25. Januar 2021

Was hilft bei Schlafstörungen?

Unruhige Nächte, wache Phasen oder Probleme, überhaupt erst in den Schlaf zu finden: Mehr als zwei Drittel der von Parkinson Betroffenen klagen über Schlafstörungen. Eine echte Schlafstörung, sprich ein nicht erholsamer Schlaf, äußert sich überwiegend in Tagesmüdigkeit, verminderter Belastbarkeit und Konzentrationsstörungen. Für die Diagnose interpretieren Mediziner vor allem die subjektiv empfundenen Beschwerden, von denen Betroffene berichten. Dabei gilt es allerdings immer genau zu schauen, inwieweit tatsächlich der Schlaf der Grund für die Probleme am Tag ist. Denn auch Medikamente können müde machen.

Unterschiedliche Ursachen

Schlafstörungen bei Parkinson können unterschiedliche Ursachen haben. Mediziner unterscheiden drei relevante Zusammenhänge: Einerseits kann durch eine zu niedrige Dosierung der Parkinson-Medikamente zu wenig Dopamin im Gehirn vorliegen. Typische Anzeichen dafür sind schlechte Beweglichkeit, Muskelverkrampfungen und Muskelzittern in der Wachphase. Andererseits kann durch eine zu hohe Dosierung der Medikamente zu viel Wirkstoff vorhanden sein. Die Betroffenen sind dann wach, regelrecht aufgedreht, vielleicht auch verwirrt, und leiden unter Überbewegungen. Zudem können die Ursachen mit der Erkrankung an sich zusammenhängen. Dazu gehören zum Beispiel Blasenentleerungsstörungen, die nachts aus dem Bett treiben, oder unruhige Beine.

Hilfreiche Eigenbeobachtungen

Informationen darüber, wie der Schlaf gestört ist, liefern dem Arzt wichtige Hinweise, welche Ursache im individuellen Fall die Probleme verursachen könnte. Ratsam ist es, dass Betroffene ihre Beschwerden regelmäßig aufschreiben und die Notizen zum nächsten Arzttermin mitbringen. Der Arzt kann sich dann besser ein Bild der Schlafstörungen machen.
Im Verlauf der Parkinson-Erkrankung verändern sich die Beschwerden. Viele Betroffene erleben nachts zunehmend längere Wachphasen. Häufig verschieben sich auch die Schlafphasen, die der Mensch im Laufe der Nacht mehrmals durchläuft: Die Tiefschlafphase und die REM-Phase, also die Phase, in der wir träumen, verringern sich immer mehr. Insgesamt wird der Schlaf flacher.

Anregungen für einen besseren Schlaf

Wichtige Basis für eine möglichst ungestörte Nachtruhe ist eine gute Schlafhygiene. Dazu gehören regelmäßige Schlafenszeiten, ein ruhiges und dunkles Schlafzimmer und eine Raumtemperatur von um die 18 Grad Celsius. Hilfreich können ruhige Rituale wie Musik hören oder Entspannungsübungen kurz vor dem Schlafengehen sein. Keine guten Begleiter in die Nacht sind üppige Mahlzeiten und anregende Getränke wie Kaffee, schwarzer und grüner Tee oder Cola vor dem Zubettgehen.

Ursachen wie Depression ausschließen

Wichtig bei vorliegenden Schlafstörungen ist, eine Depression auszuschließen, die immer mit einem gestörten Schlaf verbunden ist. Zudem gilt es, die Parkinson-Medikation zu optimieren. Eventuell kann der Neurologe Medikamente mit verzögerter Wirkung verschreiben. Sie wirken weniger stark, aber dafür länger in die Nacht hinein. Damit verbessern sie die Beweglichkeit in den Nachtstunden und können ein frühes Aufwachen mit verhärteter Muskulatur verhindern. Kommt es im Verlauf einer Erkrankung nachts zu lebhaften Träumen, Halluzinationen oder Verwirrtheit, können womöglich weitere Wirkstoffklassen eingesetzt werden.

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