Einen erkrankten Menschen zu begleiten oder zu pflegen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Wie lässt sich damit in Einklang bringen, Raum für eigene Auszeiten zu finden?
Stets für jemanden da zu sein, ist fordernd. Für pflegende Angehörige ist es daher wichtig, bei allem Engagement für einen anderen Menschen das eigene Wohlbefinden im Auge zu behalten. Darauf zu achten, ist kein Zeichen mangelnder Fürsorge, sondern der richtige Weg. Erholungszeiten sind notwendig, um aufzutanken, belastbar zu bleiben und sich der oder dem Erkrankten mitfühlend widmen zu können. Zeit für sich selbst und soziale Kontakte sind Beispiele für wertvolle Kraftquellen. Gleiches gilt für Entspannung, Bewegung und Sport.
Fahrplan durch den Alltag
In einem von vielen Aufgaben geprägten Alltag ist es für pflegende Angehörige allerdings oft nicht einfach, eigene Freiräume zu schaffen. Hilfreich kann sein, freie Zeiten fest in die Abläufe zu integrieren. Praktisch ist ein an die individuellen Bedürfnisse aller Beteiligten angepasster Tages- oder Wochenplan. Er beinhaltet zum einen alle Aufgaben und Termine rund um Pflege und Haushalt. Zum anderen halten Pflegepersonen darin ihren persönlichen „Selbstfürsorge-Fahrplan“ fest. Das hilft, den Überblick zu behalten und Vorhaben wie eine Walking-Runde, ein Treffen mit Freunden oder eine gemütliche Auszeit auf dem Sofa nicht zu verschieben. Natürlich lässt sich selbst der beste Plan nicht immer einhalten. Fest steht aber auch: Was ausfällt, lässt sich nachholen. Für etwas, das gar nicht geplant war, wird man jedoch meistens später keinen Freiraum schaffen.
Trotz Parkinson gemeinsam aktiv
Erstrebenswert ist zudem, der Erkrankung im Alltag den Raum zu geben, den sie verlangt, aber zugleich gemeinsam Parkinson-freie Oasen zu finden. Vielleicht ist das ein Besuch von lieben Menschen, ein Ausflug ins Café o der eine Kurzreise. Ebenso wertvoll sind kleine „Energiehäppchen“ zwischendurch: Zusammen die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen, sich an einer leckeren Speise erfreuen oder ein Lieblingslied hören, das schöne Erinnerungen weckt – jeder Tag bietet Gelegenheit für wertvolle gemeinsame Genussmomente. Sie kosten wenig Zeit und Aufwand, aber bewirken viel für das Mit-einander und tun einfach gut. [ ps ]
Unterstützung im Alltag
- „Um Unterstützung können wir uns später noch kümmern.“ Das sagt sich leicht, solange alles reibungslos funktioniert. Sich frühzeitig über mögliche Hilfen zu informieren, kann Ihnen jedoch Sicherheit geben und es leichter machen, gegebenenfalls die notwendigen Schritte einzuleiten. Auskunft geben u. a. Pflegestützpunkte, städtische Seniorenbüros oder Beratungsstellen. Adressen von Beratungsangeboten in Ihrer Nähe finden Sie auf www.zqp.de/beratung-pflege.
- Wenn Sie als Pflegeperson eine Auszeit brauchen, verreisen möchten oder die täglichen Aufgaben vorübergehend nicht erfüllen können, weil Sie zum Beispiel krank sind oder einen Arzt-termin haben, können Sie unter bestimmten Voraussetzungen die Verhinderungspflege nutzen. Informationen über Ihre individuellen Möglichkeiten erhalten Sie bei Ihrer Pflegeversicherung.
- Hilfreiche Tipps für Angehörige und die AbbVie-Broschüre „Menschen mit Parkinson beglei-ten“ finden Sie auf www.abbvie-care.de/parkinson.