28. November 2019

Diagnose: Acne inversa häufig nicht erkannt

Ein Arzt füllt ein Formular aus

Häufig wird Acne inversa nicht erkannt oder auch zunächst falsch diagnostiziert. Das kennen viele Menschen mit der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung aus eigener Erfahrung. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind jedoch wichtig, um die körperlichen und psychosozialen Folgen der Erkrankung zu minimieren. Eine neue wissenschaftliche Untersuchung weist nun ebenfalls auf die Situation hin, dass die Diagnose der Acne inversa häufig erst auf Umwegen erfolgt. Dafür haben Forscher vom Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf die Daten von mehr als 11 Millionen Krankenversicherten ausgewertet. Nach diesen Unterlagen lag eine diagnostizierte Acne inversa bei nur 0,03 % der Versicherten vor. Allgemein wird davon ausgegangen, dass etwa 1 % der Bevölkerung in westeuropäischen Ländern eine Acne inversa haben. Es liegt also nahe, dass bei vielen Menschen mit Acne inversa die Erkrankung unerkannt bleibt.

Acne inversa oder andere Erkrankung?

Doch nicht nur darauf, wie häufig Acne inversa vorkommt, schauten die Wissenschaftler in ihrer Analyse. Auch welche Fachärzte Acne inversa feststellten, wurde ausgewertet. In 44 % der Fälle war es – wie zu erwarten – ein Hautarzt, durch den die Erkrankung dokumentiert wurde. Doch auch Hausärzte stellten häufig die Diagnose (34 %) und in 11 % der Fälle waren es Chirurgen, die eine Acne inversa feststellten. In ihrer Analyse fanden die Wissenschaftler aus Hamburg auch Hinweise darauf, dass Patienten, bevor bei ihnen Acne inversa festgestellt wurde, bereits andere Diagnosen aufgrund ihrer Beschwerden erhalten hatten. In den Unterlagen der Krankenversicherungen waren vor der Diagnose Acne inversa zum Beispiel zunächst Hautabszesse, Furunkel oder Karbunkel vermerkt, manchmal auch Akne oder bestimmte Formen von Zysten der Haut und Unterhaut.

Hautarzt: Mit Acne inversa zum Spezialisten

Die Analyse der Versichertendaten legt nahe, dass es bei der Diagnose der Acne inversa einen großen Verbesserungsbedarf gibt. Diese Lücke zu schließen ist wichtig, damit Acne-inversa-Patienten frühzeitig eine wirksame Behandlung erhalten und die belastenden Folgen der Erkrankung aufgehalten werden können. Empfehlenswert für jeden mit Acne inversa oder mit dem Verdacht, dass seine Beschwerden auf die Erkrankung hinweisen könnten, ist es, sich an einen Experten zu wenden. Es gibt Hautärzte, die sich auf Acne inversa spezialisiert haben. Sie kennen sich mit der Erkrankung und allen Therapiemöglichkeiten aus und können eine passende Behandlung empfehlen.

DE-HUM-190271

Zurück zur Artikelübersicht