„Manche Probleme, etwa sich an Flüssigkeiten zu verschlucken, ohne husten zu müssen, fallen von außen betrachtet nicht auf“, erklärt Prof. Dr. Rainer Dziewas. „Eine flexible endoskopische Evaluation des Schluckakts, kurz, FEES‘, bringt die Probleme ans Licht.“ Bei dieser Untersuchung wird ein dünner Schlauch mit einem Sichtgerät (Endoskop) durch den Nasengang bis vor den Eingang des Kehlkopfes geschoben. Die Strukturen von Rachen und Kehlkopf können nun auf einen Bildschirm projiziert werden und der Schluckakt lässt sich direkt beobachten. Durchgeführt wird die FEES von Ärztinnen und Ärzten sowie von zertifizierten Logopädinnen und Logopäden.
Mittels der Untersuchung lässt sich auch feststellen, wie gut jemand feste Kost kauen und schlucken kann. „Parkinson-Erkrankte spüren es oft nicht, dass oder wo Nahrung tief im Rachen hängen bleibt“, so der Neurologe. Man könne zudem bereits in der Untersuchung prüfen, welche Wirkung logopädische Maßnahmen haben, die Betroffene anschließend in der Therapie trainieren können. „Ebenso können wir L-Dopa verabreichen und schauen, ob das Parkinson-Medikament die Bewegungsabläufe beim Schlucken verbessert. Die Erkenntnisse aus diesem von uns entwickelten FEES-Levodopa-Test fließen in die medikamentöse Behandlungsstrategie ein.“
Anders als die Röntgendurchleuchtung, eine weitere bildgebende Schluckuntersuchung, kommt die FEES ohne Strahlung aus. Sie bietet zudem mehr Zeit für die Diagnostik. Angst vor der Untersuchung sei unbegründet, betont Prof. Dr. Dziewas. „Sie ist einfach durchzuführen und wird von den Patientinnen und Patienten generell sehr gut toleriert.“ [ps]