4. November 2024
Warum es so wichtig ist, Parkinson zu akzeptieren
„Ich habe Parkinson.“ Zu dieser Aussage zu stehen, fällt manchen Betroffenen nicht leicht. Sich selbst gegenüber empfinden sie es vielleicht als herausfordernd, die Krankheit als lebenslangen Begleiter zu akzeptieren. Anderen gegenüber schwingt womöglich die Sorge mit, mitleidige Reaktionen zu ernten, für „nicht vollwertig“ gehalten oder gemieden zu werden. Doch der Versuch, Parkinson zu verstecken, ist kein Ausweg. Zum einen fordert er Energie, die für andere Dinge fehlt. Zum anderen gelingt er ohnehin selten. Symptome wie ein Muskelzittern oder Gangunsicherheiten beispielsweise lassen sich eher schlecht als recht verbergen. Im Gegenteil können sie sich verstärken, wenn es Betroffene stresst, dass ihre Krankheit sichtbar wird.
Mit Parkinson offen umgehen
Ein selbstbewusster Umgang mit der Krankheit ist entspannter und bringt Ihnen nicht selten sogar Anerkennung ein. Wenn Sie zu Ihrer Parkinson-Krankheit stehen, kann Ihnen das auch unangenehme Situationen ersparen. Zum Beispiel: Stellen Sie an der Supermarktkasse kurz und sachlich klar, dass Sie nicht trödeln, sondern aufgrund von Parkinson nicht schneller hantieren können. Oder erklären Sie, dass Ihr unsicherer Gang nichts anderes ist als ein Symptom Ihrer Krankheit. Ihre Offenheit ist für Ihre Mitmenschen womöglich sogar hilfreich. Vielleicht sind sie verunsichert, wie sie sich Ihnen gegenüber verhalten können. Sollen sie Hilfe anbieten? So tun, als sei nichts? Weggucken, um Ihnen mitleidige Blicke zu ersparen? Wenn Sie offen sagen, was Ihnen zu schaffen macht, nimmt das allen die Verlegenheit – und Sie erhalten im besten Fall genau die richtige Portion an Verständnis oder Unterstützung, die Ihnen hilft, die Situation zu meistern.
Sich mit Parkinson auseinandersetzen
Ebenso wichtig ist es, sich mit Parkinson und den Auswirkungen bewusst auseinanderzusetzen. Das schützt Sie zum Beispiel davor, sich zu viel abzuverlangen. Zudem können Sie dann am besten dafür sorgen, dass Ihre Parkinson-Symptome so gut wie möglich unter Kontrolle bleiben. Dazu gehört, sich zu informieren, was Sie selbst den Parkinson-bedingten Einschränkungen entgegensetzen können, beispielsweise durch Bewegung, soziale Aktivitäten oder Gedächtnistraining.
Besprechen Sie Auffälligkeiten im Arzttermin
Wenn Sie sich aufmerksam beobachten, können Sie im Arzttermin gezielt über Symptome und Auffälligkeiten sprechen. Hilfreich ist, sich vorab zu notieren, was Sie anbringen möchten. Behalten Sie auch im Auge, wie Ihre Therapie wirkt. Anhaltspunkte dazu liefert ein kleiner Selbsttest mit fünf einfachen Fragen. Die Ergebnisse können Sie ebenfalls in die Sprechstunde mitnehmen. Ihre Anmerkungen sind für Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wichtig, um Ihre Therapie anzupassen. Ebenso wird es möglich, rechtzeitig über einen eventuellen Wechsel auf eine Therapieform bei einer fortgeschrittenen Parkinson-Krankheit zu sprechen. Mit Angehörigen und Freunden können Sie überlegen, wie sie Sie unterstützen können. So eröffnen sich Spielräume, gemeinsam einen Alltag zu gestalten, in dem Ihre Parkinson-Krankheit genug Raum bekommt, aber nicht das alles bestimmende Thema ist.