„Wie könnte ein Hund in meinem Spezialgebiet Parkinson sinnvoll eingesetzt werden?“ Ausgehend von dieser Überlegung entwickelte Prof. Dr. Carsten Eggers, Chefarzt der Klinik und Herrchen von Ludwig, gemeinsam mit dem therapeutischen Team im Haus ein Konzept für Therapieeinheiten mit Hund.
Vor der ersten Stunde erhalten Patientinnen und Patienten eine Einführung, was sie erwartet und was im Umgang mit Ludwig zu beachten ist. Trainiert wird in der Turnhalle des Rehazentrums. Nachdem sich alle ein bisschen „beschnuppern“ konnten, geht es los. „Eine Übung ist, dass Betroffene auf einem Gymnastikball sitzen und aus dieser instabilen Position heraus Leckerlis auf vor ihnen stehende Schälchen verteilen“, gibt der Neurologe ein Beispiel. „Auf Zuruf holt Ludwig sich ein Leckerli aus einem Schälchen. In einer anderen Übung zeigt er den Trainierenden den Weg durch einen Hindernisparcours und motiviert sie, ihm zu folgen.“ Menschen mit Parkinson falle es oft nicht leicht, komplexe Aufgaben zu erfassen und sie mit Bewegung zu kombinieren, erläutert Prof. Dr. Eggers. „Die beschriebenen Übungen erfordern genau dieses Zusammenspiel. Gleichzeitig wird die Beweglichkeit generell angesprochen.“
Jedes 45-minütige Trainingsprogramm stellt das Therapeutenteam darauf ab, welche Voraussetzungen jemand mitbringt und was vorrangig gefördert werden soll. „Grundsätzlich möchte man mit der tiergestützten Therapie bei Parkinson Verbesserungen in den Bereichen Gang, Haltung, Gleichgewicht, Feinmotorik, Antrieb und Stimmung erreichen“, fasst der Mediziner zusammen. [ ps ]