Mann mit Migräne liegt auf der Couch, von hinten zu sehen
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Migräne behandeln

Migräne kommt selten allein – häufige Begleiterkrankungen

April 2025 · Redaktion ·

Migräne ist eine komplexe Erkrankung, die weit über „einfache" Kopfschmerzen hinausgeht. Für viele Betroffene ist sie eine ständige Begleitung, die den Alltag und das Wohlbefinden erheblich beeinflussen kann. Doch das ist oft nicht alles: Viele Migränepatientinnen und -patienten haben zusätzlich mit Begleiterkrankungen, den sogenannten Komorbiditäten, zu tun.

Erscheint dir die Welt auch manchmal dunkel und grau oder fühlst du dich leer und ausgebrannt? Hast du plötzlich Angst vor der Zukunft oder der nächsten Migräneattacke, die dich lahmlegt? Schläfst du nachts schlecht und fühlst dich am Tag gestresst und erschöpft? Hast du Rückenschmerzen, Probleme mit dem Magen-Darm-Bereich oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Wie ungerecht – Migräne allein wäre doch schon mehr als genug! Leider kommt bei vielen Menschen mit Migräne aber noch einiges dazu.1

FACT
Komorbiditäten sind Begleiterkrankungen, die häufig zusammen mit einer Hauptkrankheit auftreten.

Komorbiditäten von Migräne zu kennen und zu verstehen ist sehr wichtig, denn sie können sich darauf auswirken, welche Medikamente für dich am besten geeignet sind – sowohl zur Behandlung akuter Migräneattacken als auch zur prophylaktischen Therapie.

Häufige Begleiterkrankungen bei Migräne

Es gibt einige Erkrankungen, die oft zusammen mit Migräne auftreten. Aber sei beruhigt, auch diese kannst du gut behandeln, wenn du sie als solche erkennst. Hier bekommst du einen Überblick über häufige Komorbiditäten bei Migräne.

  • Depressionen: Bei Patientinnen und Patienten mit Migräne sind Depressionen um den Faktor 2,5 häufiger als in der Gesamtbevölkerung.1 Die ständigen Schmerzen und die Unvorhersehbarkeit der Attacken können zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Traurigkeit führen. Es ist wichtig, dass du solche Anzeichen ernst nimmst und dir gegebenenfalls professionelle Hilfe suchst.
  • Angststörungen: Ähnlich wie bei Depressionen haben Migränepatientinnen und -patienten oft auch mit Angststörungen zu kämpfen. Insgesamt liegt bei Migräne ein bis zu 10-fach erhöhtes Risiko für eine Angsterkrankung vor.1 Die Angst vor einer bevorstehenden Migränettacke kann zu einer ständigen Anspannung führen, die die Lebensqualität weiter beeinträchtigt.
  • Schlafstörungen: Viele Menschen mit Migräne berichten von Schlafproblemen. Laut Studien gibt es einen engen Zusammenhang zwischen einem schlechten Schlaf und Migräne, und zwar in beide Richtungen: Schlafstörungen können Kopfschmerzen auslösen und häufige Kopfschmerzen können einen erholsamen Schlaf verhindern. Ein Teufelskreis entsteht, den du mithilfe von Fachleuten unbedingt unterbrechen solltest.2
  • Chronische Schmerzen: Migräne kann auch mit anderen chronischen Schmerzsyndromen wie Fibromyalgie oder Rückenschmerzen zusammen auftreten.3,4 Diese Begleiterkrankungen können die Schmerzempfindung verstärken und die Behandlung der Migräne erschweren.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Migräne, insbesondere die Form mit Aura, mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein kann.5
  • Magen-Darm-Erkrankungen: Laut einer Studie leiden Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen etwa 3,5-mal so oft an Migräne wie Menschen ohne diese Erkrankungen. Zudem steigt die Migräne-Wahrscheinlichkeit mit der Anzahl der Magen-Darm-Erkrankungen. Fast alle Arten von Magen-Darm-Erkrankungen hängen mit einem erhöhten Migräne-Risiko zusammen. Nur bei entzündlichen Darmerkrankungen fand man keinen klaren Zusammenhang.6

Was kannst du tun?

Um deine Migräne behandeln zu können, ist eine ganzheitliche Herangehensweise entscheidend, die sowohl die Migräne als auch begleitende Erkrankungen berücksichtigt. Deshalb ist es wichtig, dass du dir möglicher Begleiterkrankungen bewusst bist und diese offen mit deinen Ärztinnen und Ärzten besprichst.

Oft ist es sinnvoll, dass verschiedene Fachleute zusammenarbeiten – zum Beispiel Internistinnen oder Internisten, Neurologinnen oder Neurologen und Psychologinnen oder Psychologen. So können sie gemeinsam einen Behandlungsplan entwickeln, der genau auf dich und deine Situation angepasst ist.

Zusammenfassung

Eine ganzheitliche Behandlung, die sowohl deine Migräne als auch mögliche Begleiterkrankungen berücksichtigt, kann dir helfen, deine Lebensqualität zu verbessern und mit deiner Erkrankung besser umzugehen.

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1. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1687-9822.pdf, zuletzt abgerufen am 21.02.2025
2. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9459411/, zuletzt abgerufen am 21.02.2025
3. https://www.rosenfluh.ch/media/psychiatrie-neurologie/2018/02/Kopfschmerzen-bei-Patienten-mit-generalisierten-Schmerzsyndromen.pdf, zuletzt abgerufen am 21.02.2025
4. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Beim-Kopfschmerz-auf-den-Ruecken-schauen-274571.html, zuletzt abgerufen am 21.02.2025
5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29593023/, zuletzt abgerufen am 21.02.2025
6. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35409704/, zuletzt abgerufen am 21.02.2025

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