Checkliste und Selbsthilfe

Mit unserer Checkliste können Sie die Anzeichen für eine Spastik nach einem Schlaganfall erkennen und die Ergebnisse mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Außerdem finden Angehörige hier Informationen zur Begleitung und Versorgung des Schlaganfallpatienten.

Checkliste

Sie möchten wissen, wie Sie die Anzeichen für eine Spastik nach einem Schlaganfall erkennen und wann Sie zum Arzt gehen müssen? Nutzen Sie diese Checkliste!

Selbsttest

Der Schlaganfall hat mein Leben verändert. Worauf muss ich jetzt achten und wann sollte ich zum Arzt gehen?

Mit der folgenden Checkliste können Sie schnell und unkompliziert Langzeitfolgen des Schlaganfalls erkennen und erfahren, welche Behandlungsoptionen und Überweisungen sich nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ergeben können.

Die Beantwortung der Fragen dauert nur ein paar Minuten. Bitte klicken Sie auf die jeweils zutreffende Antwort und nach Beantwortung aller Fragen auf „Auswerten“.

Bitte beachten Sie, dass das hier beschriebene Vorgehen nur als Orientierungshilfe gedacht ist.

Frage 1: Aktivitäten des täglichen Lebens

Finden Sie es seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung schwieriger, für sich selbst zu sorgen?

Haben Sie Schwierigkeiten beim Anziehen, Waschen und/oder Baden?

Haben Sie Schwierigkeiten beim Zubereiten warmer Getränke und/oder Mahlzeiten?

Haben Sie Schwierigkeiten, die Wohnung oder das Haus zu verlassen?

Frage 2: Mobilität

Fällt es Ihnen seit dem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung schwerer, zu gehen oder Ihre Gliedmaßen zu strecken oder zu beugen, weil Ihre Muskeln steif oder angespannt sind?

Erhalten Sie eine Rehabilitationstherapie?

Frage 3: Spastik

Nehmen Sie seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung in Ruhe, wenn Sie sich bewegen oder bewegt werden, eine zunehmende Steifheit in Armen, Händen und/oder Beinen wahr?

Beeinträchtigt dies die Aktivitäten des täglichen Lebens?

Frage 4: Schmerzen

Treten seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung irgendwelche neue Schmerzen im Zusammenhang mit eventueller Versteifung, Anspannung oder Krämpfen auf?

Frage 5: Krämpfe

Kommt es seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung zu unvorhersehbaren Krämpfen/Zuckungen ausgelöst durch Bewegung?

Beeinträchtigt dies die Aktivitäten des täglichen Lebens?

Frage 6: Kommunikation

Fällt es Ihnen seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung schwerer, mit anderen zu kommunizieren?

Frage 7: Stimmung

Sind Sie seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung ängstlicher oder niedergeschlagener als vorher?

Frage 8: Inkontinenz

Haben Sie seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung mehr Probleme bei der Kontrolle von Blase oder Stuhlgang?

Frage 9: Kognition

Fällt es Ihnen seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung schwerer, zu denken, sich zu konzentrieren oder sich an Dinge zu erinnern?

Beeinträchtigt dies Aktivitäten oder die Teilnahme daran?

Frage 10: Leben nach dem Schlaganfall

Fällt es Ihnen seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung schwerer, für Sie wichtige Dinge zu tun (z. B. Freizeitaktivitäten, Hobbys, Arbeit, Beziehungen zu nahestehenden Personen)?

Frage 11: Beziehung zu Ihrer Familie

Ist die Beziehung zu Ihrer Familie seit Ihrem Schlaganfall oder der letzten Kontrolluntersuchung komplizierter oder schwieriger geworden?

Bitte beantworten Sie alle Fragen.

Das können Angehörige tun

Ein Schlaganfall ist immer ein einschneidendes Ereignis. Nichts scheint mehr so zu sein, wie es vorher war. Neben Ärzten und Pflegepersonal spielen Sie als Angehörige eine besonders wichtige Rolle bei der Begleitung und Versorgung des Schlaganfallpatienten. Wenn sich im Laufe der Zeit zeigt, dass ein Verwandter oder enger Vertrauter von einer Spastik nach einem Schlaganfall betroffen ist, wird eine langfristige Behandlung notwendig.

Oma mit Enkeltochter am Backen

Was kann ich als Angehöriger tun?

Seien Sie aufmerksam und achten Sie in den Wochen und Monaten nach dem Schlaganfall auf die Anzeichen einer Spastik. Sprechen Sie unbedingt mit dem behandelnden Arzt über Ihre Beobachtungen. Eine Spastik ist ein Symptom, das behandelt werden muss, um Folgeschäden an Gelenken und Knochen zu vermeiden und die Mobilität zu verbessern oder zu erhalten.

Erkundigen Sie sich am besten schon bei den Ärzten in der Klinik wegen einer anschließenden Rehabilitation, wenn sich der Schlaganfallpatient noch in der Akutversorgung befindet. Denn die Reha ist ein wichtiger Bestandteil der Erholung nach einem Schlaganfall und sollte frühzeitig beantragt werden.

Unterstützen Sie als Angehöriger den Patienten aktiv während der Zeit der Rehabilitation, indem Sie in engem Kontakt mit den Therapeuten bleiben. Die Behandlung einer Spastik erfordert meist ein komplexes Vorgehen und beinhaltet Dehnungsübungen, Muskeltraining, Hilfsmittelversorgung und Medikamente. Lassen Sie sich über die geplanten Maßnahmen informieren und fragen Sie nach notwendigen Hilfs- und Arzneimitteln, die benötigt werden.

Kümmern Sie sich am besten schon um die Weiterbehandlung durch einen qualifizierten Schlaganfall-Spezialisten oder Neurologen, solange sich der Betroffene noch in der Reha befindet. So kann die Behandlung ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Der weiterbehandelnde Arzt in der ambulanten Versorgung hat in der Regel zusätzliche Möglichkeiten, eine Spastik angemessen zu behandeln. Fragen Sie auch nach einer Therapie mit Botulinumtoxin. Diese wird eingesetzt, um die Muskelverkrampfungen bei einer Spastik zu lösen.

Planen Sie für den vom Schlaganfall-Betroffenen mindestens zweimal pro Jahr einen Termin bei einem auf die Behandlung einer Spastik spezialisierten Arzt ein. Denn regelmäßige Kontrolluntersuchungen in der Schlaganfall-Nachsorge sind wichtig, um eventuell neu auftretende Symptome zu erkennen und die bestehende Therapie zu überprüfen.

Nutzen Sie die umfangreichen Beratungs- und Hilfsangebote im Internet, die den Betroffenen und deren Angehörigen über die ärztliche und therapeutische Versorgung hinaus zur Verfügung stehen.

Spastik nach einem Schlaganfall

Informationen für Betroffene und deren pflegende Angehörige

Direkt zum Download

Beratungs- und Hilfsangebote außerhalb der ärztlichen Versorgung

Hier finden Sie nützliche Adressen und Informationen rund um den Schlaganfall und die Schlaganfall-Nachsorge.

Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene und deren Angehörige in Ihrer Nähe, beispielsweise Reha-Zentren, Selbsthilfegruppen, Sanitätshäuser und Stroke Units finden Sie hier dank praktischer Suchfunktion.

www.schlaganfall-hilfe.de

Es steht Ihnen eine Liste für spezialisierte Schlaganfall-Stationen sortiert nach Postleitzahlen zur Verfügung.

www.schlaganfall-info.de

Eine Liste von Neurologen für Schlaganfall-Patienten in größeren deutschen Städten hilft bei der Suche nach einem Spezialisten in der Nähe.

https://schlaganfallbegleitung.de

Sie können hier in einer Liste zertifizierter Stroke Units in Deutschland nach einer für Sie passenden Klinik mit Schlaganfall-Station suchen.

www.dsg-info.de/stroke-units

Die sogenannten Schlaganfall-Losten bieten unterstützende, koordiniert-vernetzte Versorgung nach einem Schlaganfall in verschiedenen Regionen Deutschlands.

https://stroke-owl.de/

Weiterführende Links

Weitere Informationen rund um das Thema Schlaganfall und Spastik finden Sie hier:

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
www.schlaganfall-hilfe.de

Schlaganfall Begleitung. Informationen zum Thema Schlaganfall
www.schlaganfallbegleitung.de

Kompetenznetz Schlaganfall
www.kompetenznetz-schlaganfall.de

Das Schlaganfall-Portal
www.schlaganfall-info.de

Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
www.dsg-info.de

BDH. Bundesverband Rehabilitation
www.bdh-reha.de

Deutsche Hirnstiftung
www.hirnstiftung.org

Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Therapie des spastischen Syndroms
www.dgn.org/therapie-spastischen-syndroms

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