Frau hebt die Hand vor ihr Gesicht
Schlagworte
Zurück nach oben
Migräne verstehen

Was ist Migräne überhaupt?

April 2025 · Redaktion ·

Migräne ist unberechenbar, individuell – und mehr als „nur“ Kopfschmerzen. Erfahre mehr über die Hintergründe dieser neurologischen Erkrankung und wie du deinen Alltag trotz Migräne besser gestalten kannst.

Kopfschmerzen sind nicht gleich Kopfschmerzen. Experten unterscheiden zwischen ca. 300 verschiedenen Kopfschmerzarten und Migräne ist eine davon.1 Sie ist eine neurologische Erkrankung, die mit intensiven, meist einseitigen Kopfschmerzen einhergeht. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Migräne bedeutet oft auch Übelkeit, Erbrechen und extreme Empfindlichkeit gegenüber Licht, Lärm und Gerüchen. Migräne ist bei jedem anders und unberechenbar. Eines ist jedenfalls sicher: Migräne kann den Alltag massiv beeinträchtigen. Vielleicht erlebst du nur gelegentlich Attacken, vielleicht setzt sie dich jeden Monat für Tage außer Gefecht. Damit die Symptome als Migräne klassifiziert werden, müssen sie mindestens fünfmal aufgetreten sein.2

Wie und warum entsteht Migräne?

Migräne kann vererbt werden und entsteht durch eine Funktionsstörung in deinem Gehirn – genauer gesagt in der Hirnhaut und den Blutgefäßen. Während einer Migränephase arbeitet dein Schmerzsystem nicht wie gewohnt: die Nervenzellen im Hirnstamm reagieren viel empfindlicher auf Reize.3

Diese Überaktivität der Nervenzellen löst eine Kettenreaktion aus: Schmerzsignale werden an dein Gehirn gesendet, sogenannte Botenstoffe werden ausgeschüttet und die Blutgefäße erweitern sich. Dies führt zu einer Entzündung in bestimmten Hirnbereichen, die den bekannten pulsierenden Schmerz verursacht.3

Früher nahm man an, dass sich die Blutgefäße im Gehirn erst verengen und anschließend erweitern und das die Migräne auslöst – heute weiß man, dass die Überaktivität der Nervenzellen und die entzündlichen Prozesse bei der Entstehung der Migräne eine größere Rolle spielen.3

Exkurs
Die Rolle der Botenstoffe

Die Botenstoffe des Gehirns, wie Serotonin, spielen bei der Entstehung von Migräne eine wichtige Rolle. Serotoninspiegel können zum Beispiel durch deinen Zyklus beeinflusst werden – was erklärt, warum Frauen während bestimmter Zyklusphasen häufiger Migräne bekommen. Auch Genussmittel wie Rotwein können diese Botenstoffe beeinflussen.3

Was triggert deine Migräne?

Hast du schon bemerkt, dass bestimmte Faktoren deine Migräne auslösen? Stress, Hormonveränderungen, bestimmte Lebensmittel oder äußere Reize wie das Wetter können Trigger, also Auslöser für eine Migräne sein. Es ist gar nicht so leicht, die eigenen Trigger zu identifizieren, denn viele treten gleichzeitig auf und lösen vielleicht nur in bestimmten Kombinationen deine Migräne aus. War es heute das Wetter? Oder der Rotwein am Vorabend? Oder das stressige Meeting im Büro? Oder alles zusammen? Mithilfe eines Kopfschmerz-Tagebuchs kannst du deine Auslöser leichter erkennen und ihnen entgegenwirken.3

„Ich war jahrelang auf der Suche nach dem einen Auslöser für meine Migräneattacken – damit ich diesen einfach ausschalten kann. Heute ist mir klar: Es ist ein Zusammenspiel von vielen Faktoren. Ich musste an vielen Rädern in meinem Leben drehen, um weniger Migränetage zu haben“
TONI, 49
Kurzportrait

Toni, 49, ist Redakteurin und alleinerziehende Mutter. Seit über 30 Jahren leidet sie unter Migräne, was ihren Alltag stark beeinträchtigte. Um ihre Identität zu schützen, haben wir ihr Bild mithilfe von KI erstellt.

Ein Kopfschmerztagebuch zu führen, klingt vielleicht kompliziert, ist es aber nicht!
Download Kopfschmerztagebuch

Wie häufig ist Migräne?

  1. Migräne gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen.
  2. Etwa 12 bis 14 % der Frauen und 6 bis 8 % der Männer in Deutschland haben Migräne.
  3. Kinder und Jugendliche können auch betroffen sein.
  4. Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr tritt Migräne am häufigsten auf und nimmt ab dem 55. Lebensjahr meist ab.4

Was kannst du bei Migräne tun?

Wenn du eine akute Migräne hast, helfen oft Schmerzmittel. Es gibt auch Medikamente, die Migräne vorbeugen und die Anzahl der Migränetage deutlich reduzieren können – die sogenannte Prophylaxe. Vorbeugende Medikamente sind sinnvoll, wenn deine Migräne häufig, lange oder sehr intensiv auftritt.5

Außerdem gibt es einige nicht medikamentöse Methoden, die möglicherweise dabei helfen können, die Häufigkeit von Migräneattacken zu reduzieren. Hierzu gehören beispielsweise Entspannungsverfahren, Ausdauersport und ein regelmäßiger Schlaf- und Mahlzeitenrhythmus.6 Die Wirkung dieser Maßnahmen kann nicht garantiert werden, dennoch können sie positiven Einfluss auf die Anzahl deiner Migränetage haben.

Zusammenfassung

Migräne ist mehr als nur ein Kopfschmerz – sie ist eine komplexe neurologische Erkrankung. Doch mit dem richtigen Wissen über Auslöser, einer passenden Behandlung und gesunden Gewohnheiten kannst du deinen Alltag trotz Migräne positiv gestalten. Es lohnt sich also, deine Migräne zu verstehen. Hör ihr jetzt zu, bevor sie laut wird.

Fragst du dich, ob du Migräne hast? Dann mach den Migräne-Test und sprich das Ergebnis mit deiner Ärztin oder deinem Arzt durch.
Hier geht’s zum Test

Das könnte dich auch interessieren

1. https://ichd-3.org/de/, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
2. https://www.gesundheitsinformation.de/migraene.html#topic-sources, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
3. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/ursachen/, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
4. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
5. https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-057l_S1_Therapie-der-Migraeneattacke-Prophylaxe-der-Migraene_2024-06.pdf, zuletzt abgerufen am 23.01.2025
6. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/migraene-prophylaxe/, 23.01.2025

DE-ATP-250026

Häufig gesuchte Themen:
Sie haben einen externen Link gewählt. Wenn Sie auf "Ja" klicken, verlassen Sie die Homepage von AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG. Bitte beachten Sie, dass die AbbVie Deutschland GmbH & Co. KG für den Inhalt der verlinkten Seite nicht verantwortlich ist. Wollen Sie die externe Seite betreten?