Was ist Acne inversa

Acne inversa ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch eine Entzündung des Haarbalgs entsteht. Etwa 1 % der Menschen in Westeuropa leben mit der Erkrankung.

Acne inversa – eine chronische Hauterkrankung mit vielen Folgen

Acne inversa (Akne inversa), auch Hidradenitis suppurativa (HS) genannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die durch entzündete Hautbereiche geprägt ist. Diese entzündeten Bereiche kommen typischerweise an behaarten Hautpartien, den Achselhöhlen und der Leistengegend vor, können aber auch an anderen Körperstellen auftreten. Häufig findet man sie dort, wo die Haut aneinanderreibt, wie zum Beispiel am Gesäß, an der Innenseite der Oberschenkel oder bei Frauen unter der Brust.

An den entzündeten Hautstellen bilden sich häufig Knoten, Abszesse, Fisteln und Vernarbungen. Die Knoten sind etwa erbsengroß und deutlich unter der Haut ertastbar. Bei Abszessen handelt es sich um abgekapselte Eiteransammlungen im Gewebe, die durch eine Entzündung hervorgerufen werden. Fisteln sind entzündete röhrenförmige Gänge, die sich u. a. aus einem Abszess bilden können. Wiederholte Entzündungen der gleichen Körperbereiche können im Verlauf der Erkrankung zu Vernarbungen führen.

Das Krankheitsbild von Acne inversa ist unterschiedlich

Acne inversa kann sich sehr unterschiedlich zeigen. Bei leichteren Formen der Hidradenitis suppurativa treten kleinere Knoten und einzelne Abszesse auf. Wiederkehrende Abszesse und Fistelbildung sind typisch für schwere Formen der Erkrankung. Acne inversa ist oft sehr schmerzhaft, unangenehm und kann auch zu Schamgefühlen und Stigmatisierung führen. Die Erkrankung ist oft eine große Belastung und mit Einschränkungen der Lebensqualität verbunden. Ob in der Beziehung, in der Freizeit oder im Beruf: Fast jeder Lebensbereich kann beeinträchtigt sein.

Eine junge Mutter malt Bilder mit Ihrer Tochter.

Acne inversa ist häufiger bei jungen Erwachsenen

Acne inversa kann in jedem Alter auftreten, meist kommt sie jedoch bei jungen Erwachsenen Anfang 20 vor. Ab einem Alter von 55 Jahren nimmt die Häufigkeit ab. Schätzungsweise 1 % der Menschen in Westeuropa geben an, an Acne inversa erkrankt zu sein. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Erkrankung noch häufiger vorkommt. Das hat unterschiedliche Gründe: Die Diagnose ist nicht immer ganz einfach, Acne inversa kann mit anderen Erkrankungen verwechselt werden und manche Menschen mit Acne inversa trauen sich aus Scham nicht, einen Arzt aufzusuchen. Es wird vermutet, dass Frauen eine bis zu fünfmal höhere Wahrscheinlichkeit haben, an Acne inversa zu erkranken, als Männer. Bei Männern hingegen zeigt sich häufiger eine schwere Form der Erkrankung.

Die Entwicklung von Acne inversa ist unterschiedlich. Die Beschwerden können immer wieder auftreten. Es kommt jedoch nicht in jedem Fall zu einem Fortschreiten der Erkrankung. Besonders wichtig ist eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung, um Acne inversa bestmöglich zu kontrollieren und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu verhindern. Der richtige Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung ist der Hautarzt.

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Ursachen & Risikofaktoren von Acne inversa

Die genauen Ursachen von Acne inversa (Akne inversa) sind bis heute nicht abschließend geklärt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die typischen Hautveränderungen Folge einer Verstopfung des Haarwurzelkanals und einer Fehlleitung des Immunsystems sind. Zusätzlich gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, die zur Entstehung von Acne inversa beitragen können. Sicher ist, dass die Erkrankung nichts mit mangelnder Hygiene zu tun hat.

Acne inversa: Verstopfter Haarwurzelkanal und Entzündung

Die Hautveränderungen bei Acne inversa entstehen durch eine Entzündung des Haarbalgs (Haarfollikels). Der Haarbalg ist die Körperstruktur, die die Haarwurzel umschließt und das Haar in der Haut verankert. Haare zählen zu den sogenannten Hautanhangsgebilden. Sie bestehen hauptsächlich aus Hornsubstanz (Keratin), einer bestimmten Gruppe von Eiweißstoffen (Proteinen). Die Haare werden in den Haarwurzeln gebildet. Bei Acne inversa kommt es zu einer Verstopfung des Haarwurzelkanals am oberen Teil des Haarbalgs. In der Folge schwillt der Haarbalg an. Wird die Schwellung zu stark, kann er aufreißen (Ruptur). Durch die Ruptur können Keratin und Bakterien in die umliegenden Unterhautschichten gelangen. Das Immunsystem, die körpereigene Abwehr, tritt in Aktion und es kommt zu einer Entzündung. Es werden immer mehr entzündungsfördernde Botenstoffe ausgeschüttet. Dadurch kann eine anhaltende (chronische) Entzündung entstehen. Im weiteren Krankheitsverlauf können sich Abszesse und Fisteln bilden.

Risikofaktoren für Acne inversa

Unterschiedliche Faktoren können dazu beitragen, dass Acne inversa entsteht.

Acne inversa tritt besonders häufig bei jungen Erwachsenen Anfang 20 auf. Ab etwa dem 55. Lebensjahr nimmt sowohl die Häufigkeit als auch die Schwere der Krankheit ab.

Es wird vermutet, dass Frauen häufiger an Acne inversa erkranken als Männer.

Es scheint eine erbliche Veranlagung für Acne inversa zu geben. Bei etwa einem Drittel der Menschen mit Acne inversa sind im familiären Umfeld weitere Personen erkrankt.

Da die Erkrankung bei Frauen im gebärfähigen Alter besonders häufig auftritt, wird vermutet, dass es eine Verbindung zwischen Geschlechtshormonen und Acne inversa bei einigen Patienten gibt.

Auch zwischen Rauchen, Übergewicht und Acne inversa scheint es einen Zusammenhang zu geben, der jedoch nicht vollständig geklärt ist. Ein hohes Körpergewicht kann die Beschwerden durch erhöhte Schweißbildung und Reibung in den Körperfalten ungünstig beeinflussen.

Acne inversa oder Schweißdrüsenabszess?

Acne inversa wird auch heute noch manchmal als Schweißdrüsenabszess bezeichnet. Das kommt daher, dass früher angenommen wurde, eine Entzündung der Schweißdrüsen wäre die Ursache der Erkrankung. Auch die Bezeichnung Hidradenitis suppurativa weist auf diesen Irrtum hin, denn „hidros“ ist das griechische Wort für Schweiß. Tatsächlich kann es im Verlauf von Acne inversa auch zu einer Entzündung der Schweißdrüsen kommen. Diese ist jedoch nicht ursächlich für die Erkrankung.

Acne inversa bei Jugendlichen

Acne inversa (Akne inversa) kann in jedem Alter auftreten. In vielen Fällen sind Erwachsene betroffen, die chronisch-entzündliche Erkrankung kann aber auch schon im Jugendalter auftreten. Oft zeigen sich bereits während oder nach der Pubertät die ersten Beschwerden. Bei etwa 35 % der Menschen mit Acne inversa beginnt die Erkrankung zwischen dem 11. und 20. Lebensjahr. Wie auch bei Erwachsenen sind entzündete Hautbereiche das typische Merkmal für Acne inversa bei Jugendlichen. Die Veränderungen bilden sich insbesondere in den Achselhöhlen, am Gesäß, in den Leisten und im Genitalbereich. Häufig sind mehrere Körperregionen betroffen. Je nach Ausprägung der Erkrankung zählen Knoten, Abszesse, Fisteln und Vernarbungen zu den Symptomen.

Junge schaut auf sein Tablet.

Jugendliche befinden sich noch mitten im Wachstum und in der Entwicklung. Die Pubertät kommt als besondere Phase des Umbruchs und der Veränderungen noch hinzu. In diesem prägenden Lebensabschnitt mit Acne inversa und den Folgen der Erkrankung umgehen zu müssen, ist eine große Herausforderung. Kommt es in jungen Jahren zu Acne inversa, sind eine frühzeitige Diagnose und eine wirksame Behandlung daher besonders wichtig. Es gibt viele Situationen, die in der Jugend von Acne inversa überschattet werden können. Eine unbeschwerte Zeit mit Freunden verbringen, zum Sport gehen, in der Schule das Beste geben, den Weg in den Beruf finden, das erste Mal verliebt sein oder einen Freund bzw. eine Freundin haben sind nur einige Beispiele. Ziel ist es daher, das Fortschreiten und mögliche Folgen der Krankheit frühest- und bestmöglich einzudämmen, um das zu verhindern.

Fünf Fakten zu Acne inversa

Acne inversa ist keine reine Hauterkrankung, sondern betrifft den ganzen Körper. Es handelt sich um eine chronisch-entzündliche, systemische Hauterkrankung. Sie steht mit einer Fehlleitung des Immunsystems im Zusammenhang und kann mit einer Reihe von Begleiterkrankungen einhergehen.

Häufig nehmen die Beschwerden mit der Zeit zu. Daher sind eine frühe Diagnose und eine konsequente Behandlung der Acne inversa wichtig. Auf diese Weise wird versucht, das Fortschreiten und die Spätfolgen der Erkrankung – etwa Fistel- oder Narbenbildungen – aufzuhalten.

Acne inversa kann nicht geheilt werden. Es gibt jedoch unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, um gegen die Beschwerden vorzugehen und den Folgen der Erkrankung entgegenzuwirken.

Das bedeutet, Zeiten mit und ohne Beschwerden wechseln sich ab. Wie lange eine Phase ohne Beschwerden anhält oder wann der nächste Schub kommt, lässt sich jedoch nicht voraussagen.

Wenn die genauen Ursachen für Acne inversa auch bislang nicht geklärt sind, ist bekannt, dass unterschiedliche Faktoren zusammenspielen und zur Entstehung beitragen.

Diagnose: Acne inversa auf der Spur

Auf Acne inversa spezialisierte Hautärzte sind die richtigen Ansprechpartner für die Diagnose und Behandlung der Acne inversa bei Jugendlichen. In einigen Kliniken gibt es zudem Ambulanzen oder Zentren, die sich auf die Erkrankung spezialisiert haben. Es ist wichtig, Acne inversa früh und richtig zu diagnostizieren. Das ist die Voraussetzung für eine wirksame Behandlung. Einen einzelnen Test oder eine einzelne Untersuchung, mit der sich Acne inversa sicher feststellen lässt, gibt es nicht. Der Hautarzt erkennt die Erkrankung in erster Linie an den typischen Hautveränderungen und Körperregionen. Haben weitere Familienangehörige Acne inversa, kann dies ebenfalls ein Hinweis sein. Bestimmte Blutwerte zeigen, dass es generell eine Entzündung im Körper gibt. Sie weisen Acne inversa zwar nicht sicher nach, da die Entzündung auch andere Ursachen haben kann, können jedoch einen Anhaltspunkt geben.

Behandlung von Acne inversa bei Jugendlichen

Eine konsequente Behandlung von Acne inversa bei Jugendlichen kann dafür sorgen, dass das Leben möglichst wenig durch die Erkrankung beeinträchtigt wird. Eine frühzeitige Eindämmung der Entzündung trägt dazu bei, ein Fortschreiten der Erkrankung und damit auch Folgen wie Narbenbildung oder die Notwendigkeit von Operationen nach Möglichkeit aufzuhalten. Acne inversa ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Daher wird ein individuelles Behandlungskonzept erstellt. Es ist an den persönlichen Bedürfnissen und dem Schweregrad der Erkrankung ausgerichtet. Generell kann Acne inversa mit Medikamenten oder durch Operationen behandelt werden. Wichtig bei der Behandlung ist, dass alle Aspekte der Acne inversa berücksichtigt werden: Schmerzen, die psychische Belastung oder auch mögliche Begleiterkrankungen.

Den Alltag mit Acne inversa meistern

Acne inversa in jungen Jahren hat nicht nur körperliche Auswirkungen. Zu den Beschwerden zählen Schmerzen, Geruchsentwicklung und Bewegungseinschränkungen. Für Jugendliche bedeutet das oft eine große Belastung und kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Zusätzliche Kräfte müssen mobilisiert, neue Wege gefunden werden. Neben der passenden Behandlung kann ein offener und aktiver Umgang mit Acne inversa ein wichtiger Beitrag für einen positiven Weg durchs Leben sein. Jeder Jugendliche mit Acne inversa, aber auch Eltern und Familie müssen ihren eigenen Weg mit der Erkrankung finden. Grundsätzlich kann eine aktive Auseinandersetzung mit Acne inversa jedoch helfen, mit der Erkrankung klarzukommen.

Drei junge Mädchen schauen sich zusammen etwas auf einem Laptop an.

Acne inversa: Auf dem Weg zur Akzeptanz

Informationen helfen, Acne inversa zu verstehen, zu verarbeiten und mit der Erkrankung umzugehen. Welche Ursachen hat die Krankheit? Wie wird sie behandelt? Was kann den Alltag erleichtern? Sich gut mit der eigenen Erkrankung auszukennen gibt Sicherheit. Der behandelnde und spezialisierte Hautarzt ist der wichtigste Ansprechpartner für alle Fragen, aber auch im Internet gibt es Informationen.

Die Diagnose Acne inversa bringt viel Unbekanntes und auch Unsicherheiten mit sich. Das betrifft Jugendliche wie auch Eltern oder Familie. Gefühle preiszugeben – auch Ängste oder Sorgen – kann die Chance geben, an diesen etwas zu ändern.

Viele Menschen kennen Acne inversa nicht. Unwissenheit kann zu Vorurteilen und unbedachten Reaktionen führen. Aufklärung im direkten Umfeld kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und Verständnis zu fördern. Ob Familie und Freunde oder Lehrer und Mitschüler: Es sollte immer abhängig von der persönlichen Situation entschieden werden, wann und wem gegenüber wie viel Offenheit angebracht ist.

Wie gehen andere mit Acne inversa um? Wie bestreiten sie den Alltag? Der Austausch mit anderen Menschen, die ganz ähnliche Erfahrungen machen, kann hilfreich sein und Kraft geben. Selbsthilfegruppen, Foren im Internet oder auch Facebook-Gruppen bieten die Möglichkeit zum Austausch.

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