2. Juli 2020

Workshop für Jugendliche: Fit für den Alltag mit Schuppenflechte

Florian, der selbst mit 15 an Schuppenflechte erkrankt ist, engagiert sich als Jugendmentor im Deutschen Psoriasis Bund e. V. Bei „(P)so gut – gemeinsam“, dem Workshop für Jugendliche und junge Erwachsene vom 15. bis 18. Oktober 2020* in Homburg (Saar), ist er als Betreuer dabei. Im Interview berichtet Florian, was die Teilnehmer des Workshops erwartet und warum es unbedingt empfehlenswert ist, dabei zu sein.

Auch 2020 bietet der Deutsche Psoriasis Bund e. V. (DPB) wieder „(P)so gut – gemeinsam“, den Workshop für Jugendliche und junge Erwachsene, an. Für wen ist der Workshop und was passiert auf der Veranstaltung?

Florian: „(P)so gut – gemeinsam“ richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis ca. 25 Jahren mit Schuppenflechte oder Psoriasis-Arthritis. Im Mittelpunkt steht der Austausch – dermatologisch, psychologisch und natürlich untereinander. Es ist ein Hautarzt vor Ort, den die Teilnehmer alles fragen können, was sie über Schuppenflechte und ihre Behandlungsmöglichkeiten wissen möchten.

Für den psychologischen Austausch ist ein Psychologe beim Workshop dabei. Was macht die Schuppenflechte mit mir? Welche Wege sind mit der Erkrankung möglich? Was habe ich alles selbst in der Hand? Diese oder ähnliche Fragen können mit ihm erörtert werden.

Darüber hinaus bietet das Programm jede Menge gemeinsame Aktivitäten, um sich kennenzulernen und für den Erfahrungsaustausch. Wir als Jugendmentoren begleiten das Ganze. Wir waren auch alle einmal Teilnehmer des Workshops und sind selbst durch alle Höhen und Tiefen gegangen – jetzt geht es uns gut. Wir möchten den Jugendlichen vermitteln, dass die Schuppenflechte nicht einfach so hingenommen werden muss, sondern dass es Möglichkeiten gibt, damit sie weggeht, und solche, gut mit ihr zu leben.

(P)so gut – gemeinsam
Workshop vom 15.–18.10.2020 in Homburg (Saar)
Weitere Infos zum Workshop und zur Anmeldung
Tel.: 040 223399-0
E-Mail: info@psoriasis-bund.de
www.pso-jugend.de

Wie hast Du „(P)so gut – gemeinsam“ damals als Teilnehmer erlebt und was konntest Du für Dich mitnehmen?

Florian: Ich war dreimal als Teilnehmer dabei. Damals war ich von der Schuppenflechte sehr stark befallen und unzufrieden mit meinem Hautarzt. Ich habe verschiedene Cremes und Tinkturen erhalten und nichts half. Beim Workshop habe ich endlich gesehen, dass ich nicht allein bin. Ich habe andere in meinem Alter getroffen, die genau das Gleiche erlebt haben. Darüber hinaus wurden tatsächlich alle meine Fragen zur Schuppenflechte beantwortet.

Ich habe nach dem Workshop eine Erleichterung verspürt. Ich musste mich nicht mehr verstecken. Das war der erste Schritt in die richtige Richtung. In die Offenheit und dahin, mich selbst zu befreien. Mein neues Wissen konnte ich sofort nutzen: Ich bin zu einem anderen Hautarzt gegangen und habe gesagt, dass ich keine Cremes und Tinkturen wie vorher mehr möchte, weil ich jetzt weiß, was ich habe und welche Möglichkeiten es gibt. Gemeinsam haben wir die Therapie für mich gefunden, die endlich geholfen hat.

Welchen Rat würdest Du Deinem 15-jährigen Ich heute geben, wenn Du auf Deinen Weg mit der Schuppenflechte zurückblickst?

Florian: Es ist wichtig, sich Unterstützung zu suchen und Hilfe anzunehmen. Alles mit sich selbst auszumachen funktioniert nicht. Der Weg mit Schuppenflechte ist nicht immer einfach: die Krankheit zu akzeptieren, den richtigen Hautarzt zu suchen, die passende Therapie zu finden. Es ist jedoch wichtig, diesen Weg Schritt für Schritt zu gehen. Welche Richtung dabei eingeschlagen wird, muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist auch, sich nicht zu verstecken, sondern Spaß am Leben zu haben und es zu genießen.

Gibt es neben „(P)so gut – gemeinsam“ noch weitere Angebote des DPB für junge Menschen mit Schuppenflechte?

Florian: Es gibt noch das Kind-Eltern-Seminar, das findet im November statt. Dazu sind Kinder mit Schuppenflechte gemeinsam mit einem oder beiden Elternteilen eingeladen. Auch dort sind wir Jugendmentoren aktiv dabei. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die beim Workshop dabei waren, betreuen wir natürlich auch weiter – es gibt zum Beispiel eine WhatsApp-Gruppe. Zudem gibt es die Internetseite www.pso-jugend.de und auch auf Instagram sind wir vertreten.

In einem Satz: Warum lohnt sich die Teilnahme am Workshop „(Pso) gut – gemeinsam“?

Florian: Es ist die Chance, viele tolle Leute kennenzulernen, die das Gleiche haben und ähnliche Erfahrungen machen. „(Pso) gut – gemeinsam“ hilft dabei, mutiger und aufgeklärter zu werden – ein erster Schritt in die richtige Richtung.

* Zunächst für Ende Juli 2020 geplant, musste der diesjährige Workshop wegen der Corona-Pandemie in den Herbst verschoben werden.

Zurück zur Artikelübersicht