2. September 2024

Grenzen der oralen Parkinson-Therapie rechtzeitig erkennen

Eine Holzbrücke die über einen kleinen Bach führt

Parkinson-Symptome wie verlangsamte Bewegungsabläufe, Muskelsteifheit, Gang- und Haltungsstörungen oder Zittern entstehen durch einen Mangel an Dopamin. Dieser chemische Botenstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Übermittlung von Bewegungsreizen von Zelle zu Zelle. Eine Zeit lang kann der Dopaminmangel mit Tabletten gut ausgeglichen werden. Wenn die Krankheit voranschreitet, wirken Tabletten aber oft nicht mehr so verlässlich. Die Dopaminkonzentration im Gehirn kann im Tagesverlauf unterschiedlich sein und es können Wirkschwankungen auftreten: Liegt nach der Tabletteneinnahme zu viel Wirkstoff vor, weil die Dopaminzellen ihn nicht aufnehmen und speichern können, führt das zu unkontrollierten (Über-)Bewegungen. Ist die Dopaminkonzentration zu gering, weil die Zellen bei Bedarf keine vorher gespeicherten Reserven freisetzen können, sind Betroffene kaum oder gar nicht beweglich.

Veränderungen im Arzttermin besprechen

Nehmen Sie es ernst, wenn Sie Wirkschwankungen feststellen – möglicherweise kündigen sie eine neue Krankheitsphase an. Das mag vielleicht bedrohlich klingen und Ihr erster Impuls ist, Veränderungen nicht wahrhaben zu wollen. Doch es ist wichtig, sich damit auseinanderzusetzen und im Arzttermin darüber zu sprechen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt haben dann die Möglichkeit, Ihre Parkinson-Medikamente und die Therapieform zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Aus medizinischer Sicht spricht sogar vieles dafür, einen Wechsel nicht zu lange aufzuschieben. Denn es gibt mittlerweile gute Behandlungsmöglichkeiten der fortgeschrittenen Parkinson-Krankheit. Rechtzeitig auf eine passende Therapie umzusatteln, kann womöglich die Lebensqualität über einen längeren Zeitraum erhalten.

Worauf können Sie achten?

Sprechen Sie mit Ihrer Neurologin oder Ihrem Neurologen, wenn eins oder mehrere der folgenden Merkmale auf Sie zutreffen:

  • Sie nehmen mindestens fünfmal täglich Parkinson-Medikamente ein.
  • Sie sind längere Phasen am Tag schlecht beweglich.
  • Über den Tag wechseln Phasen guter mit Phasen schlechter Symptomkontrolle.
  • Sie haben nicht steuerbare, belastende Überbewegungen.
  • Sie fühlen sich bei alltäglichen Aktivitäten, beispielsweise beim Essen oder beim Ankleiden, eingeschränkt.

Einen einfachen Test hierzu und weitere Informationen zu Veränderungen im Krankheitsverlauf bei Parkinson finden Sie auf www.parkinson-check.de. Sie können den Test in Ruhe zu Hause durchführen. Vielleicht bitten Sie Angehörige, Ihnen dabei zu helfen. Sie können oft wichtige Hinweise beisteuern. Die Testergebnisse und eventuelle weitere Notizen nehmen Sie am besten mit zum nächsten Behandlungstermin.

Mit gutem Gefühl über Therapieoptionen bei Parkinson entscheiden

Ratsam ist, sich frühzeitig über Therapiemöglichkeiten bei einer fortgeschrittenenen Parkinson-Krankheit zu informieren. Wenn Sie die Optionen kennen, können Sie ohne Druck abwägen und überlegen, wie Sie sich Ihre weitere Behandlung vorstellen. Steht die Frage des Therapiewechsels konkret im Raum, fühlen Sie sich gut vorbereitet und sicherer, eine Entscheidung zu treffen. Grundlegende Informationen über die Behandlungsoptionen bietet Ihnen unser Erklärvideo zu nicht oralen Folgetherapien.

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