Es ist eine echte Mammutaufgabe, das innere Gleichgewicht der Haut ständig aufrechtzuerhalten. Schließlich sind die Gefahren vielfältig, gegen die das größte Organ den Körper ständig verteidigt. Sommerhitze muss die Haut genauso abschirmen können wie Eiseskälte. Bevor Bakterien oder schädliche Substanzen in den Körper gelangen, müssen sie erst die Haut passieren. Und wird die Barriere doch einmal durchbrochen, werden alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Verletzung so schnell wie möglich zu flicken.
Damit das zuverlässig funktioniert, arbeitet ein perfekt abgestimmtes Team von Zellen im Hintergrund. Sie patrouillieren sowohl in der Haut als auch in den Blutgefäßen und halten einander ständig auf dem Laufenden. Wo ist die Haut verletzt? Ist hier Hilfe von anderen Zellen nötig? Um diesen Informationsaustausch zu gewährleisten, haben die Zellen ihre eigene Sprache. Wo sich menschliche Teammitglieder Nachrichten hinterlassen würden, sondern die Zellen chemische Botenstoffe ab. Diese Signale werden dann in eindeutige Handlungsanweisungen übersetzt.
Die Fähigkeiten jedes einzelnen Teammitglieds sind einzigartig. Das macht sie für das Hautsystem unersetzlich. Bei Psoriasis-Patienten passiert jedoch in dieser Gemeinschaft genau das, was auch unter Menschen gelegentlich vorkommen kann: Obwohl sie echte Profis auf ihrem Gebiet sind, bringt falsche Kommunikation das ganze System aus dem Gleichgewicht. So kann eine Kette von Reaktionen ausgelöst werden: Ein Teil des Teams – die sogenannten „Dendritischen Zellen“ – gibt den Warnruf ab. Nach dem Motto „Viel hilft viel“ sondern die Zellen dann weit mehr Botenstoffe ab, als eigentlich nötig wären. Damit versetzen die Zellen das „Team“ und schließlich auch sich selbst in höchste Alarmbereitschaft. Für den Patienten heißt das: schuppende Haut, Juckreiz, entzündliche Stellen.
Von allein lässt sich die Kettenreaktion dann nur schwer wieder kontrollieren. Doch es gibt Medikamente, die den Teufelskreis durchbrechen können. Sie stoppen die Flut eines Botenstoffs, sodass nach und nach nur noch die Signale verarbeitet werden, die wirklich wichtig und für den Körper gesund sind. Diese Medikamente, u.a. „Biologika“, greifen jeweils an unterschiedlichen Stellen in das System ein. Was mit der Haut passiert, wenn falsch kommuniziert wird, zeigt die Grafik.
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