Vanessa ist eine echte Powerfrau: Im Job kämpft sie nun seit fast einem halben Jahr als Verwaltungsfachangestellte für Umwelt- und Klimaschutz. Im Gym legt sie ihren inneren Schweinehund aufs Kreuz. Sich körperlich auszupowern ist ihr wichtig. „Ich liebe Sport, insbesondere Krafttraining. Egal, ob ich Frust oder einen stressigen Tag habe – nichts gibt mir in solchen Momenten einen größeren Push als körperliche Anstrengung.“ Im Fitnessstudio trifft man sie mal allein, mal mit Freunden, durch die sie überhaupt erst zum Kraftsport gekommen ist. „Der Sport ist ein riesiges mentales Ventil für mich“, erzählt Vanessa. Das wirkt sich auch positiv auf ihre Schuppenflechte aus: Was der Seele gut tut, ist oft auch gut für den Körper – und umgekehrt.
Darüber reden kann helfen
Ihre Schuppenflechte begleitet sie schon seit ihrer Kindheit. „Als Jugendliche war viel Scham im Spiel – man will ja einfach nur dazugehören“, erinnert sie sich. Und auch am Anfang von Beziehungen – sowohl Partnerschaften als auch Freundschaften war nicht immer alles einfach. „Menschen an meiner Seite zu haben, die mich unterstützen, ist mir unfassbar wichtig. An Tagen, an denen alles zu viel ist und ich keine Kraft habe, tragen sie mich mit. Sie nehmen mich einfach so, wie ich bin – auch in den schweren Phasen.“
Die letzte liegt gar nicht allzu lange zurück: Im vergangenen Jahr erlebte Vanessa schwere Schübe, musste sogar ins Krankenhaus, konnte nicht arbeiten. In ihrem alten Job musste sie sich deshalb erklären. Mittlerweile ist das anders. „Ich gehe jetzt offener mit meiner Schuppenflechte um und fühle mich super wohl in meinem neuen Team. Statt Unverständnis zeigen meine Kolleginnen und Kollegen Interesse.“ Sich zu öffnen, kann sich also auszahlen. „Das, und eine Therapie, die für mich funktioniert, hat mir super viel Druck genommen“, fasst sie zusammen.
Die eigene Schönheit sehen
Vanessas beste Freunde sind Fotografen. Sie waren es auch, die für Vanessa ein Shooting umgesetzt haben. „Für jemanden, der sich in seiner Haut wortwörtlich häufig unwohl gefühlt hat, war das ein großer Schritt. Aber es hat sich gelohnt und ich bin ihnen sehr dankbar“, sagt sie. Zu Hause hängen deshalb nicht nur Aufnahmen von schönen Erlebnissen. „Ich habe ganz bewusst ein Foto von mir aufgehängt, auf dem ich mich richtig hübsch fühle“, verrät sie. „Und es gibt mir einen richtigen Boost, mich anzuschauen und zu denken ‚Wow, da seh’ ich mega gut aus!‘“.
Positiv zu sein ist das Wichtigste für Vanessa. „Ich versuche, mich nie länger als fünf Minuten über etwas aufzuregen, was in fünf Jahren komplett egal ist“, verrät sie. Insgesamt überwiegt für sie das Gute. „Ich finde es unfassbar schön, welche Resonanz ich online dafür bekomme, dass ich meinen Weg ganz offen teile“, berichtet sie. Ihr Tipp: „Es gibt so viele Menschen da draußen, die nachvollziehen können, wie es euch geht – geht aufeinander zu, vernetzt euch und gebt einander Halt!“.
Wenn man von Vanessa zwei Dinge lernen kann, dann sind es diese: Über den eigenen Schatten zu springen lohnt sich immer. Und auch als Kämpferin darf man verletzlich sein.
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