Acne inversa – eine chronische Hauterkrankung mit vielen Folgen
Acne inversa (Akne inversa), auch Hidradenitis suppurativa (HS) genannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch entzündete Hautbereiche geprägt ist. Diese entzündeten Bereiche kommen typischerweise an behaarten Hautpartien, den Achselhöhlen und der Leistengegend vor, können aber auch an anderen Körperstellen auftreten. Häufig findet man sie dort, wo die Haut aneinanderreibt, wie zum Beispiel am Gesäß, an der Innenseite der Oberschenkel oder bei Frauen unter der Brust.
An den entzündeten Hautstellen bilden sich häufig Knoten, Abszesse, Fisteln und Vernarbungen. Die Knoten sind etwa erbsengroß und deutlich unter der Haut ertastbar. Bei Abszessen handelt es sich um abgekapselte Eiteransammlungen im Gewebe, die durch eine Entzündung hervorgerufen werden. Fisteln sind entzündete röhrenförmige Gänge, die sich u. a. aus einem Abszess bilden können. Wiederholte Entzündungen der gleichen Körperbereiche können im Verlauf der Erkrankung zu Vernarbungen führen.
Das Krankheitsbild von Acne inversa ist unterschiedlich
Acne inversa kann sich sehr unterschiedlich zeigen. Bei leichteren Formen der Hidradenitis suppurativa treten kleinere Knoten und einzelne Abszesse auf. Wiederkehrende Abszesse und Fistelbildung sind typisch für schwere Formen der Erkrankung. Acne inversa ist oft sehr schmerzhaft, unangenehm und kann auch zu Schamgefühlen und Stigmatisierung führen. Die Erkrankung ist oft eine große Belastung und mit Einschränkungen der Lebensqualität verbunden. Ob in der Beziehung, in der Freizeit oder im Beruf: Fast jeder Lebensbereich kann beeinträchtigt sein.
Acne inversa ist häufiger bei jungen Erwachsenen
Acne inversa kann in jedem Alter auftreten, meist kommt sie jedoch bei jungen Erwachsenen Anfang 20 vor. Ab einem Alter von 55 Jahren nimmt die Häufigkeit ab. Schätzungsweise 1 % der Menschen in Westeuropa geben an, an Acne inversa erkrankt zu sein. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Erkrankung noch häufiger vorkommt. Das hat unterschiedliche Gründe: Die Diagnose ist nicht immer ganz einfach, Acne inversa kann mit anderen Erkrankungen verwechselt werden und manche Menschen mit Acne inversa trauen sich aus Scham nicht, einen Arzt aufzusuchen. Es wird vermutet, dass Frauen eine bis zu fünfmal höhere Wahrscheinlichkeit haben, an Acne inversa zu erkranken, als Männer. Bei Männern hingegen zeigt sich häufiger eine schwere Form der Erkrankung.
Die Entwicklung von Acne inversa ist unterschiedlich. Die Beschwerden können immer wieder auftreten. Es kommt jedoch nicht in jedem Fall zu einem Fortschreiten der Erkrankung. Besonders wichtig ist eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung, um Acne inversa bestmöglich zu kontrollieren und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu verhindern. Der richtige Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung ist der Hautarzt.