26. November 2024

Rheumastiftung: Preise für innovative Forschung verliehen

Die Preisträger*innen des Ideenwettbewerbs der Rheumastiftung 2024

Gleich mehrere innovative Forschungsprojekte aus der Rheumatologie wurden von der Deutschen Rheumastiftung mit Auszeichnungen geehrt. Beim jährlich ausgeschriebenen Ideenwettbewerb geht es um neue Wege zur Behandlung von bislang unheilbaren rheumatischen Erkrankungen. Hier erhielten drei Forschungsarbeiten zur systemischen Sklerose, zum primären Sjögren-Syndrom sowie zur Psoriasis-Arthritis den Preis. Auch die Projektpreise würdigten Arbeiten zu unterschiedlichen Themen, u. a. zur Telemedizin. Die Preisverleihung fand im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums auf dem Deutschen Rheumatologiekongress in Düsseldorf statt. Der Ideenwettbewerb-Forschungspreis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert, die Projektpreise mit jeweils 10.000 Euro. Beide Auszeichnungen stehen unter dem Motto „Rheuma heilbar machen“ und werden vom BioPharma-Unternehmen AbbVie unterstützt.

Ideenwettbewerb: Neue Impulse für Diagnose und Therapie von Rheuma

Mit dem Ideenwettbewerb zeichnet die Deutsche Rheumastiftung seit 2011 einmal jährlich kreative wissenschaftliche Ideen aus. Ziel ist es, neue Ansätze zur Diagnose und Therapie von rheumatischen Erkrankungen zu fördern. In diesem Jahr erhielt Dr. med. Thomas Schneidereit von der Fachklinik 360° in Ratingen eine Auszeichnung für seine Forschungsarbeit zur systemischen Sklerose. Die rheumatische Erkrankung führt häufig zu Geschwüren oder offenen Wunden an den äußeren Extremitäten wie Fingern und Zehen. Sein Ansatz zur Nutzung spezieller Kameratechnik zur frühzeitigen Erkennung solcher Ulzerationen könnte dabei helfen, Schmerzen und Funktionseinschränkungen vorzubeugen.

Ein weiterer Preis ging an Jacob Ritter von der Charité in Berlin. Seine Arbeit untersucht die Vorgänge im Immunsystem, insbesondere die Rolle von B-Zellen, beim primären Sjögren-Syndrom. Mit der Autoimmunerkrankung kann auch eine starke Beteiligung der Gelenke einhergehen. Die Erkenntnisse aus dieser Forschung könnten zur Entwicklung neuer gezielter Therapien beitragen.

Der dritte Preis beim Ideenwettbewerb wurde Anna Knothe von der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim für ihre Forschung zur Früherkennung von Psoriasis-Arthritis verliehen. Ihre Forschungsarbeit zeigte, dass knöcherne Veränderungen im Zusammenhang mit der entzündlich-rheumatischen Erkrankung bereits früher im Ultraschall erkennbar waren als in der standardmäßigen Röntgenuntersuchung. Der Einsatz von Ultraschall hat daher das Potenzial, eine schnellere Diagnose zu ermöglichen.

Preise für wissenschaftliche Projekte in der Rheumatologie

Mit dem Projektpreis würdigte die Deutsche Rheumastiftung in diesem Jahr zum dritten Mal besondere Forschungsvorhaben in der Rheumatologie. Prämiert wurde das Modellprojekt „ConCenTRiC“ von Dr. med. Karolina Gente vom Universitätsklinikum Heidelberg zur besseren Versorgung von Menschen mit Rheuma, die gleichzeitig eine Krebserkrankung haben. Häufig verzögert eine unzureichende Zusammenführung von Krankheitsdaten in solchen Fällen den Zugang zu optimalen Therapien. Das Universitätsklinikum Heidelberg bietet seit 2018 eine deutschlandweit einzigartige Anlaufstelle bei komplexen Krankheitssituationen. Mit ConCenTRiC soll die Expertenberatung unter begleitender wissenschaftlicher Evaluation künftig auch entfernt lebenden oder immobilen Patient*innen und ihren behandelnden Ärzt*innen telemedizinisch zugänglich gemacht werden.

Der zweite Projektpreis ging an Dr. med. habil. Johannes Knitza, Philipps-Universität Marburg, und PD Dr. med. Phillip Klemm für ihre Studie „EMPOWER-US – Empowerment durch Ultraschall & Telemedizin“. Sie untersucht, ob Rheumapatient*innen mit Beschwerden am Bewegungsapparat selbstständig mit einem modernen Ultraschallgerät und telemedizinischer Unterstützung eine Gelenkuntersuchung zu Hause durchführen können. Die Nutzung von Ultraschall und digitalen Möglichkeiten könnte den Zugang zur Diagnostik verbessern und die Versorgungsqualität erhöhen.

Den dritten Projektpreis erhielten Katja Höglinger, Marianne Korinth und Julius Wiegand vom Lehrstuhl Sonderpädagogik II/Körperbehindertenpädagogik an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg für die Konzeption eines pädagogischen Handelns, das die Lebensumstände von Kindern mit chronischen Krankheiten berücksichtigt und zugleich ein förderliches Umfeld für alle schafft. Ziel dabei ist, die Situation von Kindern mit rheumatischen Erkrankungen zu verbessern.

Quellen:
Pressemitteilung: Deutsche Rheumastiftung. Deutsche Rheumastiftung verleiht Ideenwettbewerb-Forschungspreis 2024.
URL: https://deutsche-rheumastiftung.de/presse/pressemeldungen (Zugriff: 12.11.2024).
Pressemitteilung: Deutsche Rheumastiftung. Deutsche Rheumastiftung verleiht Projektpreise 2024 und erstmalig Preis der Edelgard & Diethelm Fuß Stiftung. URL: https://deutsche-rheumastiftung.de/presse/pressemeldungen (Zugriff: 12.11.2024).

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