet. Manchmal reicht es auch aus, solche Personen einfach links liegen zu lassen. Sollte Dich aber die gleiche Person öfters beleidigen, zögere nicht, Deine Eltern und Lehrer darüber zu informieren. Mobbing ist kein Spaß und wird zu Recht empfindlich bestraft.

3. Entscheide, wann Du Hilfe annehmen willst und wann nicht
Mache mit Deiner Offenheit deutlich, dass Du einerseits Vorurteile gegenüber Schuppenflechte abbauen möchtest und andererseits keine Sonderbehandlung willst. Es ist zwar nett gemeint, wenn Dir jemand helfen will. Aber meistens kannst Du alles genauso machen wie die anderen. Und wenn das nicht der Fall ist, weißt Du selbst am besten Bescheid, wann Du Unterstützung von Lehrern oder Mitschülern brauchst.

Schuppenflechte bei Kindern und Jugendlichen: Unterwegs und auf Reisen

Kann man trotz Schuppenflechte Sport machen? Was muss bei Fahrten in den Urlaub beachtet werden? Du bist verunsichert, ob das mit Schuppenflechte geht? Keine Sorge, Du musst Dich wegen der Erkrankung nicht komplett einschränken. Wenn Du einige Dinge beachtest, kannst Du Deine Freizeit weitestgehend so gestalten, wie Du es Dir wünschst.

Bald fahren wir in den Urlaub – geht das mit Schuppenflechte?

Der Urlaub steht an. Ob mit der Familie, der Schulklasse oder vielleicht schon allein, ans Meer oder in die Berge, Du kannst Dich einfach auf die Reise freuen, denn dem steht die Schuppenflechte nicht im Weg. Einige Reiseziele haben sogar eine positive Wirkung auf die Schuppenflechte. Das Wichtigste ist eine gute Vorbereitung. Dazu gibt es einige nützliche Tipps, damit Du den Urlaub in vollen Zügen genießen kannst.

Wohin geht die Reise?

Es gibt Regionen, die für die Schuppenflechte eine günstige Wirkung haben. Das sind Orte mit einer stabilen Wetterlage und einem trockenen, warmen Klima wie zum Beispiel die Mittelmeerküste. Die Kombination aus Sonne und Salzwasser hat eine wohltuende Wirkung auf die von der Schuppenflechte betroffenen Hautstellen. Dabei sollte die Hitze nicht zu intensiv sein. Dies ist besonders im Frühjahr und im Herbst der Fall. Prinzipiell sind Orte, die folgende Punkte erfüllen, für die Schuppenflechte von Vorteil:

  • Stabile Wetterlage
  • Warmes und trockenes Umfeld
  • Sonniges Klima
  • Reine Luft
  • Niedrige Temperaturunterschiede
Eine junge Frau schaut lächelnd auf ihr Handy.

Ist Sonnen mit Schuppenflechte erlaubt?

Sonnen ist erlaubt! Die Sonne kann sogar eine positive Wirkung auf die Schuppenflechte haben und die Symptome mildern. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du Dich von morgens bis abends sonnen sollst. Hier gilt für alle, ob mit oder ohne Schuppenflechte, die gleiche Empfehlung: Es kommt auf das richtige Maß an. Übermäßige Sonnenbäder oder ein Sonnenbrand sind schädlich für die Haut und können die Schuppenflechte auch verschlechtern. Vermeide die Mittagssonne, sie ist besonders stark. Versuche, Dich immer 30 Minuten vor dem Sonnenbad und auch nach dem Schwimmen erneut mit einem ausreichend hohen Lichtschutzfaktor einzucremen. Und denke daran: Auch im Schatten wirkt die Sonneneinstrahlung. Leider gibt es auch Medikamente, die dazu führen, dass die Haut gegenüber der Sonne empfindlicher reagiert. Besprich am besten mit Deinem Hautarzt, wie sich Dein Medikament mit der Sonneneinstrahlung verträgt. Dann bist Du auf der sicheren Seite.

Was darf im Koffer nicht fehlen?

Ob beim Wandern, am Strand oder bei einer Städtetour – im warmen Klima wird das Schwitzen nicht ausbleiben. Das ist auch bei Schuppenflechte kein Problem, aber feuchte Kleidung kann möglicherweise auf der Haut reiben oder den Juckreiz fördern. Mit lockerer und luftdurchlässiger Kleidung kannst Du Reibungspunkte durch das Schwitzen umgehen. In der Reiseapotheke dürfen Deine Medikamente und Dein Impfausweis nicht fehlen, außerdem solltest Du ausreichend Sonnencreme einpacken.

Was brauche ich vom Arzt?

Steht das Datum des Urlaubs fest, macht es Sinn, den Hautarzt frühzeitig darüber zu informieren. Er sollte eine Umstellung der Therapie kurz vor Deiner Reise vermeiden. Außerdem ist es wichtig, dass Du eine ausreichende Menge Deiner Medikamente dabei hast. Dazu wird Dir Dein Hautarzt ein entsprechendes Rezept verschreiben. Er kann Dir und Deinen Eltern wertvolle Tipps für den Urlaub und die Zusammenstellung der Reiseapotheke geben. Außerdem kann er Dich bezüglich der Sonnenpflege beraten. Es gibt beispielsweise Sonnencremes, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden.

Was ist beim Transport des Medikaments zu beachten?

In der Regel musst Du bei Medikamenten in Tablettenform oder Salben keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen beachten. Wie für jedes Medikament gilt, sie trocken und lichtgeschützt aufzubewahren. Bei einem Flug solltest Du darauf achten, ob die notwendige Menge an Arzneimitteln im Handgepäck transportiert werden darf. Frag Deinen Arzt, ob er Dir eine Bescheinigung ausstellt, dass Du dieses Medikament einnehmen musst. Dann bist Du bei der Kontrolle am Flughafen gut vorbereitet. Wenn Du ein Medikament nimmst, das gespritzt werden muss, ist eine besondere Planung notwendig. Die ständige Kühlung ist hier wichtig. Deshalb brauchst Du eine Kühltasche oder Kühlbox, damit das Medikament seine Wirkung nicht verliert. Frag auch hier Deinen Hautarzt nach den genauen Vorgaben.

Verreisen ohne Eltern

Wenn Du mal ohne Deine Eltern auf Klassenreise oder bei einer Jugendfreizeitfahrt unterwegs bist, kannst Du Dich an den oben genannten Tipps orientieren. Außerdem solltest Du Deinen Lehrer oder Betreuer über die Schuppenflechte aufklären. Am besten stellst Du gemeinsam mit Deinen Eltern oder mit anderen Familienmitgliedern die wichtigsten Informationen schriftlich zusammen und erläuterst diese in einem Gespräch vor der Reise. Das Gleiche gilt, wenn Du mit Freunden in Urlaub fährst: Zumindest eine Person solltest Du immer informieren.

Auf die Plätze, fertig, los – Sport mit Schuppenflechte

Sport macht fit, ist gesund und wirkt sogar entzündungshemmend. Intensive, regelmäßige sportliche Betätigung führt zu einem Anstieg von entzündungshemmenden Immunzellen. Anders herum bedeutet das auch, dass die Kombination aus fehlendem Sport und Übergewicht chronische Entzündungsprozesse fördern können. Entscheidend ist, dass Du regelmäßig Sport treibst. Sich drei- bis viermal pro Woche eine halbe Stunde lang zu bewegen, ist effektiver als zweimal im Monat für mehrere Stunden. Wichtig ist die Einstellung zum Sport: Es soll Spaß machen, sich zu bewegen. Wenn Du das Gefühl hast, dass Du Dich zum Sport überwinden musst, nur weil er gut gegen Deine Schuppenflechte ist, ist das wenig hilfreich. Suche daher nach einer Sportart, die Dir wirklich Spaß macht. Vielleicht motiviert es Dich zusätzlich, wenn Du gemeinsam mit Freunden zum Training gehst.

Drei Jungs sitzen zusammen am Boden.

Auf die richtige Sportkleidung kommt es an

Feste Regeln für Sport und Bewegung bei Schuppenflechte gibt es nicht. Probiere aus, was Dir und Deiner Haut gut tut. Dabei spielt die Sportkleidung eine wichtige Rolle. Atmungsaktive und bequeme Kleidung schützt Dich vor Reibungen und verhindert, dass sich Schweiß staut. Stoffe aus Nylon sind besser als solche aus Baumwolle. Schwitzen an sich ist kein Problem. Die Dusche nach dem Sport ist gut für die Haut, sollte aber nicht zu lange dauern, damit diese nicht aufquillt. Für die Hautpflege sind rückfettende Duschgels oder Duschöle und anschließend eine geeignete Körperlotion vorteilhaft.

Welche Rolle spielt die Ernährung bei Schuppenflechte?

Du hast bestimmt schon öfter von einer „ausgewogenen und gesunden Ernährung“ gehört. Doch was steckt dahinter? Welche Bedeutung hat sie bei Schuppenflechte? Die richtige Ernährung ist wichtig, da sie gesund hält und Leistungsfähigkeit sowie Wohlbefinden stärkt. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung bedeutet eine abwechslungsreiche Auswahl, angemessene Menge und Kombination an Lebensmitteln. Gerade in Deinem Alter, in dem man noch wächst und sich der Körper verändert, sollten genügend Eiweiß, Vitamine sowie Mineralstoffe wie Kalzium und Eisen in der Nahrung enthalten sein. Wenn Du weißt, was gesund ist und wie viel Du von was essen solltest, kannst Du damit bewusst Einfluss auf Deinen Körper und auch auf die Schuppenflechte nehmen. Es gibt nämlich einige Lebensmittel, die entzündungshemmend wirken, beispielsweise bestimmte Fischarten wie Hering oder Makrele. Das ist für Dich besonders interessant, da Schuppenflechte eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung ist.

Ein junges Mädchen schneidet Gemüse.

Die richtige Menge macht’s: Lebensmittel, die zu Deiner Ernährung gehören

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat einen Ernährungskreis entwickelt, der Lebensmittel in Gruppen einteilt, von denen man unterschiedlich viel essen sollte. Das ist nicht kompliziert. Es geht nur darum, dass Du Dich vielseitig ernährst: viel Obst und Gemüse, täglich Getreide- und Milchprodukte, ein- bis zweimal die Woche Fisch, Fleisch und Eier. Der Ernährungskreis gibt Dir einen schnellen und einfachen Überblick und macht Dich zum Ernährungsexperten:

DGE-Ernährungskreis

Der Kreis unterteilt das reichhaltige Lebensmittelangebot in 7 Gruppen:


1. Getreide, Getreideprodukte, Kartoffeln:
Reis, Brot, Getreideflocken und andere Kohlenhydrate gehören zu jeder Mahlzeit dazu, da sie gut sättigen und wichtige Baustoffe für den Körper liefern.

2. Gemüse: Bei Kindern und Jugendlichen werden drei Portionen Gemüse am Tag empfohlen, da es unter anderem viele Vitamine liefert. Eine Portion entspricht etwa einer Handvoll unzerkleinertem Gemüse oder zwei Händen voll zerkleinertem Gemüse.

3. Obst: Bei Obst werden zwei Portionen am Tag empfohlen. Bei großem Obst wie Apfel, Birne oder Orange ist eine Portion wieder eine Handvoll, bei kleinerem Obst wie Erdbeeren, Himbeeren, Trauben oder Johannisbeeren entspricht eine Portion zwei Händen voll.

4. Milch und Milchprodukte: Milchprodukte sind wichtig für stabile Knochen und gesunde Zähne. Je nach Alter sollte man täglich zwischen 400 und 450 Milliliter Milch- oder Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder fettarmen Käse zu sich nehmen.

5. Fleisch, Wurst, Fisch und Eier:
Tierische Lebensmittel liefern mehrere Nährstoffe, von denen unter anderem das Eisen im Fleisch für Dich wichtig ist. Es sollte möglichst fettarm sein, zum Beispiel ein Steak oder Schnitzel ohne Panade. Weniger häufig sollten dagegen verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren wie Hackfleisch oder Leberwurst gegessen werden, da diese viele versteckte Fette enthalten. Einmal pro Woche Fisch ist gut für Deinen Jodhaushalt, der für die Energie zuständig ist. Eier kannst Du ab einem Alter von zehn Jahren zwei bis drei pro Woche essen.

6. Öle und Fette:
Hier kann man zwischen den sogenannten „guten“ und „schlechten“ Ölen und Fetten unterscheiden. Vor allem pflanzliche, kaltgepresste Öle weisen wertvolle Fettsäuren auf. Deswegen sollten zum Beispiel Raps- und Olivenöl die Basis von Salatsoßen bilden oder zum Anbraten genutzt werden. Da tierische Fette die eher ungünstigen gesättigten Fettsäuren enthalten, sollten sie nicht so häufig verzehrt werden. Dazu gehören Butter und Wurst- oder Käseaufschnitt.

7. Getränke: Getränke stehen im Zentrum des Ernährungskreises, denn ausreichend zu trinken ist für die Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit lebensnotwendig. Am besten ist natürlich Wasser, still oder mit Kohlensäure. Aber auch eine Saftschorle ist zwischendurch erlaubt. Optimal ist, wenn Du es schaffst, 1,5 Liter Wasser am Tag zu trinken.

Verbieten ist verboten – Essen soll Spaß machen

Kennt man den Ernährungskreis, weiß man schon sehr viel über die Themen Lebensmittel und Ernährung – man ist fast schon ein kleiner Ernährungsexperte. Der Kreis soll als Orientierung betrachtet werden. Niemand braucht deswegen ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man mal keine zwei Portionen Obst am Tag essen kann. Eine ist besser als keine. Ab und zu eine Pizza oder eine Portion Pommes sind erlaubt. Essen soll immer noch Spaß machen. Wenn man sich ansonsten ausgewogen ernährt, fallen kleine Sünden nicht wirklich ins Gewicht. Ein Riegel Schokolade, ein Stück vom Geburtstagskuchen oder ein Eis im Sommer gehören einfach zum Leben dazu.

Schuppenflechte bei Kindern und Jugendlichen: Stress bewältigen

Ein Leben mit einer chronischen Erkrankung wie der Schuppenflechte kann zunächst einmal alles auf den Kopf stellen und einen aus der Bahn werfen. Da können viele Gefühle zusammenkommen: Angst, Wut, Traurigkeit, Scham, Frust. Und eben auch Stress. Dieser ist eine Reaktion des Körpers auf Herausforderungen oder Belastungen wie beispielsweise die Diagnose Schuppenflechte. Stressfaktoren zu reduzieren, hat eine wichtige Bedeutung für den Verlauf einer Schuppenflechte. Unten stehend findest Du Informationen und Tipps, wie Du Stress wegen der Schuppenflechte sowie eines stressigen Alltags verringern kannst.

Ein junges Mädchen sitzt auf einem Sofa und schaut traurig.

Welche Bedeutung hat Stress bei Schuppenflechte?

Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine Fehlsteuerung des körpereigenen Abwehrsystems (Immunsystems). Ausgelöst wird sie durch mehrere Faktoren. Es ist belegt, dass Stress einer der Faktoren sein kann. In der Regel ist Schuppenflechte eine schubweise verlaufende Erkrankung: Beschwerdefreie Zeiten wechseln sich mit Phasen ab, in denen die Entzündung aktiv ist. Wenn ein Schub auftritt, ist das körperlich mit sichtbar betroffenen Hautstellen und einem Juckreiz verbunden. Für Dich ist das wahrscheinlich purer Stress. Du befürchtest neugierige Blicke und unangemessene Kommentare. Außerdem würdest Du Dich am liebsten ständig kratzen.

Wirkt die Schuppenflechte als Stressfaktor, kann sich die Erkrankung verstärken, was zu noch mehr Stress führt. Auch Stress wegen der Schule oder Beziehungen kann der Auslöser für einen neuen Schub sein. Es entwickelt sich schnell ein Teufelskreis. Die effektivste Strategie gegen Stress ist, ihn so weit wie möglich zu reduzieren. Dabei können Entspannungsrituale und ein gutes Zeitmanagement im Alltag hilfreich sein. Vielleicht findest Du in den unten stehenden Tipps Möglichkeiten, die Du in Deinen Alltag integrieren kannst.

Aktiver Umgang mit der Schuppenflechte

Offenheit gegenüber Deinen Mitmenschen kann Dir dabei helfen, selbst die Erkrankung zu akzeptieren und im Alltag Vorurteilen, verletzenden Reaktionen oder Blicken entgegenzuwirken. Wenn Du lernst, die Erkrankung zu akzeptieren und mit ihr zu leben, kann dies Dein Selbstbewusstsein stärken und Dich ermutigen, auch auf andere selbstsicherer zuzugehen. Hier können Gespräche mit anderen Kindern und Jugendlichen mit Schuppenflechte in Selbsthilfegruppen hilfreich sein. Sie geben Dir die Möglichkeit, mehr über die Erkrankung zu erfahren. Je besser Du informiert bist, desto leichter wird es Dir fallen, Ängste und Unsicherheiten abzubauen und Lösungswege zu finden. Der Austausch mit anderen Betroffenen in Deinem Alter kann Dir zeigen, dass Du nicht allein bist. Menschen, die Dich stärken, sind für Dein Selbstbewusstsein und Deine Bedürfnisse sehr wichtig.

Verständnis von Freunden und Familie

Es kann Dir helfen, wenn Du Deine Gefühle gegenüber Deiner Familie und Freunden preisgibst. Denn dann können sie Dich besser verstehen und Dir Sicherheit geben. Ein offenes Gespräch kann dabei gegenseitiges Verständnis fördern und Konflikte abbauen. Es ist aber genauso in Ordnung, wenn Du Dich zurückziehst, wenn Du mal Ruhe brauchst oder keine Lust hast, mit Deinen Freunden wegzugehen. Erklär es den Menschen in Deinem Umfeld, damit sie es verstehen. Es ist Deine freie Entscheidung, an wen Du Dich wenden möchtest, wenn Du Dich nicht wohlfühlst. Vielleicht gibt es manche Dinge, die Du lieber mit Deiner besten Freundin oder Deinem besten Freund besprechen willst, während Dir in anderen Fällen eher Deine Eltern helfen können.

Besonders nervig können unangemessene oder ablehnende Reaktionen sein. Diese entstehen oft durch Unwissen. Wenn Du solche Situationen erlebst, hast Du die Möglichkeit, mit einer passenden Reaktion klarzumachen: „Das ist Schuppenflechte und die ist nicht ansteckend.“ Damit Du von Vorurteilen nicht überrumpelt wirst, kannst Du Dir vorab Antworten zurechtlegen, die Du immer parat hast.

Ein Junge trägt Kopfhörer und hört Musik.

Professionelle Hilfe annehmen

Bist Du dauerhaft traurig und ziehst Dich immer mehr aus dem Alltag zurück? Wenn Du das Gefühl hast, dass Dich die Schuppenflechte so stark im Alltag beeinträchtigt, dass Du kein Interesse mehr an anderen Dingen hast und auch nicht die Hilfe Deiner Freunde und Familie annehmen willst, kannst Du auch professionelle Hilfe, zum Beispiel eines Therapeuten, in Anspruch nehmen. Scheue Dich nicht davor, denn ein Experte kann Dir helfen, herauszufinden, was Dich am meisten mit der Schuppenflechte stresst, und mit Dir gemeinsam alltagstaugliche Lösungen erarbeiten. Ein Psychologe kann helfen, mit der Schuppenflechte besser im Leben und persönlichen Umfeld zurechtzukommen. Oft wird eine Psychotherapie als wohltuend und entlastend empfunden. Dein behandelnder Arzt kennt bestimmt Psychologen, die für Dich infrage kommen können.

Prioritäten setzen: Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden

Versuche wichtige von unwichtigen Aufgaben zu trennen. Eine schriftliche Liste kann Dir dabei helfen, Dich zu sortieren und Prioritäten zu setzen. Da die Behandlung der Schuppenflechte zusätzlich Zeit in Deinem Alltag einnehmen wird, ist ein gutes Zeitmanagement wichtig. Schuppenflechte kann ein Auslöser für Stress sein. Gibt es noch andere Bereiche in Deinem Leben, die Du als stressig empfindest? Unabhängig von der Erkrankung wird unser Leben von einer Vielzahl von Situationen und Dingen bestimmt, die Stress auslösen. Wenn Du Deine Stressfaktoren erkennst, kannst Du gezielt dagegen etwas tun. Finde zudem heraus, was Dich entspannt: Musik hören, ein Spaziergang im Wald, ein Buch lesen, Sport treiben. Integriere Deine persönlichen Entspannungsmomente so oft wie möglich in den Alltag.

Bewegung sorgt für Glückshormone

Zur Ruhe kommen ist eine wichtige Strategie gegen Stress. Es gibt verschiedene Wege, für Entspannung und Entlastung zu sorgen. Eine Möglichkeit ist Bewegung. Dadurch kannst Du Anspannungen lösen, es hilft Dir abzuschalten und gibt Dir positive Erfahrungen sowie Erfolgserlebnisse. Du fühlst Dich fitter und bei regelmäßiger Bewegung werden sogenannte Glückshormone ausgeschüttet. Wer in der Freizeit joggt, beim Radfahren schwitzt oder sich beim Zumba-Tanzen verausgabt, aktiviert viele seiner insgesamt rund 650 Muskeln, die oftmals während des übrigen Tages weniger beansprucht werden. Das ist wichtig, weil die Muskelaktivierung die Produktion von Hormonen freisetzt. Die Folge ist: Du fühlst Dich gut und bist ausgeglichener, wenn Du Dich bewegst. Wenn Du Dich körperlich nicht fit für eine lange Trainingseinheit fühlst, kannst Du ja mit einem schnellen Spaziergang beginnen – Bewegung soll Spaß machen und Stress reduzieren, nicht verursachen.

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