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Migräne behandeln

Kopfschmerzen? So erklärst du sie, damit du ernst genommen wirst

April 2025 · Redaktion ·

Fast jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mit Kopfschmerzen zu tun. Ungefähr ein Drittel der Menschen in Deutschland ist sogar mehrmals im Monat betroffen – aber viele fühlen sich mit ihren Kopfschmerzen nicht richtig ernstgenommen.1

Wer regelmäßig migränebedingte Kopfschmerzen hat, kennt es: Das Umfeld zeigt häufig wenig Verständnis oder Mitgefühl. Die meisten Menschen kennen Kopfschmerzen von sich selbst und haben die Erfahrung gemacht, dass eine Schmerztablette oder ein wenig frische Luft helfen können. So einfach ist es bei Migräne aber nicht.

Sogar von Ärztinnen und Ärzten wird man mit Kopfschmerzen nicht immer richtig verstanden und hat teilweise das Gefühl, nicht ernstgenommen zu werden. Hast du auch schon erlebt, mit starken Kopfschmerzen vor „verschlossenen Türen zu stehen“? Tipps wie „genug trinken“ oder „eine Kopfschmerztablette nehmen“ reichen bei Migräne einfach nicht aus. Betroffene sind darum oft verzweifelt, wenn sie von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt kommen, weil ihnen nicht richtig weitergeholfen wurde. Das kann frustrierend sein – aber es ist nicht hoffnungslos! Mit diesen einfachen Tipps gelingt es dir, deine Schmerzen so zu beschreiben, dass sie besser verstanden und ernstgenommen werden.

Tipp 1: Bereite dich gut vor

Damit du deiner Ärztin oder deinem Arzt deine Beschwerden genau beschreiben kannst, solltest du dich gut auf das Gespräch vorbereiten: Notiere deine Schmerzen und andere Begleiterscheinungen in einem Migräne- oder Kopfschmerztagebuch. Das kann dir dabei helfen, Muster zu erkennen und genaue Informationen für dein Behandlungsteam parat zu haben. Schreibe auf,

  • wann die Kopfschmerzen auftreten (Tageszeit, Zyklusabhängigkeit, nach Stress etc.)
  • wie lange sie dauern
  • wo genau der Schmerz sitzt (einseitig, beidseitig, Stirn, Hinterkopf etc.)
  • wie stark der Schmerz ist (auf einer Skala von 1 bis 10)
  • ob Begleitsymptome auftreten (z. B. Übelkeit, Lichtempfindlichkeit, Sehstörungen)
  • welche Medikamente oder Hausmittel helfen (oder nicht helfen)

All diese Informationen können deiner Ärztin oder deinem Arzt dabei helfen, deine Kopfschmerzen und Beschwerden richtig zu verstehen und einzuordnen. Gemeinsam findet ihr so schneller die richtige Diagnose.

Tipp 2: Finde die richtigen Worte

Nicht jeder Kopfschmerz ist gleich, und niemand kann in deinen Kopf schauen. Die richtige Beschreibung deiner Schmerzen kann die Diagnose erleichtern. Fühle während einer Kopfschmerz-Attacke in deinen Kopf hinein und versuche, schon vor dem Gespräch mit den Fachleuten die richtigen Worte zu finden. Die folgenden Begriffe zur Beschreibung deiner Kopfschmerzen helfen den Behandelnden, deine Beschwerden besser einzuordnen:

  • Pochend, pulsierend: typisch für Migräne
  • Stechend, messerstichartig: kann auf Clusterkopfschmerzen hinweisen
  • Drückend, dumpf: oft bei Spannungskopfschmerzen
  • Einseitig, halbseitig: typisch für Migräne
  • Beginnend im Nacken: könnte auf Verspannungen oder eine andere Ursache hindeuten.2

Tipp 3: Sei konkret und bleib sachlich

Möglicherweise ist es nicht dein erster Anlauf und du hast schon mehrmals zuvor versucht, deine Kopfschmerzen wirkungsvoll behandeln zu lassen. Es kann frustrierend sein, nicht ernstgenommen zu werden und nicht weiterzukommen. Lass dich nicht entmutigen oder aus der Ruhe bringen! Es hilft, sachlich und klar zu bleiben. Anstatt zu sagen:

„Ich halte die Schmerzen nicht mehr aus!“

… kannst du präziser sein:

„Ich habe an 15 Tagen im Monat starke, pochende Schmerzen auf der linken Kopfseite, die vier bis acht Stunden anhalten. Oft ist mir zusätzlich übel und ich kann kein Licht ertragen.“

Bitte bedenke, dass Kopfschmerzen – in all ihren verschiedenen Formen – auch für Ärztinnen und Ärzte eine echte Herausforderung darstellen. Je detaillierter und klarer du deine Symptome beschreibst, desto schneller könnt ihr gemeinsam die richtige Diagnose stellen und eine passende Therapie finden.

Tipp 4: Erwähne, wie die Schmerzen dein Leben beeinflussen

Ärztinnen und Ärzte können die Schwere der Belastung für dich besser erkennen, wenn du ihnen erklärst, wie sehr sie deinen Alltag beeinträchtigen. Erwähne ob du durch deine Kopfschmerzen …

  • Arbeit, Universität oder Schule verpassen musst.
  • dich nicht um deine Familie kümmern kannst.
  • nachts schlecht schlafen kannst.
  • dich sozial zurückziehst, weil du ständig Schmerzen hast.

Tipp 5: Frage gezielt nach

Wenn du das Gefühl hast, deine Ärztin oder dein Arzt kann noch nicht richtig einschätzen, wie stark du unter den Kopfschmerzen leidest, frage konkret nach:

  • „Könnte es sich um Migräne handeln?“
  • „Welche weiteren Untersuchungen sind sinnvoll?“
  • „Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?“

Tipp 6: Hole dir eine zweite Meinung ein

Falls du dich nicht ernstgenommen fühlst, scheue dich nicht, eine andere Ärztin oder einen anderen Arzt aufzusuchen. Neurologinnen und Neurologen können dir möglicherweise besser helfen als deine Hausärztin oder dein Hausarzt. Du kannst auch direkt Kontakt zu einer neurologischen Praxis oder Klinik aufnehmen, ohne den Weg über deine Hausarztpraxis zu nehmen.

Finde die passende Ärztin oder den passenden Arzt
Auf der Seite der MigräneLiga findest du eine spezialisierte Praxis oder Klinik in deiner Nähe.
Praxen und Kliniken

Zusammenfassung

Das Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt kann darüber entscheiden, wie schnell du eine Diagnose und die richtige Therapie bekommst. Je besser du deine Schmerzen beschreiben kannst, desto eher werden die Fachleute verstehen, was los ist. Bleib dran – dann bekommst du die Behandlung, die dir wirklich hilft!

Nutze für das Gespräch mit deiner Ärztin oder deinem Arzt unseren Fragenkompass! Du kannst den Fragenkompass ausdrucken und zu deinem Termin mitnehmen.
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1. https://de.statista.com/themen/148/kopfschmerzen/#topicOverview, zuletzt abgerufen am 21.02.2025
2. https://www.gesundheitsinformation.de/wie-unterscheiden-sich-verschiedene-kopfschmerzformen.html, zuletzt abgerufen am 21.02.2025

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