Psoriasis: Therapie

Schuppenflechte kann bis hin zu erscheinungsfreier Haut gut behandelt werden. Wählen Sie mit Ihrem Hautarzt die für Sie passende Therapie für einen optimalen Erfolg.

Psoriasis: Welche Therapie passt zu mir?

Für die Therapie der Plaque-Psoriasis steht eine ganze Palette von Medikamenten zur Verfügung. Welche für Sie die passende ist, richtet sich nach dem Schweregrad sowie danach, welche Therapie zu Ihren persönlichen Lebensumständen passt. Oft ist das wichtigste Ziel der Psoriasis-Therapie eine möglichst erscheinungsfreie Haut.

Die Psoriasis-Therapie wird individuell ausgewählt.

Therapie der Psoriasis nach Schweregrad

Bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte:

Bei leichter Schuppenflechte:

Ergänzende Maßnahmen, etwa psychologische Unterstützung, der Austausch in der Selbsthilfe oder ein bewusster Lebensstil, können zusätzlich zur Therapie positive Impulse setzen und zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen.

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Biologika-Therapie bei Schuppenflechte

Biologika sind biotechnologisch hergestellte Schuppenflechte-Medikamente. Sie greifen gezielt in die fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems ein, indem sie Botenstoffe blockieren, die eine zentrale Rolle im Entzündungsprozess spielen, und diesen Entzündungsprozess unterbrechen. So kann die Entzündung und der beschleunigte Hauterneuerungsprozess gestoppt werden.

Schuppenflechte-Behandlung mit Biologika
  • Biologika werden bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis eingesetzt. Das kann auch der Fall sein, wenn die Belastung durch die Erkrankung sehr hoch ist.
  • Biologika sind insbesondere für die langfristige Behandlung der Schuppenflechte geeignet, um anhaltend möglichst erscheinungsfreie Haut zu erreichen.
  • Einige Biologika können ebenfalls für die Behandlung der Psoriasis-Arthritis angewendet werden.
  • Biologika werden entweder durch eine Selbstinjektion unter die Haut gespritzt (subkutan) oder durch eine Infusion in die Armvene (intravenös) beim Arzt verabreicht.

Wirkprinzip: Bestimmte Interleukine, z. B. Interleukin-23 (IL-23), Interleukin-17 (IL-17) und auch TNF, zählen zu den Botenstoffen des Immunsystems, die eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Schuppenflechte spielen. Unter anderem auf diese Botenstoffe zielen einzelne Biologika ab: Es gibt u. a. IL-23-Blocker, IL-17-Blocker und TNF-Blocker. Durch die Botenstoff-Blockade wird der Entzündungsprozess der Schuppenflechte unterbrochen.

Anwendung: Da es sich bei Biologika um Eiweiße (Proteine) handelt, können sie nicht als Tabletten eingenommen werden. Die Magensäure würde den Wirkstoff zerstören, bevor er im Körper dort angekommen ist, wo er wirken soll. Deswegen werden Biologika als Injektion oder Infusion verabreicht. Die Selbstinjektion mit einer Spritze oder einem Pen kann in der Regel sicher und einfach zu Hause erfolgen.

Langfristige Behandlung: Zeigt ein Biologikum Wirkung und wird es vertragen, kann es langfristig eingesetzt werden. Wichtig sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Dazu können Rötungen oder Juckreiz an der Einstichstelle der Injektion oder Infusion gehören, die jedoch in der Regel schnell wieder abklingen. Es kann auch zu schweren Infektionen kommen, da das Immunsystem durch die Behandlung geschwächt sein kann. Für genaue Informationen zum Sicherheitsprofil sprechen Sie bitte mit Ihrem Hautarzt.

Biosimilars: Dabei handelt es sich um Nachahmerprodukte von Original-Biologika. Ein Biosimilar ist dem originalen Biologikum ähnlich, aber nicht mit ihm identisch, was jedoch keine klinischen Auswirkungen hat.

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Schuppenflechte: Konventionelle innerliche Therapie

Bei der konventionellen innerlichen (systemischen) Behandlung werden Medikamente als Tabletten oder Injektionen gegen Schuppenflechte verabreicht. Sie beeinflussen auf unterschiedliche Weise den Entzündungsprozess der Psoriasis. Die innerliche Behandlung der Psoriasis muss mit besonderer Sorgfalt erfolgen, damit mögliche Nebenwirkungen vermieden oder frühzeitig erkannt werden. Daher sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt notwendig. Diese Schuppenflechte-Medikamente werden bei mittelschwerer bis schwerer Plaque-Psoriasis eingesetzt.

Wirkstoffe für die konventionelle Systemtherapie

Immunsuppressiva unterdrücken das Immunsystem und wirken dadurch entzündungshemmend. Ihre Wirkung tritt erst nach Wochen oder Monaten ein, daher muss u. U. die Zeit bis zum Wirkungsbeginn mit anderen Medikamenten überbrückt werden. Sie werden als Tabletten oder Injektionen verabreicht und können langfristig eingesetzt werden, um neue Schübe möglichst zu verhindern. Es sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Arzt notwendig, da die langfristige Einnahme mit Nebenwirkungen verbunden sein kann.

Diese Medikamente beeinflussen bestimmte Botenstoffe des Immunsystems, die beim Krankheitsprozess der Psoriasis eine Rolle spielen. Ihre Wirkung tritt in der Regel nach ca. 6 Wochen ein. Sie können auch längerfristig eingesetzt werden. Es sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, da die langfristige Einnahme mit Nebenwirkungen verbunden sein kann.

Diese auch Vitamin-A-Säure-Abkömmlinge genannten Medikamente hemmen die übermäßige Zellvermehrung und wirken entzündungshemmend. Ihre Wirkung tritt in der Regel nach 4 bis 8 Wochen ein. Sie werden meist mit anderen Behandlungen, z. B. Lichttherapie, kombiniert. Retinoide dürfen von Frauen wie auch Männern nur genommen werden, wenn sicher verhütet wird, da sie das ungeborene Leben schädigen können.

Diese sogenannten „kleinen Moleküle“ hemmen bestimmte Enzyme, die innerhalb von Zellen eine Rolle im Entzündungsprozess spielen. Sie werden als Tabletten verabreicht. Wichtig sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen während der Therapie, da die Einnahme mit Nebenwirkungen verbunden sein kann. Frauen, die mit diesen Medikamenten behandeln müssen eine sichere Verhütung anwenden.

Schuppenflechte: Physikalische Therapie

Zur physikalischen Behandlung der Schuppenflechte zählen die Licht- und die Badetherapie. Sie wirken durch physikalische Effekte auf die Haut. Beide Behandlungsformen können nur in einer Klinik oder speziell ausgestatteten Hautarztpraxis durchgeführt werden.

Formen der physikalischen Therapie bei Psoriasis

Die auch Fototherapie genannte Behandlung erfolgt mit ultravioletter Strahlung (UV-A oder UV-B) und wirkt entzündungshemmend. Sie wird insbesondere bei großflächiger Erkrankung durchgeführt. Lichttherapie sollte nicht langfristig angewendet werden, da die Hautalterung gefördert werden kann. Mit einigen Medikamenten zur innerlichen Anwendung sollte sie nicht kombiniert werden.

Bei der auch Fotochemotherapie genannten Behandlung handelt es sich um eine Kombination aus UV-A-Licht und Psoralen, einem Wirkstoff, der die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht. Sie wirkt entzündungshemmend und wird insbesondere bei großflächiger Erkrankung angewendet. PUVA erhöht das Hautkrebsrisiko.

Bei der sogenannten Balneo-Foto-Therapie handelt es sich um eine Kombination aus Solebädern und UV-B-Bestrahlung. Sie wirkt entzündungshemmend und wird vor allem bei großflächiger Erkrankung angewendet.

Schuppenflechte: Äußerliche Therapie

Für die äußerliche (topische) Therapie der Schuppenflechte stehen u. a. Cremes, Salben, Gele oder Lotionen zur Verfügung, die unterschiedliche Wirkstoffe enthalten. Sie werden auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Eine äußerliche Behandlung kommt in der Regel bei leichten Formen der Plaque-Psoriasis zum Einsatz.

Wirkstoffe für die äußerliche Schuppenflechte-Behandlung

Dieses auch Cignolin genannte Medikament hemmt die beschleunigte Zellvermehrung und wirkt entzündungshemmend. Es kann mit anderen topischen Wirkstoffen oder Lichttherapie kombiniert werden. Oft wird es als sogenannte „Minutentherapie“ verwendet, d. h., es wird nach kurzer Einwirkzeit wieder abgewaschen. Dithranol führt zu starken Verfärbungen von Haut und Kleidung und löst Hautreizungen aus.

Sie werden auch Kortikoide, Glukokortikoide oder Kortison genannt, unterdrücken die Reaktion des Immunsystems und wirken entzündungshemmend. Sie werden insbesondere bei starken Entzündungen eingesetzt. Eine langfristige Anwendung ist nicht empfehlenswert, da Nebenwirkungen wie Dünnerwerden oder Rötungen der Haut auftreten können.

Diese Medikamente hemmen die beschleunigte Zellvermehrung und wirken entzündungshemmend. Sie können mit anderen topischen Wirkstoffen oder mit Lichttherapie kombiniert werden. Für großflächige Anwendungen sind sie nicht geeignet. Zu möglichen Nebenwirkungen gehören Hautreizungen, Brennen, Juckreiz und Rötungen.

Sie wirken entzündungshemmend, schuppenlösend und lindern Juckreiz. Heute werden diese Medikamente nur noch selten angewendet.

Therapieerfolg: Was kann ich tun?

Möglichst erscheinungsfreie Haut – mit der passenden Therapie kann es Ihnen gelingen, dieses Therapieziel zu erreichen. Sie selbst leisten einen wichtigen Beitrag dazu, indem Sie Ihre Behandlung genau so umsetzen, wie Sie es mit Ihrem Hautarzt besprochen haben.

Schuppenflechte: Erscheinungsfreie Haut erreichen

Bis zur Wirkung einer Therapie kann es kürzer oder länger dauern. Das hängt vom Psoriasis-Medikament, aber auch von Ihnen ab. Die Voraussetzungen der Erkrankung, aber auch der Erbanlagen oder Lebensweise sind unterschiedlich. Besprechen Sie mit Ihrem Hautarzt, wann für Ihr Psoriasis-Medikament der Erfolg zu erwarten ist. Bereits nach 12 Wochen kann Ihr Hautarzt meist beurteilen, ob die Behandlung wirkt. Oft tritt jedoch schon eher eine Besserung ein. Bleiben Sie dran, auch wenn manchmal etwas Geduld gefragt ist.

Schuppenflechte ist eine chronische Erkrankung und in der Regel wird sie auch langfristig behandelt. Mit der dauerhaften Therapie können Sie dafür sorgen, die lästigen Hautveränderungen anhaltend zu kontrollieren. Das bedeutet: Wenn die Plaques verschwunden sind, sorgt die weitere Therapie dafür, diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Nach Beenden der Behandlung kann es zu einem Wiederaufflammen der Hauterscheinungen kommen. Ihr Arzt weiß, für wie lange Ihre Behandlung vorgesehen ist.

Manchmal können schon kleine Kniffe helfen, damit es mit der Therapie gut klappt. Das Handy als Medikamentenwecker sorgt z. B. dafür, die Anwendung nicht zu vergessen. Wenn es einen Grund dafür gibt, dass Sie im Alltag einfach nicht mit Ihrer Behandlung klarkommen, sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt und suchen Sie mit ihm gemeinsam eine Lösung.

Unterstützung bei der Therapie kann Ihnen dabei helfen, besser an Ihr Ziel – möglichst erscheinungsfreie Haut – zu gelangen. Einige Anbieter von Medikamenten haben dafür spezielle Serviceprogramme, die passgenau bei der jeweiligen Therapie und auch bei Fragen zur Psoriasis unterstützen. Ein persönlicher Ansprechpartner, gute Erreichbarkeit und praktische Angebote rund um das Medikament: Erkundigen Sie sich, ob es für Ihre Therapie ein Serviceprogramm gibt.

Quellen:
Nast A, Altenburg A, Augustin M et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, adaptiert von EuroGuiDerm – Teil 1: Therapieziele und Therapieempfehlungen. J Dtsch Dermatol Ges 2021; 19 (6): 934–951.
Nast A, Altenburg A, Augustin M et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, adaptiert von EuroGuiDerm – Teil 2: Therapiemonitoring, besondere klinische Situationen und Komorbidität. J Dtsch Dermatol Ges 2021; 19 (7): 1092–1117.
von Kiedrowski R, Dirschka T, Krähn-Senftleben D et al. Aktualisierter praxisnaher Behandlungspfad. Deutsche Dermatologie 2019; 67 (9): 09 (Suppl.) 1–24.

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