Kaum ist die Haustür zu, folgt wie selbstverständlich der prüfende Griff in die Tasche: Ist das Smartphone dabei? Das Handy scheint für uns irgendwie lebenswichtig – Medikamente sind es wirklich. Und trotzdem vergessen wir sie.
Jedem geht mal eine Kleinigkeit durch die Lappen. Den Termin beim Zahnarzt, den Geburtstagsgruß, Milch fürs Frühstück kaufen – verpennt!
Aber warum gehen uns oft ausgerechnet wichtige Dinge durch die Lappen? „Alles halb so wild“, könnte man sagen. Manchmal hauen wir eben den Spamfilter rein. Oder es steckt im Kopf ein bisschen Unlust oder Ärger fest. Schwer zu sagen. Vielleicht sind wir am Ende einfach nicht überzeugt, dass die Sache richtig wichtig ist.
Keine Angst. Etwas zu verschwitzen ist kein Defekt. Gedächtnisforscher bestätigen: Weil sich unser Leben ständig verändert, müssen wir vergessen können. Denn das Neue passt nur ins Gehirn, wenn vorher etwas aussortiert wird. „Aus dem Trott zu kommen ist Teil der Therapie, den man natürlich vermeiden sollte. Wenn’s trotzdem passiert: nicht aufgeben, von vorne anfangen – und im besten Fall durchhalten“, sagt der Bremer Dermatologe Dr. Schwichtenberg. Damit uns trotzdem die grauen Zellen nicht ungewollt übel mitspielen, listen wir hier die wichtigsten Erinnerungs- Helfer auf:
Überzeugung ist das A und O
Wir sollten ehrlich sein. Es gibt etliche Erinnerungs- Hacks und -Apps. Das beste Tool sind aber die eigene Überzeugung und der Glaube an das Therapieziel. Wenn es daran fehlt, wird es schwierig. Wer sich wiederholt dabei erwischt, seine Medikamente zu vergessen, sollte sich Fragen stellen: Weiß ich über meine Psoriasis wirklich alles? Habe ich verstanden, wie die Medikamente in meinem Körper wirken? Wer ein „Nein“ zugibt, hat einen guten Grund, nachzudenken. Was tun? Klartext reden über seine Schuppenflechte – mit einem Experten aus der Selbsthilfe oder dem Arzt. Neue Therapien mit langen Anwendungsintervallen können klasse Ergebnisse erzielen. Viel Wissen und dran zu glauben, hilft sehr.
Unterstützende Programme. Clevere Coachs.
Unterstützungsprogramme sind kostenlose Rundum-Pakete für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Psoriasis. Die Nutzung der meisten ist ganz einfach. Sie unterstützen beim alltäglichen Umgang mit der Erkrankung – nicht nur mit Infomaterial, oft auch ganz individuell mit einem persönlichen Gesundheitscoach und Erinnerungsservice. Das ist besonders praktisch bei Medikamenten, die intervallweise, zum Beispiel mit mehreren Wochen Abstand, eingenommen werden.
Mehr erfahren: AbbVie CareMytherapy hilft wie ein Tagebuch
Es gibt massenhaft Apps, die an die Medikamenteneinnahme erinnern. MyTherapy kann mehr als Weckerklingeln: Die TÜV-geprüfte App erkennt, wann ein Medikament zur Neige geht, und lässt sich als zusätzliche Erinnerungsstütze unter anderem auch mit Freunden und Familie verknüpfen. Das Einnahme-, Messwert- und Symptom-Tagebuch kann zudem direkt über die App mit dem behandelnden Arzt geteilt werden, sofern auch dieser ein Profil besitzt.
Post-Its® : Die klebrigen Klassiker
Sie sind nicht nur praktisch, um sich in Schule oder Uni auf den letzten Metern noch Prüfungsstoff einzupauken: Auch als Reminder für die Medikamenteneinnahme sind die gelben Zettel optimal. Am besten natürlich dort „posten“, wo sie nicht zu übersehen sind – am Spiegel, Kühlschrank oder an der Haustür.
Partners in Crime. Vertrauen zählt.
Doppelt hält besser. Wer zu Vergesslichkeit neigt, braucht vielleicht jemanden, der ihn erinnert. Wer also keine Lust auf Technik-Kram und gelbes Papier hat, kann den Partner, einen Freund oder ein Familienmitglied bitten, mit daran zu denken. Und die tun es sicher gerne – denn Helfen macht glücklich.
Gedächtnisanker: Keine Angst vor Routine.
Die Macht der Gewohnheit. Immer dieselbe Kantine, immer der gleiche Griff. Für den einen ein Gräuel, sind Gewohnheiten für andere Menschen wichtige Hilfen. Wer Tabletten oder Injektionen braucht, sollte sich ruhig auf Routinen verlassen. Zur gleichen Zeit, am selben Ort. Das setzt sich im Gehirn fest. Aber Vorsicht: Beim Reisen, bei Terminen oder längeren Projekten fehlen Gedächtnisanker. Tipp: Vorab mit dem Arzt das richtige Verhalten besprechen.