Im November 2023 hat die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) die neue „S2k-Leitlinie Parkinson-Krankheit“ veröffentlicht. Der Parkinson-Spezialist Prof. Dr. Günter Höglinger hat die Überarbeitung federführend mit koordiniert.

„Die letzte Leitlinie stammte von 2015“, erklärt der Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik der Universität München. „Seitdem hat sich viel getan. Es wurden neue Diagnoseverfahren entwickelt, neue Medikamente zugelassen und neue Therapien wie der Einsatz einer weiteren Medikamentenpumpe entwickelt. Zudem liegen aktuelle Erkenntnisse vor, wie Parkinson-Symptome, die nicht die Bewegung betreffen, erkannt und behandelt werden können. Es war höchste Zeit, diese Erkenntnisse und Möglichkeiten in konkrete Empfehlungen für die Versorgung umzusetzen.“

Die überarbeitete Leitlinie enthält zahlreiche Aktualisierungen. „Zum Beispiel werden erstmals umfassend diagnostische und therapeutische Möglichkeiten bei nicht motorischen Parkinson-Symptomen wie Schlafstörungen oder Schmerzen dargestellt“, erläutert Prof. Dr. Höglinger. „Auch die Empfehlungen für die Anwendung der zur Verfügung stehenden Wirksubstanzen, der Pumpentherapien und der tiefen Hirnstimulation wurden überarbeitet.“

Die Leitlinie richtet sich an alle Fachbereiche, die bei Parkinson eine Rolle spielen. „Das Hauptziel ist, die Versorgung der Betroffenen zu optimieren“, fasst der Neurologe zusammen. „Hierfür wird zum Beispiel auch empfohlen, Parkinson-Netzwerke zu entwickeln, in denen die verschiedenen Fachdisziplinen zusammenarbeiten.“ [ ps ]