3. Juni 2024

Warum ist ein stabiler Dopaminspiegel so wichtig?

Dopaminspiegel bei Parkinson im Gleichgewicht halten

Dopamin spielt im Körper eine zentrale Rolle bei Bewegungsprozessen, geistigen Vorgängen und emotionalen Reaktionen. Im Gehirn übernimmt es als Botenstoff oder sogenannter Neurotransmitter die Aufgabe, Signale zwischen den Nervenzellen weiterzuleiten. Wollen wir zum Beispiel einen Schritt setzen, regt ein Nervenimpuls eine Nervenzelle an, Dopamin abzugeben. Das freigesetzte Dopamin sorgt nun dafür, dass auch in der Nachbarzelle ein Reiz ausgelöst wird. Auf diese Weise wird die Information von einer Zelle zur nächsten übermittelt und die beabsichtigte Bewegung möglich.

Tabletten gleichen den Dopaminspiegel aus

Hergestellt wird Dopamin von spezialisierten Nervenzellen vorwiegend im Gehirn. Diese Zellen können ihr Produkt speichern und es bei Bedarf freisetzen. Damit steht es im Körper jederzeit in der benötigten Menge zur Verfügung. Bei Parkinson verlieren die Dopamin produzierenden Zellen mit der Zeit ihre Funktion. Der entstehende Mangel lässt sich zunächst mit einer oralen Dopamin-Ersatztherapie ausgleichen. Die verbleibenden Dopaminzellen können den Wirkstoff aus den eingenommenen Tabletten aufnehmen, speichern und wieder abgeben. Im Verlauf der Erkrankung sinkt ihre „Pufferkapazität“ jedoch. Das führt zu Wirkschwankungen der Medikamente und damit zu einem ungleichmäßigen Dopaminspiegel: Liegt nach der Tabletteneinnahme zu viel Dopamin vor, weil die Zellen es nicht aufnehmen und speichern, kann das unter anderem unwillkürliche Überbewegungen hervorrufen. Liegt nach Einnahme einer Tablette schneller als gewünscht kein Wirkstoff mehr vor, weil er abgebaut wird und keine Vorräte in den Zellen „angezapft“ werden können, sind Symptome wie Unbeweglichkeit möglich.

Nicht orale Folgetherapien als weitere Optionen

In der Parkinson-Therapie steht daher im Fokus, den Dopaminmangel im Gehirn zu stabilisieren. Einige Jahre lässt sich das mit Tabletten gut erreichen. Mit Fortschreiten der Erkrankung stößt die orale Therapie allerdings an Grenzen. Auch durch die Beigabe weiterer Wirkstoffe, die zum Beispiel das zugeführte Dopamin länger verfügbar machen, oder die Einnahme von Parkinson-Medikamenten mehrmals am Tag lässt sich irgendwann womöglich kein ausreichend stabiler Dopaminspiegel mehr erreichen. Die Medizin hat dann weitere Möglichkeiten: Zu den sogenannten nicht oralen Folgetherapien gehören Möglichkeiten, den jeweils verwendeten Parkinson-Wirkstoff über eine Medikamentenpumpe kontinuierlich in den Körper bringen. Bei einer anderen Methode werden Elektroden in bestimmte Hirnregionen eingebracht, damit sie überaktive Bereiche regulieren.

Informationen über Therapieoptionen bei fortgeschrittenem Parkinson bietet die Seite www.parkinson-check.de. Sie finden dort auch viele weitere hilfreiche Hinweise zum Beispiel für die Vorbereitung auf einen Arzttermin.

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