24. März 2025
Impfungen bei Psoriasis – was gibt es zu beachten?

Für Menschen mit Psoriasis (Schuppenflechte) ist ein vollständiger Impfschutz besonders wichtig, denn die Erkrankung selbst oder auch Therapien, die das Immunsystem beeinflussen, können eine erhöhte Infektanfälligkeit mit sich bringen. Doch ist Impfen bei Psoriasis generell möglich und wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Impfung? In einem Video der Initiative Bitte berühren informiert der Psoriasis-Experte und Dermatologe Dr. med. Uwe Schwichtenberg zum Thema und erklärt, worauf Psoriasis-Betroffene beim Impfschutz achten sollten.
Das Expertenvideo zum Impfen steht auf dem YouTube-Kanal von „Bitte berühren“ zur Verfügung.
Zum Video
Standardimpfschutz bei Schuppenflechte
Mit einer Psoriasis sollte der Impfschutz die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfohlenen Standardimpfungen umfassen. „Das gilt ganz besonders dann, wenn eine Systemtherapie geplant ist, weil manche Impfungen unter einer Systemtherapie nicht möglich sind“, erklärt Dr. med. Uwe Schwichtenberg im Video. „Hinzu kommt, dass man bei manchen Impfungen nicht ganz sicher ist, ob sie unter der Systemtherapie genau den gleichen hundertprozentigen Erfolg zeigen wie ohne“, ergänzt der Experte. Während eines schweren Schubs hingegen sei zu überlegen, ob vor einer Impfung zunächst eine Besserung abgewartet wird.
Impfstatus vor einer Systemtherapie überprüfen
Ist eine systemische Therapie geplant, sollte der Impfstatus überprüft und bei Bedarf ergänzt werden. Während der Behandlung mit bestimmten systemischen Medikamenten dürfen keine Lebendimpfstoffe eingesetzt werden, Totimpfstoffe hingegen sind unbedenklich. Ein Lebendimpfstoff enthält kleinste Mengen lebender, wenn auch abgeschwächter Krankheitserreger. Ist die körpereigene Abwehr eingeschränkt, könnte das zu einer Infektion führen. Für die meisten Impfungen werden Totimpfstoffe verwendet. Sie enthalten abgetötete Krankheitserreger oder Bruchstücke davon. Auch die COVID-19-Impfstoffe können den Totimpfstoffen zugerechnet werden. Grundsätzlich sollten alle Impfungen immer mit der behandelnden Ärztin bzw. dem behandelnden Arzt besprochen werden. Wichtig: Wenn es in die Arztpraxis zum Impfen geht, das Impfbuch nicht vergessen, damit alle Impfungen eingetragen werden.
Mit der Initiative „Bitte berühren“ informiert der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) über Psoriasis und Neurodermitis. Sie hat das Ziel, über die chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen aufzuklären und Betroffenen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. „Bitte berühren“ bietet vielseitige Informationen von Expert*innen, Erfahrungsberichte, Videos, eine Dermatolog*innen-Suche und weitere Aktionen.
Quellen:
Nast A, Altenburg A, Augustin M et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, adaptiert von EuroGuiDerm – Teil 1: Therapieziele und Therapieempfehlungen. J Dtsch Dermatol Ges 2021; 19 (6): 934–951.
Nast A, Altenburg A, Augustin M et al. Deutsche S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, adaptiert von EuroGuiDerm – Teil 2: Therapiemonitoring, besondere klinische Situationen und Komorbidität. J Dtsch Dermatol Ges 2021; 19 (7): 1092–1117.
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit. Welche unterschiedlichen Impfstoffe gibt es? URL: https://www.impfen-info.de/wissenswertes/impfstoffe/ (Zugriff: 06.03.2025).
Wagner N, Assmus F, Arendt G et al. Impfen bei Immundefizienz. Bundesgesundheitsbl 2019; 62: 494–515.