Älterer Mann bespricht seine Testergebnisse mit dem Arzt

Unterstützung finden bei Parkinson

Parkinson stellt das Leben völlig auf den Kopf. Da hilft es zu wissen, dass man nicht allein ist. Mit der passenden Unterstützung durch Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten und vielleicht auch andere Betroffene sind Sie auf dem besten Wege, Ihr Leben mit Parkinson zu meistern.

Niemand kann genau sagen, wie Parkinson bei Ihnen verlaufen wird. Damit umzugehen, ist mitunter nicht einfach. Leichter wird es, wenn Sie die Dinge angehen, sich Unterstützung suchen. Sei es im Rahmen der Therapie oder auch im täglichen Umgang mit der Erkrankung.

Welcher Arzt bei Parkinson?

Die Behandlung von Parkinson ist sehr komplex und vielschichtig. In der Regel wird sie durch eine Neurologin oder einen Neurologen, sozusagen die Fachärztin bzw. der Facharzt für Parkinson, durchgeführt bzw. koordiniert. Wählen Sie eine Arztpraxis, die sich auf die Behandlung von Parkinson spezialisiert hat. Dann können Sie sicher sein, dass das ganze Praxisteam umfangreiche Erfahrung mit der Behandlung sowie dem Umgang mit Parkinson hat und die Ärztin oder der Arzt als Spezialistin bzw. Spezialist für Parkinson auch die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der weiteren Erforschung der Erkrankung im Blick behält.

Wie Sie eine auf Parkinson spezialisierte Arztpraxis finden? Fragen Sie doch einmal bei Ihrer Krankenkasse nach. Möglicherweise kann man Ihnen dort bei der Suche behilflich sein. Aber auch Parkinson-Selbsthilfeorganisationen wie die Parkinson Vereinigung e.V. oder regionale Selbsthilfegruppen bieten Ansprechpartnerinnen und -partner, die sich gut auskennen und weiterhelfen können.

Ihr Behandlungsteam – wen können Sie mit ins Boot holen?

Ihre Neurologin oder Ihr Neurologe ist quasi Ihre Lotsin bzw. Ihr Lotse, wenn es um die umfassende Therapie Ihres Parkinsons geht. Denn wegen der Vielschichtigkeit der Erkrankung braucht es ein ganzes Behandlungsteam, um Sie gut zu versorgen. Je nach Beschwerdebild kann eine zusätzliche Betreuung beispielsweise durch eine internistische oder eine urologische Praxis notwendig sein. Wichtiger Bestandteil der Parkinson-Behandlung sind auch die sogenannten Begleittherapien, die Ihnen unter anderem dabei helfen sollen, Ihre Aktivität zu bewahren oder zu verbessern. Für Ihr Wohlbefinden und Ihre Lebensqualität lassen sich diese ergänzenden Behandlungen, die auch bei fortgeschrittenem Parkinson eine wichtige Bedeutung haben, ganz individuell auf Sie und Ihre Bedürfnisse anpassen:

Mehr Informationen zu Begleittherapien bei Parkinson finden Sie hier. Gehen Sie es an und erkundigen Sie sich bei Ihrer Neurologin oder Ihrem Neurologen, welche ergänzenden Therapien für Sie hilfreich sein können. Die Therapiekosten werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.


Was bieten Fachkliniken für Parkinson?

In einer Fachklinik für Parkinson stehen Fachärztinnen und Fachärzte verschiedener Fachrichtungen zur Verfügung, um Ihre Parkinson-Erkrankung und etwaige Begleiterkrankungen nach einem ganzheitlichen und fächerübergreifenden Therapiekonzept zu behandeln. Der Besuch einer solchen Parkinson-Klinik kann etwa dann ratsam sein, wenn im Verlauf der Erkrankung Komplikationen auftreten, deren Behandlung eine große fachärztliche Erfahrung voraussetzt. Bei einer medikamentösen Einstellung kann es unter bestimmten Bedingungen von Vorteil sein, eine solche Klinik mit einzubeziehen. Sollten Sie sich für die Behandlung mit einer Medikamentenpumpe oder der Tiefen Hirnstimulation entscheiden, ist es ratsam, für den damit verbundenen stationären Aufenthalt eine Fachklinik für Parkinson auszuwählen.

In einer Parkinson-Klinik steht zudem ein erfahrenes Team von Therapeutinnen und Therapeuten zur Verfügung, das ein vielfältiges Spektrum aktivierender Begleittherapien anbietet. Auch eine psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung oder eine Beratung bei sozialen Fragen sind dort möglich.

Beraten Sie sich am besten mit Ihrer Neurologin oder Ihrem Neurologen. Falls ein Besuch oder ein stationärer Aufenthalt in einer Fachklinik für Parkinson notwendig sein sollte, informieren Sie sich, wo Sie eine solche Klinik in Ihrer Nähe finden. Die Deutsche Parkinson Hilfe e.V. bietet auf ihrer Website eine Übersicht von Fachkliniken für Parkinson. Die Deutsche Parkinson Vereinigung e.V. zertifiziert Parkinson-Fachkliniken nach strengen Regeln, die sicherstellen sollen, dass die dortige Behandlung auf die ganz besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Parkinson abgestimmt ist. Die Liste der zertifizierten Kliniken finden Sie hier.

Und was ist mit einer Reha?

Bei Parkinson kann eine medizinische Reha(bilitation) einen wichtigen Beitrag zur Förderung Ihres Gesundheitszustands leisten. Das Ziel ist, Ihnen damit zu größtmöglicher Beweglichkeit und Selbstständigkeit zu verhelfen und Ihre individuelle Lebensqualität zu verbessern. Auch hier ist es wichtig, eine Einrichtung zu wählen, die sich auf Parkinson spezialisiert hat.

Insbesondere im Anschluss an einen stationären Aufenthalt bei Beginn einer nicht oralen Folgetherapie mit einer Medikamentenpumpe bzw. einer Tiefen Hirnstimulation oder aber nach einer Anpassung der medikamentösen Therapie in einer Klinik kann eine Reha dazu beitragen, die erreichten Effekte der Behandlung weiter zu optimieren.

Eine solche Parkinson-Reha findet häufig stationär statt, ist aber auch ambulant möglich. Im Rahmen der Reha-Maßnahme ist eine intensive Anwendung aktivierender Begleittherapien sowie eine psychologische Betreuung möglich. Sie werden zusätzlich auch geschult, wie Sie mit etwaigen Einschränkungen durch Parkinson so umgehen können, dass Sie fit für Ihren Alltag werden.

Wie intensiv eine solche Reha-Maßnahme ist und wie häufig sie wiederholt werden kann, ist vom individuellen Verlauf Ihres Parkinsons abhängig. Sprechen Sie mit Ihrer Neurologin oder Ihrem Neurologen darüber.

Eine Übersicht von Reha-Kliniken finden Sie z.B. auf der Website des Bundesverbandes Parkinson Youngster für Selbsthilfe und Bewegungsstörungen e.V. Wie Sie eine Reha beantragen können, erfahren Sie in dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) ins Leben gerufenen Portal www.einfach-teilhaben.de.

Bleiben Sie nicht allein!

Andere Menschen, die auch mit Parkinson leben, können Ihnen eine wertvolle Hilfe bei der Bewältigung Ihrer Erkrankung sein. Sie haben Verständnis für Ihre Situation und oft nützliche Ratschläge. Vor allem kann es aber auch entlastend sein zu erleben, dass Sie mit Ihren Fragen und Sorgen nicht allein sind.

In einer Gemeinschaft, in der Parkinson für alle ein Thema ist und jeder offen damit umgeht, sprechen Sie vielleicht über ganz andere Dinge. Oder Sie unternehmen „nur“ gemeinsam etwas. Womöglich entstehen neue Interessen und Freundschaften.

Sie sind unsicher, ob eine Selbsthilfegruppe etwas für Sie ist? Probieren Sie es einfach aus! Fühlen Sie sich nicht wohl, können Sie auch auf anderem Wege Kontakt zu Menschen in ähnlicher Lage knüpfen, etwa über Ihre neurologische Facharztpraxis oder auch über Internetforen.

Mehr zu Parkinson-Selbsthilfegruppen erfahren Sie hier.

Zwei Frauen trinken Tee und unterhalten sich

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